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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged
Autoren: Hilary Norman
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wichtigste Bestandteil ihrer Taten.
    »Jetzt kapiere ich endlich, warum die Paare zur Schau gestellt wurden«, sagte Sam.
    »Na bravo«, meinte Dooley.
    »Sehr klug, das Restaurant-Zeug so zu benutzen, dass es auf die falsche Kunst-Fährte führte«, lobte Sam.
    »Uns hat es auch gefallen«, sagte Simone.
    »Aber warum die Zurschaustellung der Leichen?«, fragte Grace.
    »Weil es nur einen Sinn ergibt, gegen etwas zu protestieren, wenn die Leute davon erfahren«, erklärte Dooley. »Es ist sinnlos, Menschen umzubringen und lediglich ein Loch zu buddeln.« Er lächelte Grace an. »Das ergibt erst einen Sinn, wenn endlich einer kapiert, stimmt's?«
    »Und der Klebstoff?«, fragte Sam, obwohl er glaubte, die Antwort zu kennen.
    »Together forever«, antwortete Simone.
    »Wie in dem Song«, fügte Dooley hinzu. »Auf ewig vereint.«
    »Diese übermäßig gefühlsbetonten, glücklichen, selbstgefälligen Pärchen. Wir haben uns darüber unterhalten und meinten, das müsse eigentlich genau das sein, was sie am Ende gern hätten.«
    Grace wurde wieder übel.
    Sie fragte sich, an welcher Stelle man sie und Sam miteinander verkleben würde, wenn nicht rechtzeitig jemand kam.
    An der Haut vermutlich. Braune Haut an weißer Haut.
    Und vielleicht lag Simone gar nicht so falsch mit dem, was sie gerade gesagt hatte, denn sie wollte lieber auf ewig Sams Hand halten, als ohne ihn weiterleben zu müssen.
    Aber was wurde aus Joshua?
    Grace kämpfte gegen die Seelenqual an, rang sich Sam zuliebe ein Lächeln ab und begriff im nächsten Moment, dass man ihnen das möglicherweise übel nahm.
    Vorsicht.

117
    Celine Regans Zustand ließ nicht zu, dass man sie einem Verhör unterzog.
    Das hatte Norman Gardner, der Manager des Pflegeheims, Alvarez sofort erklärt. Nach einiger Überredung hatte er Beth dann aber doch gestattet, sich selbst davon zu überzeugen.
    Knapp zehn Minuten später kam sie wieder nach unten.
    »Hoffnungslos«, bestätigte sie.
    Gardner hatte ihnen auch die beiden Telefonnummern gegeben, die Simone Regan für den Notfall im Heim hinterlassen hatte. Die eine war die Nummer des Opera Cafés, die andere die ihres Mobiltelefons.
    Dort nahm niemand ab. Der Anruf wurde auch nicht zur Mailbox weitergeleitet. Und mittels moderner Technologie zu lokalisieren, wo sich ein Mobiltelefon zum gegenwärtigen Zeitpunkt befand, funktionierte im wirklichen Leben nicht einmal ansatzweise so wundersam schnell, wie es in Spielfilmen immer dargestellt wurde. Und einen Gerichtsbeschluss zu erwirken, der es erlaubte, einen Anruf zurückzuverfolgen, war ein noch langwierigerer Vorgang, als sich einen Durchsuchungsbefehl zu beschaffen.
    Abgesehen davon ging niemand davon aus, dass Simone dieses Telefon im Moment benutzte.
    Cathy, die bisher geschwiegen hatte, kam Alvarez und Riley mit der nächsten Frage zuvor.
    »Wo hat Mrs. Regan gewohnt, bevor sie herkam?«
    »Die Information habe ich leider nicht zur Hand«, erklärte ihr Norman Gardner und wandte sich an Alvarez. »Und selbst wenn ich sie hätte, dürfte ich sie nicht an Sie weitergeben, weil ich zur Diskretion verpflichtet bin.«
    »Was ist mit ihrem Hausarzt?«, fragte Beth. »Könnte der sie haben?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Gardner, »da die Dame ja schon sehr lange bei uns ist. Und bei ihm wäre die Problematik wahrscheinlich die gleiche.«
    »Wir werden es trotzdem bei ihm versuchen«, erklärte Alvarez.
    »Schnell«, sagte Cathy. »Bitte.«
    »Ich werde Ihnen seine Telefonnummer holen«, versprach Gardner.

118
    Sam befürchtete, dass sie sich dem Ende der Fragestunde näherten.
    Simone lehnte sich noch immer gegen die Gitterstäbe, aber Dooley hatte begonnen, ganz am Rand im Inneren des Käfigs auf und ab zu gehen. Noch war er nicht von spürbarer Ungeduld erfüllt, doch Sam wusste, dass es mit der Konversation bald zu Ende sein würde.
    Er bezweifelte, dass den Eastermans oder den anderen Opfern diese »Privilegien« vor ihrem Tod gewährt worden waren, und er konnte nur hoffen, dass es bei ihnen schnell gegangen war, denn er hatte jetzt ein besseres Verständnis von dem Schrecken, den diese Menschen hatten erdulden müssen.
    »Was waren das für Paare, die ihr ausgewählt habt?«, fragte er.
    »Kunden«, antwortete Simone schlicht.
    »Wie? Einfach nur glückliche Paare, die zu euch ins Café gekommen sind?« Es fiel Grace schwer, in dieser Frage nicht den Ekel mitschwingen zu lassen, den sie empfand, denn es war ihr beinahe unmöglich, diese wahllose, willkürliche
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