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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02
Autoren: Michelle Raven
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ihr Bein. Kainda kam ins Stolpern, konnte sich aber gerade noch abfangen. Eine Spritze ragte aus ihrem Oberschenkel. Mit einem Knurren zog sie sie mit dem Maul heraus und schleuderte sie zur Seite. Nur ein Gedanke beherrschte sie: Weg von hier! Sie lief weiter, doch es dauerte nicht lange, bis sie merkte, dass ihre Beine unter ihr einzuknicken drohten. Wenn sie jetzt hinfiel, würde sie nicht wieder hochkommen. Nur nicht anhalten, weiterlaufen, weiter … Adrenalin pumpte durch ihren Körper und half ihr, die Betäubung zu bekämpfen. Ein Stück noch, bis sie sich irgendwo verstecken konnte. Doch sie merkte, wie ihre Kraft schwand.
    Ein lautes Brummen drang an ihre Ohren. Für einen Moment dachte sie, dass sie es sich nur einbildete, doch dann erkannte sie, dass sie sich direkt auf eine Straße zu bewegte. Das war ihre Rettung! Wenn es ihr gelang, jemanden auf sich aufmerksam zu machen und so zu tun, als wäre sie überfallen worden, konnten ihre Verfolger nichts mehr tun. Kainda rutschte die hohe Böschung hinunter und verwandelte sich dann hinter einem Busch. Es fiel ihr unglaublich schwer, sich wieder aufzurichten und auf zwei Beinen fortzubewegen, doch sie schaffte es. Mit letzter Kraft taumelte sie auf die Straße. Schneller, als sie reagieren konnte, tauchten zwei Scheinwerfer vor ihr auf, die immer größer wurden. Kainda versuchte, sich zur Seite zu werfen, doch es war zu spät. Mit ungeheurer Wucht wurde sie erfasst und durch die Luft geschleudert. Ein grelles Quietschen ertönte, bevor sie auf dem Asphalt auftraf. Halb betäubt vor Schmerz und von dem Mittel bekam sie alles nur wie durch eine Watteschicht mit. Sie spürte, wie sie sich erneut zu verwandeln begann, der Leopard übernahm ihren Körper. Kainda schloss die Augen, als sie das Schlagen einer Wagentür hörte und eine aufgeregte Stimme, die näher kam. Dann verblassten die Geräusche, und sie versank in der Bewusstlosigkeit.

 
    2
    „O Gott!“ Cal Rivers trat instinktiv auf die Bremse, als eine Gestalt vor ihm auf der Straße auftauchte. Er konnte nur einen schemenhaften Umriss im Lichtkegel seiner Scheinwerfer sehen, dann hörte er auch schon den grässlichen Aufprall. Für einen Moment glaubte er, die weit aufgerissenen Augen einer Frau zu sehen, bevor sie zur Seite geschleudert wurde. Mit qualmenden Bremsen kam der Truck zum Stehen, Cals Hände zitterten, als er die Warnblinkanlage einschaltete und die Tür der Fahrerkabine öffnete. Er hatte in seiner Zeit als Trucker schon einige Tiere angefahren, aber noch nie einen Menschen. Was tat eine Frau mitten in der Nacht auf einem einsamen Highway? Hastig schwang er sich aus der Fahrerkabine und trat vor den Truck. Die Kühlerabdeckung war verbeult, Blut klebte daran. „Shit.“
    Cal kniete sich hin und versuchte, unter dem Lastwagen etwas zu erkennen, doch es war zu dunkel. Fluchend holte er eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und leuchtete zwischen den Rädern hindurch. Der Lichtschein tanzte durch die Dunkelheit. Nichts. Mühsam richtete Cal sich wieder auf.
    „Hallo, können Sie mich hören?“ Es war unwahrscheinlich, dass jemand diesen Zusammenprall unbeschadet überstanden hatte, aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Cal zuckte zusammen. Schlechte Wortwahl. Mit der Taschenlampe leuchtete er die Straße ab und entdeckte schließlich einige Meter entfernt eine kleine Erhebung auf dem Asphalt. So schnell er konnte, lief er darauf zu und atmete tief durch, bevor er den Lichtstrahl auf das Opfer richtete. Cal stutzte und beugte sich weiter vor, als nicht wie erwartet eine Frau vor ihm lag, sondern irgendetwas mit heller Fellfarbe und dunklen Flecken. Seltsam, was war das für ein Tier? Egal was es war, er musste es von der Straße schaffen, bevor ein anderes Auto hineinfuhr. Mit einer Grimasse schob er seine Hände unter den noch warmen Tierkörper und hob ihn an. Etwas Warmes, Feuchtes lief über seine Finger. Blut.
    Erst jetzt merkte Cal, wie groß und schwer das Tier war, es wog sicher vierzig Kilo, der lange Schwanz hing fast bis zum Boden. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, während er die paar Meter bis zum Straßenrand zurücklegte. Vorsichtig bettete er das Tier auf das karge Gras, das neben dem Standstreifen wuchs. Mit der Taschenlampe leuchtete er es an, um herauszufinden, was es genau war. Schlanker Körperbau, lange Beine, langer Schwanz. Cal beugte sich vor, um sich den Kopf genauer anzusehen, und zuckte zurück. Verdammt, das war eine große Raubkatze! Die
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