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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand
Autoren: Stephanie Laurens
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Richard sie in den Sattel hob.
    »Das geht in der Tat nicht«, stimmte Algaria ihr zu. »Das Letzte, was wir brauchen, ist, die Aufmerksamkeit der Obrigkeit auf das Tal zu lenken. Aber euer beider Drohungen sollten ihn schon in Schach halten.« Algaria betrachtete Richard mit aufrichtiger Bewunderung. »Diese letzte Drohung von Euch war ein Meisterstück. Denn egal, welche Flüche Catriona ausspricht, so verstehen Männer eine rechtmäßige Drohung doch immer noch am besten.«
    Richard lächelte und hob Catriona in den Sattel – verkniff sich jedoch den Hinweis, dass seine Drohung nicht unbedingt rechtmäßig war – egal, sogar das Gegenteil war der Fall –, eine kleine Nuance, die, da war er sich sicher, auch Dougal Douglas verstanden hatte. Vor allem aber konnte Richard nun bezeugen, dass Douglas in Anbetracht von Catrionas Verwünschungen jetzt bestimmt vorsichtiger sein würde. Erst schrumpfte die Ausstattung zusammen, dann fiel sie ab, wurde schwarz, dann wuchsen Beulen – Richard wollte schon gar nicht mehr wissen, was Catriona sich da wohl noch so alles ausgedacht hatte.
    Der Gedanke ließ ihn regelrecht erschaudern, als er sich in seinen Sattel hinaufschwang; seine Ehefrau hatte sein Unbehagen durchaus bemerkt und schaute ihn fragend an – Richard aber lächelte bloß und schüttelte den Kopf.
    Dann schlug er einmal kurz mit den Zügeln, und sie ritten nach Hause – zurück ins Tal von Casphairn.
    Später dann, noch in derselben Nacht, kuschelig und warm in ihrem Bett liegend, besänftigt, gesättigt und ausgesprochen glücklich und zufrieden, schaute Richard auf den roten Schopf seiner Frau hinab, den sie gemütlich auf seiner Brust abgelegt hatte. Er hob eine Hand und schob eine ihrer feuerroten Locken von ihrer Wange. »Sag mal«, murmelte er, sorgsam darauf bedacht, leise zu sprechen, um den Zauber nicht zu zerstören, »als du Dougal Douglas die Leviten gelesen hast, bist du da wütend gewesen wegen der Art, wie er sich gegen Die Herrin vergangen hatte, oder wegen dem, was er dir angetan hatte?«
    Catriona schnaubte einmal und kuschelte sich noch etwas tiefer in seine Arme. »Das war jetzt das dritte Mal, dass ich dich beinahe verloren hätte! Und wenn du es genau wissen willst, dann habe ich noch nicht einmal an Die Herrin gedacht . Oder an ihre Edikte. Obgleich das in diesem Falle ohnehin fast das Gleiche ist. Aber nur weil sie die allgemeinen Vorgaben macht, heißt das doch noch lange nicht, dass ich nicht trotzdem meine eigenen Ansichten habe. Sie hat dich zu mir gesandt – du warst für mich bestimmt. Aber ich habe schließlich auch von mir aus zugestimmt, dass ich dich haben wollte. Und nun bist du hier, und du bist mein.« Catriona schloss die Arme noch fester um ihn. »Ich lasse dich nicht mehr gehen. Ich möchte dich immer an meiner Seite haben – und ich habe nicht vor, irgendjemanden dazwischenschießen zu lassen, weder Sir Olwyn noch Dougal Douglas oder Algaria!«
    Richard legte sich in die Kissen zurück und grinste in der Dunkelheit. Nach einem Augenblick murmelte er: »Im Übrigen bin ich auch nur ein halber Engländer. Die andere Hälfte von mir stammt aus den Lowlands.«
    Seine bezaubernde Hexe verlagerte ihr Gewicht und stützte sich auf einen Ellenbogen. »Hmmm … interessant.« Einen Augenblick später fragte sie: »Welche Hälfte?«
    Eine Woche später wurde Richard – im wortwörtlichen Sinne - von seiner Ehefrau aus dem Schlaf gerissen.
    »Wach auf , mach schon!«
    Gehorsam streckte Richard die Arme nach seiner Frau aus.
    »Nein, nein! Nicht das! Wir müssen aufstehen! Also aus dem Bett raus, meine ich.«
    Catriona demonstrierte ihm, was sie meinte, indem sie mit einem Satz unter der warmen Bettdecke hervorsprang und einen Wirbel eisiger Luft hineingleiten ließ.
    Richard stöhnte gequält und riss die Lider auf. Er blinzelte in der Dunkelheit. » Bei Der Herrin! Es ist noch stockfinster – was, zum Teufel, ist bloß in dich gefahren, du dumme Hexe?«
    »Ich bin nicht dumm. Steh jetzt einfach nur auf. Bitte, ja? Es ist wichtig.«
    Richard stöhnte noch einmal herzhaft – und stand auf.
    Catriona zerrte und stopfte ihn förmlich in seine Kleider und schob ihn die Treppe hinab. Einen Ärmel von ihm gepackt, zog sie ihn in den Speisesaal, hinauf auf das Podium und weiter bis zu der Wand hinter dem Haupttisch. Dort blieb sie stehen und deutete auf ein riesiges, altes Breitschwert, welches dort an der Wand hing. »Kannst du das herunterheben?«
    Richard schaute einmal auf
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