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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady
Autoren: Loretta Chase
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einen weiteren, das große Zimmer zu durchqueren und die Ikone an sich zu nehmen. Am Wichtigsten aber war, dass sich die Ikone genau da befand, wo sie gesagt hatte, dass sie sein würde.
    Lord Dain hatte das heidnische Bild, das ihm seine Frau gegeben hatte, auf seinem Nachttisch stehen, hatte der Lakai Joseph seinem jüngeren Bruder erzählt... der es wiederum seiner Verlobten gesagt hatte ... die es ihrem Bruder weitergetragen hatte ... der zufällig einer von Charitys regelmäßigen Kunden war.
    Aber nie wieder, schwor sich Vawtry, als er das Schlafzimmer verließ. Nach heute Nacht würde Charity ihr Bett und ihre erstaunlichen Fertigkeiten mit nur einem Mann teilen. Dieser Mann war der schneidige und heldenhafte Mr Roland Vawtry, der sie mit auf den Kontinent nehmen würde, fort von Dartmoor und seiner ungewaschenen Landbevölkerung. Er würde ihr das elegante Paris zeigen. Die französische Hauptstadt würde ihr wie ein Märchenland erscheinen, dachte er, während er die Treppe hinablief, und er würde ihr Märchenprinz sein.
    In seine Fantasien versunken stieß er eine Tür auf, rannte eine Treppe hinunter ... und fand sich auf einem Flur wieder, an den er sich nicht erinnerte. Er eilte zum einen Ende, aber dort war nur das Musikzimmer.
    Nachdem er durch etwa ein Dutzend weitere Türen gegangen war, landete er im Ballsaal, von dessen Eingang er die steinerne Haupttreppe sehen konnte. Er hielt darauf zu, blieb dann aber stehen, unentschieden, ob er erst versuchen sollte, die Hintertreppe zu finden.
    Doch es würde Stunden dauern, bevor er sie fand, sagte er sich. Und das Haus war leer. Daher ging er rasch zur Treppe, hastete sie hinab und über den breiten Absatz, um die Ecke ... und blieb jäh stehen.
    Eine Frau stand auf der Treppe und schaute zu ihm hoch ... und dann nach unten zu der Ikone, die er an seine Brust gedrückt hielt.
    In dem Sekundenbruchteil, in dem Lady Dains Blick von seinem Gesicht zu dem kostbaren Kunstgegenstand in seiner Hand zuckte, bekam Vawtry sich wieder in die Gewalt... und die Herrschaft über seine Körperglieder zurück.
    Er rannte die Stufen hinunter, aber sie warf sich gegen ihn, und er duckte sich zu spät. Sie packte ihn am Rock, und er stolperte. Die Ikone flog ihm aus der Hand. Im nächsten Moment fand er sein Gleichgewicht wieder und stieß seine Widersacherin aus dem Weg.
    Er hörte einen Krach, kümmerte sich aber nicht darum. Sein Blick hing an dem Bild auf dem Boden am Fuß der mit Teppichen ausgelegten Treppe, während er dorthin lief und es aufhob.
    Jessica war mit dem Kopf gegen die Wand geprallt, und während sie blindlings nach etwas tastete, das ihr Halt geben konnte, stieß sie eine chinesische Vase von ihrem Ständer. Sie fiel gegen das Treppengeländer und zerbrach.
    Obwohl die Welt sich wie verrückt um sie drehte und am Rande ihres Sichtfeldes Dunkelheit lauerte, riss sie sich zusammen und richtete sich auf. Sich am Geländer abstützend hastete sie nach unten, ignorierte die bunten Lichter, die um ihren Kopf zuckten.
    Als sie in der Eingangshalle ankam, hörte sie eine Tür zuschlagen und eine fluchende Männerstimme, dann eilige Schritte, Stiefelsohlen auf Steinfliesen. Ihr Verstand klärte sich allmählich, sodass sie erkannte, dass ihr Opfer versucht haben musste, zur Rückseite des Hauses zu entkommen, dabei aber aus Versehen in die Wäschekammer geraten war.
    Sie lief durch die Halle zu der versteckten Tür in den Dienstbotentrakt und erreichte die Tür, gerade, als er aus der Kammer wieder herauskam.
    Dieses Mal wich er ihr erfolgreich aus. Aber während er zum
    Vestibül rannte, hatte sie sich den nächstbesten Gegenstand gegriffen - einen chinesischen Porzellanhund - und warf damit im selben Moment nach ihm.
    Sie traf ihn seitlich am Kopf, er stolperte, dann ging er in die Knie, allerdings ohne seinen Klammergriff um die Ikone zu lockern. Als sie zu ihm lief, sah sie ihm Blut von der Schläfe ins Gesicht rinnen. Dennoch wollte der verfluchte Mann einfach nicht aufgeben. Er kroch zur Tür und griff nach der Klinke. Als sie ihn am Kragen fasste, warf er sich zur Seite und holte mit dem Arm aus, stieß sie so heftig von sich, dass sie das Gleichgewicht verlor und auf die Fliesen stürzte.
    Jessica sah seine Finger sich um die Klinke legen, sah, wie sie sich senkte ... und warf sich auf ihn. Sie packte ein Büschel von seinem Haar und schlug seinen Kopf gegen die Tür.
    Er versuchte, sie von sich zu schieben, fluchte lästerlich, während er sich von ihr
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