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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wieder erklärte Bethany hastig, es solle nur ein Bild von Jaelles Zähnen gemacht werden, um festzustellen, ob sie Löcher oder beschädigte Wurzeln hätten.
„Sie hätten mich fragen können”, gab Jaelle gereizt zurück. Aber beim nächsten Versuch hielt sie den Atem an und rührte sich nicht. Die Technikerin betrachtete die Platte mit den abgebildeten Zähnen und sagte zu Bethany, so etwas habe sie noch nie gesehen.
„Sie sagt, deine Zähne seien perfekt”, übersetzte Bethany, und Jaelle, die sich irgendwie gekränkt fühlte, meinte, das hätte sie ihnen gleich sagen können.
Dann kamen sie in einen Raum voller Maschinen. Der Mann, der sich um diese Maschinen kümmerte, sprach besser Darkovanisch als alle anderen, den Mann ausgenommen, der sie in dem Zimmer, wo sie fotografiert worden war, so lange befragt hatte. Er forderte Jaelle auf: „Treten Sie hinter die Vorhänge dort, und legen Sie alle Ihre Kleider ab. Ziehen Sie sich bis auf die Haut aus. Dann kommen Sie an jenem Ende heraus und gehen sofort da hinunter, an dem aufgemalten weißen Streifen entlang. Verstanden?”
Jaelle sah ihn entsetzt an. Ein gutes Drittel der Techniker an den Maschinen waren Männer!
„Ich kann nicht” In panischer Angst umklammerte sie Bethanys Arm. „Meint er wirklich, ich soll vollständig nackt durch all diese Maschinen gehen?”
„Die Maschinen tun dir nichts”, antwortete Bethany. „Das sind die neuen computerisierten Aufnahmegeräte, keine Röntgenstrahlen, nichts, was dir oder deinen Genen schaden könnte. Ich gehe als erste und zeige es dir, ja?” Sie steckte den Kopf hinaus, sagte etwas auf Terranisch zu den Technikern und übersetzte für Jaelle: „Ich habe ihnen gesagt, ich würde als erste gehen, um dir zu zeigen, daß es nicht weh tut.” Sie zog sich aus, und Jaelle sah ihr interessiert zu. So also wird man mit dem Verschluß im Rücken fertig? Reißen die Strumpfhosen wirklich so leicht, daß sie so achtgibt, nicht mit den Fingernägeln hineinzugeraten?
„Programmieren Sie den Metalldetektor auf die Füllungen in meinen Zähnen, Roy. Das letzte Mal hat er mich angepiept, und man hat mich den halben Vormittag hin- und zurückmarschieren lassen”
„Füllungen in den Zähnen, geht in Ordnung” Der Mann nahm irgendeine Einstellung an der Maschine vor. „Das ist noch gar
nichts. Wir hatten neulich Lucy von der Kommunikation hier oben und vergaßen, in den Unterlagen nachzusehen und die Metallnadel in ihrer Hüfte zu programmieren. Da war vielleicht etwas los! Sind Sie soweit, Beth?” Während Bethany splitternackt an den aneinandergereihten Maschinen entlangging, stellte Jaelle fest, daß die Männer sie ignorierten, als sei sie ebenfalls ein Mann oder eine angezogene Frau. Dann kam Bethany zurück und wollte sie aus der Umkleidekabine schieben, aber Jaelle zögerte immer noch.
„Ich sage dir doch, die Maschinen tun dir nicht weh. Das ist nichts als Licht!”
„Aber - das sind Männer…”
„Das sind Mediziner”, erklärte Bethany. „Du bist für sie nichts weiter als eine Ansammlung von Knochen und Organen. Eine Colles-Fraktur würde sie mehr interessieren als deine Brüste, und wenn sie die herrlichsten des Universums wären. Nun geh schon - du läßt sie warten!”
Jaelle verstand das nicht so ganz. Sie nahm an, Bethany wolle ihr klarmachen, diese Männer - Mediziner? - seien wie Mönche oder MeilerPriester und an nichts als ihrer Arbeit interessiert. Sie nahm allen Mut zusammen und trat aus der Kabine. Zu ihrer Erleichterung hob niemand, ob männlich oder weiblich, den Blick; alle blieben über die Maschinen gebeugt. Eine der Frauen fragte in fehlerhaftem Darkovanisch: „Haben Sie irgendwelches Metall an sich? Zähne, Ausrüstungsgegenstände, sonst etwas?”
Jaelle spreizte die leeren Hände. „Wo sollte ich das wohl gelassen haben?” fragte sie, und die Frau lächelte. „Richtig. Gehen Sie dahin - diese Seite umdrehen. Stehenbleiben. Heben Sie einen Arm. Den anderen.” Jaelle fühlte sich wie ein zahmes Chervine, das Kunststücke vorführt. „Wieder umdrehen - Arm senken - sehen Sie wohl? Es tut nicht weh…” Jaelle zog sich wieder an und fragte Bethany: „Was haben diese Maschinen denn gemacht!”
„Bilder von deinem Inneren, das sagte ich doch. Es verrät ihnen, daß du gesund bist”
„Und wie ich gesagt habe, hätten sie mich danach nur zu fragen brauchen” Abgesehen von einer oder zwei in der Schlacht erhaltenen Wunden - während ihrer ersten Jahre in der Gilde hatte sie
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