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Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Titel: Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
Autoren: Anni Weissgerber
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sterben würden, wenn sie in Mühlenbach blieben. Es gab hier nur wenige Einwohner und fesche Männer waren in ihren Augen überhaupt nicht dabei. Aber Eva war gerne bei den Bischopps, liebte die Landschaft und die Ruhe und wollte ihre kleine Tochter Hannah hier gerne behütet aufwachsen lassen. Außerdem hatte sie keinerlei Interesse mehr an den Männern. Die Enttäuschung mit dem Vater ihres Kindes saß noch zu tief.

 
     
     
     
    Und Paula wollte sich im Grunde gar nicht nach den „Mannsbildern“ umschauen. Sie war viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt und eigentlich noch nie richtig verliebt gewesen. Und von ihr aus durfte das auch so bleiben.
    Ihre Eltern wollten sie natürlich gerne verheiratet sehen, denn sie hatten keinen männlichen Erben für ihren Magnus-Hof. Insgeheim hofften sie auf einen netten Burschen, der den Hof mit Paula zusammen weiterführen würde. Ihr Vater hatte da jemanden im Sinn und gab sich alle Mühe, Paula an diesen Mann zu bringen.
    „Heut Abend gibt’s im Kino in Saalfelden drüben einen interessanten Film für dich, Paula. Magst net mit dem Julian hingehen? Kannst das Auto nehmen, Madl, ich geh zu Fuß!“, sagte Albert an seine Tochter gewandt.
    „Danke, aber ich lauf nachher noch und nehm den Rex mit. Am Wochenende ist der Lauf in Kleinhüttenstadt. Ich hab noch zu trainieren dafür!“, erwiderte Paula mit einem Lächeln.
    Schon wieder wollte ihr Vater sie mit dem Meyer-Julian vom Nachbarhof zusammen wissen.
    „Der Julian ist heut Abend eh´net da“ mischte sich Franziska ein. Ihre Stimme klang herausfordernd.
    „Was weißt du schon vom Meyer-Julian?“, fragte ihr Vater zurück.
    „Ich weiß es halt.“ Franziska schnappte ein. Albert interessierte sich jedoch mehr für das Abendprogramm seiner Ältesten.
    „Musst denn schon wieder durch den Wald rennen? Weißt schon, dass ich das abends gar net gern hab. Was da alles passieren könnt“, schnaubte der Vater.
    „ Deshalb nehm ich ja den Rex mit. Der passt schon auf“, erwiderte Paula.
    Rex war der Hofhund, ein großer Mischling mit schwarzen Knopfaugen und einem wachen Verstand. Er liebte es, mit Paula die Waldwege entlang zu traben und gehorchte ihr aufs Wort.

 
    Paula lief in ihrer Freizeit Halbmarathon. Sie war schlank und sehr sportlich, hatte einen gut trainierten Körper und lief in jeder freien Minute durch die Wälder bergauf, bergab. Sie hatte keine Angst und wenn sie abends noch lief, nahm sie meistens Rex mit. Sie waren ein gut eingespieltes Team. Paula nahm dann die ebenen Wege der eigenen Weiden, um warm zu werden. Dann rannte sie durch die Wälder Richtung Ortsausgang und erst danach sprintete sie in die nahen Berge.
    Meist lief sie hoch zur Blockhütte und nahm den Weg westwärts wieder hinunter. An der leerstehenden Hütte oben verharrte sie manchmal und genoss den Ausblick in die Berge und ins Tal. Hier oben stand die Welt still. Majestätisch ragten auf der einen Seite die Berge hoch hinauf. In den Abendstunden gab es häufig die seltenen Steinadler zu sehen, die über den Bergen lautlos hinab segelten. Auf der anderen Seite konnte man weit ins Tal schauen. Die Luft heroben war an den Herbstabenden meist klar und golden.
    Es roch meistens nach gemähtem Gras. Selbst Rex stand dann mit hoch erhobenem Kopf still neben ihr und schnupperte in die Luft. Seine hellen Schnurrhaare bebten dabei ganz leicht auf und ab. Sanft ließ er sich dann den Kopf von Paula streicheln.
    „Feiner Hund, gut gemacht. Herrlich hier oben!“, waren dann stets ihre Worte.
    Paula freute sich auch heute auf diesen Abendlauf und ließ sich bestimmt nicht abhalten. Um diese Jahreszeit konnte sie sowieso nicht so lange laufen, da es nun zeitig dunkel wurde und der Lauf über die Steine und Baumwurzeln dann wahrlich zu gefährlich war. Sie wollte zurück sein, sobald es dämmerte.
    Rex lag abwartend an der Tür und hob den Kopf, als er seinen Namen hörte. Langsam wedelte sein langer Schwanz hin und her, er hatte Paula verstanden. Als kluger Hund wusste er jedoch, dass er nicht näher an den Esstisch durfte. Albert und Lisbeth führten ein strenges Regiment und hatten nicht nur ihre Töchter sehr wohl erzogen. 
     
    ***
     
    „Ich geh dann jetzt mal“, brummte Albert und erhob sich vom Tisch.
    Die Teller waren leer gegessen, sogar die Sauce hatte Albert mit einem Stück Brot sorgfältig vom Teller gewischt. Er liebte die Leberknödel seiner Frau. Und nicht nur die Leberknödel.

Er war für jeden Tag dankbar, den er
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