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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged
Autoren: Hilary Norman
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Grausamkeit zu erfassen.
    »So ungefähr«, erwiderte Dooley. »Das Aussuchen habe ich immer Simone überlassen.«
    Plötzlich musste Sam an Jessica Kowalski denken und daran, was Martinez über sie gesagt hatte: dass sie Gefallen daran gefunden hatte, Kontrolle über ihre Ratten auszuüben.
    Auch hier ging es um Kontrolle, bis hin zum letzten Detail. Dooley hatte das Sagen über Simone, versah sie mit seinem Segen und ließ sie ihre gemeinsame Beute aussuchen, und dann übte das Paar die ultimative Macht über die Opfer aus.
    Jetzt sind wir dran.
    »Es muss sich dabei um Kunden gehandelt haben, die immer nur dann kamen, wenn Cathy nicht gearbeitet hat«, warf Sam ein. »Nicht wahr?« Es konnte nicht anders gewesen sein; andernfalls hätte Cathy die Fotos der Opfer in den Medien gesehen und wäre die Erste gewesen, die eins und eins zusammengezählt hätte.
    Und damit wäre die Gefahr dann nur noch größer geworden, in der sie unwissentlich ohnehin schon geschwebt hatte.
    »Außer in unserem Fall«, sagte Grace.
    Dooley nickte. »In eurem Fall war es anders.«
    »So anders nun auch wieder nicht«, wandte Simone ein. »Wir haben von Cathy mehr über Grace und Sam gehört, das großartigste Ehepaar der Welt, als wir jemals über eines der anderen Paare gehört haben.«
    »Und ich arbeitete an dem Fall«, sagte Sam.
    »Klar«, erwiderte Dooley. »Was dich zu der Person machte, bei der die Wahrscheinlichkeit am größten war, dass du uns auf die Schliche kommen würdest, wenn dir genügend Zeit blieb.« Er zuckte mit den Achseln. »Nicht, dass du da großartig was geleistet hättest.«
    »Aber Matt hat gesagt, dass damit klar war, dass ihr unser letztes Paar hier in Miami sein würdet«, sagte Simone.
    »Wollt ihr weiterziehen?«, fragte Sam.
    »Wir haben keine andere Wahl«, entgegnete Dooley. »Aber erst zieht ihr jetzt ein Örtchen weiter.«

119
    Celine Regans Hausarzt, Dr. Richard Massey, lag nach Aussage seiner Haushälterin Maria Rodriguez mit einer Grippe im Bett. Deshalb weigerte sie sich, ihn zu wecken, weil er seine Ruhe brauchte.
    Alvarez verschwendete keine weitere Zeit und rief Tom Kennedy an, der sich sofort ans Telefon hängte und persönlich mit Maria Rodriguez sprach.
    »Entweder Sie holen auf der Stelle Dr. Massey ans Telefon, Ma'am«, erklärte ihr der Captain, »oder der Herr Doktor und Sie werden beide von uns zwangsweise vorgeladen. Nur für denn Fall, dass Sie mich nicht verstehen: Wenn Sie nicht tun, was ich sage, können Sie ins Gefängnis kommen.« Er stockte. »Prisión. La cárcel.«
    »Ich?« Maria Rodriguez war bestürzt.
    »Ja, Sie. Holen Sie jetzt den Doktor, Ma'am. Auf der Stelle.«
    Keine drei Minuten später war der Arzt am Telefon, entschuldigte sich vielmals und zeigte sich schlichtweg empört über seine Haushälterin, weil sie die Polizei hatte warten lassen.
    »Ich weiß, dass ich diese Adresse irgendwo in meinen Akten habe«, sagte Massey zu Kennedy, »obwohl Mrs. Regan jetzt schon eine ganze Weile im Burridge ist, sodass ihr Haus verkauft oder vermietet sein könnte.« Er zögerte einen Moment. »Ich erinnere mich«, sagte er dann, »dass sie vor ein paar Monaten abhanden gekommen ist, aber ich weiß nicht, wo sie hingegangen ist, um sich zu verkriechen.«
    »Könnte sie sich damals daran erinnert haben, wo sie früher gewohnt hat?«, fragte Kennedy.
    »Das wäre möglich«, erwiderte Massey.
    »Ist sie damals aus freiem Willen zurückgekommen?«
    »Ihre Tochter hat sie zurückgebracht. Ich fürchte, Mrs. Regan war danach nie wieder dieselbe. Ich musste in dieser Zeit einige Male kommen, um sie ruhigzustellen, und sie war extrem verwirrt.«
    »In welcher Hinsicht?«, bohrte Kennedy weiter.
    »Sie schien besessen von der Idee zu sein, dass man sie in einen Käfig sperrt«, antwortete Massey. »Sie behauptete, ihre Tochter habe sie eingesperrt, wenn sie böse gewesen sei. Aber wir wussten natürlich, dass die Demenz aus ihr sprach, denn Simone genoss im Burridge höchstes Ansehen.«
    »Wir brauchen diese Adresse«, sagte Tom Kennedy.
    »Die ist in meiner Praxis«, erwiderte der Doktor. »Ich muss ...«
    »Wir brauchen sie jetzt«, wiederholte Kennedy mit Nachdruck. »Das Leben von zwei großartigen Menschen liegt in Ihrer Hand, Dr. Massey.«
    Er war nicht umsonst der Captain.

120
    Grace bibberte wieder vor Kälte.
    Sie hasste sich selbst dafür, doch es war eine körperliche Reaktion, gegen die sie nichts auszurichten vermochte. Außerdem musste sie dringend pinkeln, wollte aber
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