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Gier

Gier

Titel: Gier
Autoren: Arne Dahl
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haben wir eigentlich geschnappt?«
    Â»Es ist fast einfacher zu sagen, welche sich davongeschlichen haben«, meinte Arto Söderstedt. »Bisher ist noch kein Mitarbeiter des Managements von Hānshuì belangt worden. Antebellum Invest wird ebenfalls weitestgehend von Anklagen verschont bleiben. Gegen Colin B. Barnworth läuft natürlich ein internationaler Haftbefehl, während der amerikanische Kongress seine Krisenhilfe für Antebellum noch einmal kritisch überdenken muss, aber die chinesischen Gelder sind noch existent und können in besser abgesicherte Papiere als die Makrofonds von Nathaniel D. Winthrop investiert werden.
    An die ’Ndrangheta sind wir nicht herangekommen, nur an den Sorridente und den Ricurvo. Möglicherweise werden wir in Zukunft etwas wachsamer sein, was den Import und Export von Polstermöbeln betrifft.«
    Â»Die britischen internen Ermittlungen sind eingestellt worden«, berichtete Miriam Hershey. »Neben Coleman, Payne, Barton und Combes wurden keine Schuldigen ermittelt. Damit bleibt das Massaker an Coleman, Barton, Combes und auch an Anthony L. Robbins ungesühnt.«
    Â»Die italienische Polizei hat keine weiteren Spuren in dem Schloss bei Potenza gefunden«, sagte Paul Hjelm. »Dennoch vertritt man zunehmend die Ansicht, dass es sich um einen Versammlungsort von La Santa, der äußerst geheimen Unterorganisation der ’Ndrangheta handelte. Vielleicht können doch einige Unterlagen sichergestellt werden. Ich bilde mir ein, dass Tebaldi geahnt hat, dass es sich um La Santa handeln könnte. Aber das werden wir nie erfahren.«
    Es wurde einen kurzen Augenblick still, bevor Söderstedt fortfuhr: »Und bekanntlich ist Asterion Security Ltd. ohne eine Schramme davongekommen. Weder das Unternehmen noch Christopher James Huntington haben irgendwelche Spuren hinterlassen. Sie sind untergetaucht, um dann in der Form, die dem jeweiligen Zeitalter angemessen ist, erneut wieder aufzutauchen.«
    Â»Im Zeitalter des Outsourcing«, warf Jutta Beyer ein und registrierte glückselig Söderstedts schwaches Lächeln.
    Â»Also, welche Schurken haben wir denn jetzt geschnappt?«, fragte Corine Bouhaddi.
    Alle Anwesenden drehten die Köpfe, um zu sehen, wer eine Antwort darauf parat hatte. Doch es war vergebens.
    Â»Du hast recht«, sagte Paul Hjelm. »Im Großen und Ganzen haben wir keinen einzigen Schurken geschnappt. Zwei Mafiosi sind umgekommen, eine Gruppe korrupter Polizisten niederen Ranges ist umgebracht worden, ein einflussreicher Wirtschaftskrimineller ist getötet worden, eine Anzahl Kleinkrimineller wie Payne, Stiernmarck und Bennings wurden ohne Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Dennoch bin ich der Meinung, dass alles von großer Bedeutung war. Wir haben eine Menge Neues erfahren. Wir haben viele Türen aufgestoßen, die wir früher niemals geöffnet oder auch nur angerührt hätten. Wir haben ein kleines, aber wichtiges europäisches Land gerettet. Und vor allem haben wir gezeigt, dass wir Europäer ohne große Reibungsverluste zusammenarbeiten können. Das ist das Zukunftstaugliche an dem Ganzen. Wir haben deutlich mit dem Finger auf eine Kriminalität gezeigt, die man nicht jeden Tag zu sehen bekommt, höchstens bruchstückhaft. Und ich möchte noch einmal betonen, dass ihr alle zusammen einen einzigartigen Einsatz geleistet habt. Es wird Zeit, den herannahenden Sommer zu genießen. Die Opcop-Gruppe besteht von nun an dauerhaft. Wir sind zwar gezwungen, noch eine Zeit lang im Geheimen zu agieren, aber nach Aussage des Managements von Europol und den entsprechenden Stellen der EU haben wir den Weg für die Zukunft bereitet. Wir werden sehen, was kommt.«
    Â»Ich habe noch eine Frage«, meldete sich Marek Kowalewski zu Wort. »Sie beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Warum zum Teufel musste Asterion die ganze Familie Ritchie in Queens ermorden?«
    Â»Darüber habe ich auch lange nachgedacht«, gab Paul Hjelm zu. »Wenn ich es recht verstanden habe, wusste Asterion nicht, dass Rianna Tinsley ihre Mitteilung an uns gerichtet hat. Sie wussten nicht einmal von der Mitteilung. Und hoffentlich auch nichts über uns.
    Rianna ist es tatsächlich gelungen, während der langen, grausamen Folter das Röhrchen im Körper zu behalten. Aber ich kann mir vorstellen, dass ihr Kyle Ritchies Name über die Lippen gekommen ist. Und dass Christopher
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