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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover
Autoren: Ivy Paul
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er es ihr befahl.
    Nun schwebte er über Steven und Adam und beobachtete den erbitterten Kampf der beiden.
    „Steven, verflucht, was ist denn los mit dir“, rief Adam und stöhnte, als Steven ihm einen Schwinger in die Magengrube versetzte.
    Adam vollführte eine Drehung und schlug Steven die Beine fort. Es sah so gekonnt aus, dass Marcus sicher war, sein Nachfahre müsste in seine Fußstapfen getreten und ebenfalls zum Militär gegangen sein.
    Steven lag am Boden, doch der Irrsinn verlieh ihm unglaubliche Energien.
    Er warf sich erneut auf Adam, umklammerte seine Füße und brachte ihn zu Fall. Das Knacken, als Adams Wirbelsäule auf die Kante der Treppe aufschlug, hatte etwas Obszönes. Sein ganzer Körper wirkte plötzlich wie eine leere Hülle.
    Er polterte die Stufen hinab, überschlug sich und kam mit einem beinahe sanften Plumps unten an. Aus dem leblosen Körper erhob sich die Gestalt eines Mannes. Eine exakte Kopie des Toten. Adam warf ihm einen verwunderten Blick zu, ehe seine Augen auf einen Punkt hinter Marcus wanderten. Er schwebte wortlos an ihm vorbei, doch seine Miene strahlte vor Glück. Marcus wurde warm und behaglich zumute, dann traf ihn ein Schmerz, schlimmer als alles, was er seit Langem empfunden hatte.
    Schwindel erfasste ihn und er fühlte, wie er fortgerissen wurde.
    Er war eingesperrt, war seine erste Empfindung.
    Marcus schlug die Augen auf und bemerkte, dass er am Fuß der Treppe lag. Er brauchte einen Moment, um sich an das neue und doch nicht unbekannte Gefühl zu gewöhnen.
    Er erhob sich und sah in den Spiegel, der neben der Treppe hing. Noch ehe er richtig begreifen konnte, was geschehen war, entstand ein lichtdurchflutetes Tor an der Stelle des Spiegels.
    Eine Gestalt kam heraus. Ein alter Mann, nicht gebrechlich, aber faltig von den Jahren eines langen, ereignisreichen Lebens. Er lächelte ihn gütig an und es waren dieses Lächeln und die bernsteinfarbenen Augen, an denen er ihn erkannte.
    „Nicholas“, flüsterte Marcus.
    „Hallo Vater“, sagte der alte Mann.
    Marcus versagte für einen Moment die Stimme, er machte einen Schritt auf den alten Mann zu. „Bist das wirklich du, Nicholas?“ Er nickte. „Ich bin es.“ Nicholas streckte seine Hand aus und ergriff Marcus’ Hand. „Wir haben alle lange auf diesen Moment gewartet.“
    „Worauf und was ist mit mir passiert?“ Marcus war verwirrt. Alles passierte so schnell und unerwartet.
    „Auf deine zweite Chance. Du und Ella, ihr habt eine zweite Chance bekommen.“
    „Wozu?“ Marcus hatte sich nie für begriffstutzig gehalten, doch er wusste nicht, wovon Nicholas redete.
    „Ihr dürft endlich zusammenleben.“ Nicholas strahlte über das faltige Gesicht. „Und auch wir beide werden uns wiedersehen, Vater.“ Er lächelte verschmitzt und in diesem Lächeln erkannte Marcus sich selbst.
    „Aber was wird aus Adam?“
    „Er wurde bereits von seiner Familie willkommen geheißen. Sie haben aufeinander gewartet. Adams Bestimmung war es, seinen sterblichen Körper dir zu überlassen. Er ist glücklicher dort, wo er jetzt ist.“ Nicholas tätschelte Marcus’ Hand. „Du wirst mithilfe der Heiratsurkunde beweisen können, dass du der wahre Viscount Wyndham bist. Alles wird so sein, wie es richtig ist.“
    Nicholas wandte sich zum Gehen. Marcus hielt ihn zurück. „Nicholas, werde … wann sehen wir uns wieder?“
    Nicholas lachte schelmisch. „Ich habe mir immer meine leiblichen Eltern herbeigesehnt. Auch mir wurde eine zweite Chance gewährt. Diesmal können wir alles richtig machen, Vater.“
    Er verschwand im Licht, das daraufhin zu einer immer kleiner werdenden Kugel schrumpfte.
    Marcus starrte einen Moment lang auf die Stelle, an der Nicholas verschwunden war, dann wurde seine Aufmerksamkeit auf das Krachen und den gellenden Schrei Ellas gelenkt.
    Die Türklinke drückte sich hinunter. Die Tür wölbte sich unter Stevens Gewicht.
    „Ella, sei ein braves Mädchen und lass mich hinein. Ich will nur die Urkunde!“ Darum ging es also. Steven hatte von der Heiratsurkunde erfahren, die ihn Titel und Reichtum kosten konnte. Nackte Panik kroch Ellas Rückgrat empor. Schluchzer kamen über ihre Lippen und sie zitterte, weil ihr entsetzlich kalt wurde.
    „Ella, mach es uns nicht so schwer. Gib mir die Heiratsurkunde meines Vorfahren.“ Stevens Stimme klang kühl und überlegt.
    „Marcus, bitte hilf mir“, bat sie flüsternd. Sie schloss die Augen, bis sie ein fürchterliches Krachen und Beben an der Zimmertür in neue
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