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Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Titel: Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
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sein Gehirn mit der Zeit seine Ketolysefähigkeit. Es kann dann – im Normalbetrieb – nur noch aus Glukose Energie gewinnen.
    Ich habe die Wörter „im Normalbetrieb“ eingefügt, weil eine verloren gegangene Ketolysefähigkeit später auch wieder neu erworben werden kann, allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Wie eine Wiedererlangung der Ketolysefähigkeit erfolgen kann, wird einen wesen t lichen Teil der empfohlenen Maßnahmen ausmachen.
    Doch kommen wir zunächst zu gewichtigeren Fragen, die sich längst aufgedrängt haben: Warum stellt die ausschließliche Energieversorgung des Gehirns mit Glukose ein Problem dar? Und warum kann ein Säu g lingsgehirn ab der Geburt keineswegs ausschließlich mit Glukose versorgt werden?
    Denken Sie dazu einmal an den Fall Mose und dessen Aussetzung auf dem Nil. Der Bibel zu Folge hatte der Pharao die Tötung aller männlichen Nachkommen von Israeliten angeordnet. Seine Mutter setzte ihn in ihrer Verzweiflung daraufhin auf dem Nil aus.
    Menschliche Säuglinge sind im Wesentlichen Hirnwesen. Bis zu 80% ihrer Ruheenergie werden von ihrem Gehirn beansprucht. Doch könnte ein solches kleines Lebewesen selbst einige Stunden ohne Nahrung (zum Beispiel ausgesetzt in einem Schilfkästchen auf dem Nil) überleben, wenn sein Gehirn nur von Glukose leben kann?
    Die Antwort lautet nein. Mose wäre unter solchen Umständen vermutlich längst vor seiner späteren Entdeckung gestorben. Der Grund dafür ist sowohl bemerkenswert als auch einfach zugleich, obwohl sich fast die gesamte Ernährungsliteratur in seltsamer Eintracht dazu ausschweigt: Aus Fett kann der menschliche Stoffwechsel fast keine Glukose mehr herste l len. Fette werden in den Fettzellen als Triglyceride (3 Fettsäure-Moleküle, ein Glycerin-Molekül) gespeichert, und nur deren Glycerinanteil kann in Glukose zurückverwandelt werden. Wir reden hier von ca. 6% der G e samtenergie eines Triglycerids.
    Alternativ müsste die Glukose per Glukoneogenese aus Körperproteinen hergestellt werden. Dieser Prozess ist jedoch alles andere als effizient. Für ein Gramm Glukose werden 1,8 Gramm Eiweiß (Protein) benötigt , was den Abbau von 9 Gramm Muskulatur oder Bindegewebe erforderlich macht. Bei 50 g Glukose wären dies beispielsweise bereits 450 g Muskul a tur oder Bindegewebe .
    Dies mag bei größeren Erwachsenen gelegentlich noch hinnehmbar sein, bei kleinen Säuglingen, die gerade zuvor mühsam im Leib der Mutter genährt und gewissermaßen hochgepäppelt wurden, dagegen nicht. Die Ketolysefähigkeit von Säuglingsgehirnen ist deshalb zwingend erforde r lich. Anders könnten Säuglinge nicht einmal ausnahmsweise für ein paar Stunden ohne Nahrung bleiben und dabei überleben.
    Sie ist im Übrigen auch einer der wesentlichen Gründe, warum menschl i che Säuglinge mit einem solch ungewöhnlich hohen Fettanteil geboren werden. Der Mensch hat von allen Spezies die fettesten Neugeborenen. Der im Literaturverzeichnis aufgeführte Artikel des Spiegels mit dem Titel „Babyspeck macht schlau“ erklärt, warum das so ist:
    Gerade während der frühen Entwicklung in den ersten drei Lebensja h ren benötigt das Gehirn große Mengen an Energie, um sich richtig zu entfalten. Mit den großen Fettmengen, die bereits im Mutterleib zur Verfügung gestellt werden und die Mutter zusätzliche Energie kosten, wird wenigstens ein Teil der Reserven gesichert.
    Sollten Sie Mutter oder Vater eines Kleinkindes sein oder sich gerade in der Familienplanung befinden, möchte ich Ihnen den folgenden dringenden Rat geben: Stellen Sie ihr Kind auf keinen Fall zu schnell auf eine kohle n hydratreiche Ernährung um. In den ersten Lebensjahren ist das kindliche Gehirn darauf angewiesen, auch vom Fett (von Ketonkörpern) leben zu können.
    Doch zurück zum Thema. Bestimmt werden Sie sich längst fragen: Das mag ja alles gut und gut und schön sein, was im Buch zur Energiegewi n nung des Gehirns aus Glukose und Ketonkörpern steht, doch wo ist dabei der Bezug zum Übergewicht?
    Hier kommt er:
    Ernährt man sich im heutigen Sinne normal beziehungsweise „ ausgew o gen “ , wie es so schön heißt (mit reichlich vielen Kohlenhydraten in den Mahlzeiten), dann stellt sich das Gehirn auf eine reine Glukose ver sorgung ein: Es verlernt sukzessive die Fähigkeit, Ketonkörper zur Energiegewi n nung zu nutzen . Alle anderen großen Körperorgane (Muskeln, Leber, Darm, Niere, Herz, etc.) leben dagegen im Normalfall primär vom Fett. Lediglich bei
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