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Gib dich hin (German Edition)

Gib dich hin (German Edition)

Titel: Gib dich hin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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Wirkung. Er war sogar froh, ein vertrautes Gesicht zu sehen. Maddy gehörte zu den wenigen Dämonen, die ihm tatsächlich freundlich gesinnt waren. Früher hatte sie sogar heimlich für ihn geschwärmt.  
    »Es ist toll«, sagte sie und wippte auf seiner Brust.  
    »Was ist toll?«  
    »Erst warst du mein Boss, und jetzt bin ich on top.« O ja, das musste sie unglaublich amüsieren. Er war ihr Vorgesetzter gewesen, hatte ihr Aufträge zugeschanzt, und sie war eine hervorragende Mitarbeiterin gewesen, auf die er sich immer voll und ganz hatte verlassen können. Oft hatten sie Hand in Hand gearbeitet. Manches Mal hatte er sie vor Ovida gedeckt, wenn sie neben dem Kunden noch andere Affären hatte. Hoffentlich würde sie sich dafür nun erkenntlich zeigen.  
    »Eins muss ich dir lassen, du warst eine tolle Mitarbeiterin«, schmeichelte er ihr, und Maddys Wangen begannen sich leicht zu röten.  
    »Ist das so?«  
    »Ich weiß sehr wohl, was ich an dir hatte. Ich konnte mich immer auf dich verlassen. Pünktlichkeit, Engagement, zwei weitere sehr gute Argumente.« Er nickte zu ihren Brüsten. »Die perfekte Angestellte.«  
    Sie kicherte.  
    »Und jetzt brauche ich noch einmal deine Hilfe, Maddy.«  
    Sie hob misstrauisch die rote, zart geschwungene Augenbraue. »Du bist doch gar nicht mehr mein Boss.«  
    »Doch der alten Zeiten wegen, wir waren ja schließlich mal Kollegen, möchte ich dich bitten, deine Hand unter mein Kopfkissen zu stecken …« Dort befand sich der Schlüssel für seine Ketten, wenn Maddy den fand und ihn befreite, könnte er … Sie beugte sich mit einem verführerischen Lächeln zu ihm herunter und blickte ihm fest in die Augen. »Ach, so eine Gefälligkeit meintest du. Sag das doch gleich.«  
    Er verstand im ersten Moment kein Wort, aber dann glitten ihre Lippen plötzlich über seinen Mund. Sie fühlten sich weich und verführerisch an. Ganz sanft. Und sie hinterließen ein sachtes Prickeln auf seiner Haut. Für einen Augenblick war er versucht, sich ihren Liebkosungen hinzugeben. Ihre schwellenden Brüste wogten vor seinen Augen, bewegten sich vor und zurück.  
    »Schwebte dir das vor?«, flüsterte sie, und ihre Stimme klang so sinnlich wie die einer Sirene, die ihr Opfer lockte.  
    Und im ersten Augenblick hatte sie auch genau diese Wirkung auf ihn. Er war wie betäubt, berauscht, unfähig, Widerstand zu leisten. Das war die Macht einer Sukkuba. Sie konnte ihre Opfer einwickeln, gleich der Spinne, die ein Insekt in ihrem Netz fing.  
    Maddy rutschte über seine Brust nach hinten, bis sein Glied zwischen ihren Schenkeln rieb. Benommen schüttelte er den Kopf. Nein, das war nicht das, was ihm vorschwebte. Nicht mit dieser Frau, er wollte Cynthia, nur sie weckte diese lustvollen Gefühle in ihm, in denen er sich ganz verlor.  
    »Nimm den Schlüssel unter meinem Kopfkissen«, forderte er sie auf. Wenn sie ihn erst losgebunden hatte, musste er sein Schwert zurückholen. Doch Maddy hielt sogleich in ihrer Bewegung inne und schüttelte den Kopf.  
    »Ich kann dich nicht befreien«, erklärte sie ängstlich. »Ovida würde mich umbringen. Sie ist viel mächtiger als du oder ich.«  
    »Nicht wenn wir zusammenhalten.«  
    Sie lachte und schüttelte dabei ihr feuerrotes Haar. »Und wenn schon, was hätte ich denn davon?«  
    »Macht.«  
    »Macht?«  
    Er nickte. Wenn Ovida fort war, würde der große Oberboss einen Ersatz für sie brauchen, der Hell Express leitete, und wer wäre besser geeignet als die Frau, die Ovida beseitigt hatte? Maddy schien zu verstehen, und ihr sinnliches Lächeln verwandelte sich in ein schadenfrohes Grinsen. Macht. Das war das einzige Argument, das Dämonen verstanden.  

Kapitel 24  
     
    Cynthia parkte ihren Wagen in einer Seitenstraße, blieb aber darin sitzen. Sie blickte zu dem Scheck, der auf dem Beifahrersitz lag. Überraschend hatte sie ihn in einem Kuvert in ihrem Briefkasten gefunden. Das Schreiben stammte von Hubert Graun, der von ihrer Kündigung erfahren hatte und darüber sehr traurig war. Das allein ehrte sie sehr, aber Graun war noch einen Schritt weitergegangen, hatte ihr für die gute Zusammenarbeit auf seine Weise gedankt, indem er sie finanziell unterstützte, damit sie sich etwas Eigenes aufbauen konnte. Wahrscheinlich hatte Tom ihn eingeweiht, was ihre Miniagentur anging. Cynthia war unendlich gerührt. Graun hatte ihr ein hübsches Sümmchen ausgestellt, das sie gut hätte gebrauchen können, wenn sich ihre Pläne nicht von
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