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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
Autoren: Wendy Roberts
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Messer in ihre Richtung. »Ihre Mutter ist eine kluge Frau.«
    Sadie fühlte sich nur in geringem Maße schuldig, als sie sah, wie Mr. Eckert den Cholesterinbedarf eines ganzen Jahres auf einmal deckte. Als er satt war, stopfte er die Reste von Wurst und Käse in einen durchsichtigen Plastikbeutel und legte diesen schnell in den Kühlschrank. Vermutlich hatte er Angst, Sadie könnte die Reste wieder mitnehmen.
    »Viele werden Ihnen erzählen, dass ein Wachdienst nur dazu da ist, ein Auge auf die Nachbarn zu haben und verdächtiges Verhalten zu melden.«
    »Und ist es nicht so?«
    »Nein, es ist viel mehr.« Er nahm einen Zahnstocher aus einem kleinen Behälter, stocherte damit zwischen den Zähnen herum und lutschte die Essensreste davon ab. »Nehmen wir zum Beispiel Sie. Ich wette, bei einem Ihrer Nachbarn wurde eingebrochen, und deshalb haben Sie beschlossen, einen Wachdienst zu organisieren.«
    »Eigentlich ist bei mir eingebrochen worden.«
    »Aha!« Er deutete mit dem Zahnstocher auf sie. »So fängt es immer an. Die Leute warten, bis bei ihnen eingebrochen wird, und danach stellen sie alles wieder an seinen Platz, als ob nichts gewesen wäre.« Er schüttelte den Kopf, als ob das das größte Verbrechen wäre. »Aber es ist noch nicht zu spät. Sie müssen jetzt besonders wachsam sein, weil sie wiederkommen werden.«
    »Die Einbrecher?«
    »Ja. Sie wissen, dass Sie versichert sind, und sie werden
warten, bis Sie Ihre Ansprüche geltend gemacht und all Ihre Sachen ersetzt haben. Und dann, bumm!« Er schlug mit der Faust auf den Tisch, dass Sadie zusammenfuhr. »Sie kommen wieder und beklauen Sie ein weiteres Mal.«
    »Wow.«
    Da Sadie nicht vorhatte, die ganze Nacht zu bleiben, musste sie die Unterhaltung wieder in die richtige Bahn lenken.
    »Sagen Sie, Mr. Eckert, wie machen Sie das? Wie schaffen Sie es, jeden in der Straße im Auge zu behalten?«
    »Damit.« Liebevoll tätschelte er seine rote Mappe. »Alles, was ich in dieser Straße sehe und höre, trage ich hier ein.«
    Jetzt kommen wir der Sache schon näher!
    »Haben Sie was dagegen, wenn ich mal einen Blick reinwerfe?«, fragte Sadie und streckte die Hand nach der Mappe aus.
    Mr. Eckert presste sie an seine Brust.
    »Es stehen eine Menge persönliche Sachen drin.« Er schlug die Mappe auf und ließ seinen Finger über eine Seite gleiten. »Dieser Eintrag zum Beispiel. Letzten Dienstag, morgens um sechs, hat Miss Yakamoto aus dem Bungalow an der Ecke ihren neuen Freund zum Abschied auf der Terrasse geküsst.«
    »Und das haben Sie alles notiert?« Sadie konnte sich kaum ein Lächeln verkneifen.
    »Natürlich, aber nicht deshalb, weil es mich interessiert, mit wem sie es treibt. Wenn ich weiß, wer in unsre Straße gehört, ist es einfacher für mich, Betrüger und mögliche Einbrecher zu erkennen.« Er blätterte die Seite um. »Sehen Sie, hier.« Mr. Eckert ließ Sadie einen kurzen Blick auf die Seite werfen. »Da hab ich Sie vor Kents Fenster beim Spionieren erwischt.«

    »Ja.« Sadie nickte nachdenklich. »Es muss wirklich schwer sein, den Überblick zu behalten. Wenn Kent Lasko zum Beispiel zu ungewöhnlichen Zeiten zum Joggen geht, wie können Sie das dann jedes Mal notieren? Sie sind doch auch nur ein Mensch und brauchen Ihren Schlaf.«
    »Ja, aber nicht mehr so viel wie früher. Ich hab Probleme mit dem Darm und muss jede Stunde raus.«
    Das war etwas zu viel Information.
    »Verstehe. Dann haben Sie Kent oder jemand anderen wahrscheinlich nie joggen sehen. Jedenfalls dann nicht, wenn Sie im Bett oder, ähm, indisponiert waren.«
    »Ich hab Kent nur ein paar Mal mit seinem Bruder joggen sehen. Christian rennt nur so davon, aber für Kent scheint es eher nicht das Richtige zu sein, obwohl er genauso knallbunte Joggingklamotten trägt wie Christian. Kent läuft dafür gern Ski. Sein Kumpel hat eine Wohnung in Tahoe, und er fährt jedes Jahr ein paar Mal dorthin.«
    Verdammt. So viel zu dieser Idee.
    »Der alte Mr. Diago von gegenüber hat kürzlich auch mit dem Joggen angefangen.« Mr. Eckert stand auf und öffnete die Jalousien seines Küchenfensters. »Er ist ziemlich beleibt, aber wahrscheinlich nicht mehr lange, wenn er regelmäßig läuft. Sehen Sie?«
    Sadie erhob sich und schaute höflich in die Richtung, in die Mr. Eckert deutete. Sie sah die dunklen Umrisse einer wohlbeleibten Person, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus einem Gartentor trat. Als der Mann näher kam, schaltete sich per Bewegungsmelder Mr. Eckerts
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