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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged
Autoren: Hilary Norman
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in seine Skizze auf.
    Was immer sich in dem Gebäude abgespielt hatte - die Polizei musste erst auf einen Durchsuchungsbefehl warten, um Ermittlungen im Inneren des Gebäudes aufzunehmen, es sei denn, der Besitzer konnte vorher ausfindig gemacht werden. Die Prozedur war zeitraubend. Sam und Martinez hatten die Erfahrung gemacht, dass es zwischen zwei und zehn Stunden dauern konnte, bis der Durchsuchungsbefehl vorlag. Doch es war nicht ansatzweise so frustrierend wie erleben zu müssen, dass potentiell stichhaltige Beweise vor Gericht nicht zugelassen wurden, da sie illegal beschafft worden waren.
    Zumindest brauchten sie keinen Durchsuchungsbefehl, um sich die Radspuren im Gras anschauen zu dürfen. Sie waren knapp fünf Zentimeter breit und führten vom Tor - das geschlossen, aber nicht verschlossen gewesen war - zur Mitte des Rasens.
    »Vielleicht hat der Täter eine Art Karren benutzt«, überlegte Sam, während Martinez zu den Streifenpolizisten ging, die als Erste am Tatort gewesen waren, um mit ihnen zu reden. Er machte sich ein paar Notizen. »Was hast du sonst noch, Doc?«
    »Nichts, was nicht sonnenklar wäre.«
    Auf der anderen Seite des Gartens sprach Martinez gerade in sein Handy.
    »Der Gärtner, der die beiden gefunden hat, hat einen Herzinfarkt erlitten«, berichtete Sanders. »Der Notarzt war noch bei ihm, als ich hier ankam. Er konnte den Mann einigermaßen stabilisieren.«
    Martinez kam wieder zurück, sein Handy am Ohr. Er ging vorsichtig über den Rasen, hielt den Blick die ganze Zeit auf den Boden gerichtet und beendete schließlich das Telefonat.
    »Hat der Doc dir schon von dem Gärtner erzählt?«, fragte er.
    »Ja. Der arme Kerl«, erwiderte Sam.
    »Er heißt Joseph Mulhoon«, sagte Martinez. »Kommt einmal im Monat her, hat er dem Notarzt erzählt.« Er machte sich eine Notiz. »Wir werden ihn überprüfen.«
    Die Partnerschaft zwischen Sam Becket und Martinez war altbewährt, doch ebenso wie die anderen Detectives der Abteilung für Gewaltverbrechen wechselten die beiden sich ab, wenn es darum ging, wer von Mike Alvarez, ihrem Sergeant, zum Hauptermittler eines bestimmten Falles ernannt wurde. Der aktuelle Fall war an Sam gegangen, mit der Folge, dass nun er derjenige war, der die Überstunden würde machen müssen, um mit dem Schreiben der Berichte und dem Papierkram nachzukommen, die mit jeder Ermittlung einhergingen. Abgesehen davon teilten er und Martinez sich die Arbeit und vereinten ihre Kräfte für alle anstehenden Aufgaben, wobei Sam eher instinktmäßig vorging - was einige Disziplinarstrafen zur Folge gehabt hatte -, während Martinez sich mehr an das Regelbuch hielt, was ihm den Vorwurf mangelnden Ehrgeizes eingebracht hatte. Dennoch bildeten beide ein hervorragendes Ermittlerteam, wie Sergeant Alvarez und Tom Kennedy, ihr Captain, anerkennen mussten.
    »Mulhoon ist einundsiebzig Jahre alt«, sagte Sanders. »Es würde mich überraschen, wenn er über diese Sache etwas gewusst hat, bevor er zufällig mit der Nase darauf gestoßen ist.«
    »Weiß man, wer ihm sein Gehalt zahlt?«, wollte Sam von Martinez wissen.
    »Eine Firma namens Beatty Management in North Beach kümmert sich um den Besitz hier. Der Laden hat heute geschlossen, aber ich habe der Empfangsdame gesagt, dass wir dankbar wären, wenn der Besitzer uns eine Durchsuchung erlauben würde. Die Frau sagte, sie will dafür sorgen, dass wir die Schlüssel so schnell wie möglich bekommen.« Er warf einen Blick auf die Armbanduhr. »Wenn wir Glück haben, kommt der Durchsuchungsbefehl vielleicht schon vorher.«
    Nachdem man ihnen das Okay gegeben hatte, die Plastikkuppel herunterzuheben, pustete der Gerichtsmediziner in ein neues Paar Latexhandschuhe, streifte sie über, zog sich seinen Overall an, stülpte sich Schuhhauben über und legte sich einen Mundschutz vor.
    Sam, der beobachtete, wie der Doc sich auf den Boden hockte und mit seiner Untersuchung begann, hatte es nicht eilig, seine eigenen Plastikschuhe überzustülpen und sich zum Tatort vorzuwagen. Sich mit Ermordeten befassen zu müssen, war immer schon schlimm für Sam gewesen, denn sein Magen hatte trotz seiner vielen Dienstjahre nach wie vor eine Abneigung gegenüber dem Anblick von Leichen - von der Abneigung seiner Seele gegen Blut und Gewalt gar nicht erst zu reden.
    Ab und zu dachte er sogar darüber nach, sich in ein anderes Dezernat versetzen zu lassen oder ganz aus dem Polizeidienst auszuscheiden, aber er wusste, dass er diesen Gedanken niemals in die
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