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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter
Autoren: Derek Meister
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Finger über die rostigen Bleche der Hangartore?
    Wahrscheinlich hatte er sich nur verhört. Hier gab es höchstens ein paar Ratten. Er wendete sich ab, als es wieder zu klopfen begann. Inzwischen war es lauter geworden. Ian fiel auf, dass es weniger wie ein Klopfen oder Tropfen klang, sondern vielmehr, als ob jemand immer schneller mit einem Auto über ein Stück Verpackungsfolie mit Luftpolstern fuhr.
    Das Knistern schwoll an. Die einzelnen PLOPPS, TOCKS und KNACKS gingen in ein hohes Rauschen und schließlich in ein Fiepen über.
    Ein gleichmäßiges Geräusch erfüllte die Halle, als stünden tausend Fernseher im Standby-Modus.
    WHIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEPPPPPPPPPPPP …
    Neugierig trat Ian zwischen einem alten Saab und den Überresten eines VWs hindurch und sah sich um.
    Woher kam dieses Geräusch? Von den haushohen Toren die zur Startbahn führten, oder von der Seitenfront, an der fünf Ladekräne tot im Schatten der Decke hingen? Es erfüllte gleichmäßig und durchdringend die Sommerluft im Hangar, aber Ian konnte keine Quelle ausmachen.
    Das Fiepen stach in seinen Kopf und begann zu schmerzen. Unsicher trat er aus dem Schatten der beiden Autos und wollte schon zurück zur Tür gehen, als er Cathy in einem der Wagen erblickte.
    WHIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEPPPPPPPPPPPP …
    Im Mondlicht konnte er ihre blonden Haare durch die staubige Heckscheibe des Autowracks erkennen. Sie saß merkwürdig verrenkt da.
    „Cathy?“ Er stolperte über ein verrostetes Rohr. „Was ist mit dir?“, schrie er gegen das Fiepen an und endlich riss sie den Kopf herum. Sie schien das Geräusch nicht gehört zu haben. Ihr Blick sagte ihm, dass allein er sie erschreckt hatte. Mit großen Augen sah sie Ian an und richtete ihr Top.
    Erst jetzt bemerkte Ian, dass unter ihr Steve lag. Captain Kinnfresse rappelte sich sofort auf und blickte durch die Heckscheibe.
    „He! Das ist keine Peepshow hier. Verzieh dich.“
    „Cathy, was …“ Ian brach ab. „Hört ihr das nicht?“
    „Was?“
    WHIIIIIIEEEEEPPPPP …
    „Das Geräusch, dieses … dieses Fiepen. Hört ihr das nicht?“
    „Hau ab“, lautete Steves einziger Kommentar. „Der Hammer liegt im Flur!“ Captain Kinnfresse schnappte sich Cathys Kopf und zog sie wieder zu sich herunter. Ihr Kichern wurde von dem Fiepen geschluckt.
    Dieses Geräusch war doch nicht zu überhören!
    Ian wurde warm. War es möglich, dass nur er es hörte?
    Die Luft war wie elektrisiert, es schien ihm, als zittere sie wie Hitze über heißem Asphalt. Es war doch wirklich wärmer geworden? Er bildete sich das nicht ein. Das war nicht nur Cathys Anblick, die noch immer hemmungslos mit Steve knutschte … Nein …
    WHIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEPPPPPPPPPPPP …
    Plötzlich wurde das Fiepen noch lauter, so laut, dass Ian das Trommelfell schmerzte und er sich die Hände auf die Ohren pressen musste. Er schrie auf, sah noch, wie die beiden im Wagen hochschreckten und Steve ärgerlich die Tür aufriss.
    Ians Kopf pochte. Wie ein Messer drang das Geräusch in seinen Schädel. Stöhnend wich er zurück. Er hatte das Gefühl, dass der Lärm eine Quelle besaß und sich auf ihn zubewegte.
    „Um Gottes willen“, keuchte er. Es musste irgendwo hinter den Zelten sein, vielleicht hundert, hundertfünfzig Fuß entfernt. Er konnte nichts sehen, aber es war irgendetwas dort.
    Etwas war in diesem Hangar.
    Etwas Unheimliches.
    Es war lange her, dass er eine solche Angst verspürt hatte. Ian fühlte sich, als würde er in einen Brunnen stürzen. Er wollte sich am Rand festhalten, den Fall beenden, doch umso mehr Widerstand er leistete, desto schneller fiel er und desto stärker wurde die Angst.
    Unbarmherzig drückte das Geräusch ihn zu Boden. Er sank auf die Knie, wollte sich wieder erheben, aber die Schmerzen ließen es nicht zu.
    Steve baute sich vor ihm auf. Der Captain der Southsharks blickte wütend auf ihn herab, während er langsam seinen Gürtel schloss. „Was ziehst du hier für ’ne Nummer ab?“, rief er, aber Ian konnte ihn kaum verstehen. Er wollte antworten, nahm die Hände von den Ohren und sagte: „Ich …“ Da spürte er etwas Warmes auf seinen Lippen.
    Seine Nase blutete. Taumelnd kam er auf die Knie. Er wollte sich an Steve abstützen, doch der wich zurück.
    „Ian? Was ist denn los?“ Cathy. Das war Cathy. Irgendwo schräg hinter Steve. Es war schwer, sich bei dem Krach zu konzentrieren. Ian sah in ihre Richtung und konnte nicht glauben, was im nächsten Moment geschah.
    Die Zelte fingen gleichzeitig zu brennen an.
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