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Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Titel: Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
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Sonderstellung ein. Es stellt zuerst seine eigene Versorgung sicher, während sich der Rest des Körpers mit der Energie begnügen muss, die dann noch übrig bleibt.
    Dabei gehe es vor allem um den Energieträger Glukose (um Kohlenhydrate also):
    Der Kampf um Nahrung, den der hungernde Mensch gegen die Natur oder andere Menschen führt, vollzieht sich spiegelbildlich auch in seinem Inneren. Gekämpft wird dabei um den wichtigsten Rohstoff des Körpers: Zucker. Diese Kohlenhydratverbindung zirkuliert in den Blu t bahnen in Form von Glukose, dem begehrtesten Energieträger des Stoffwechsels.
    Dies erkläre gemäß Peters auch, warum Menschen weiterhin hungrig werden, obwohl sie längst übergewichtig sind:
    Was aber passiert, wenn das Fettgewebe Energievollversorgung, das Gehirn dagegen Energiebedarf signalisiert? Wenn also ein übergewic h tiger Mensch plötzlich einen hoh en Energiebedarf im Gehirn hat – bekommt er dann trotzdem Heißhunger? Es ist kaum überraschend, wer sich in einer solchen Situation durchsetzt: Wenn das Gehirn Energieb e darf hat, werden die Sättigungssignale des Fettgewebes abgeblockt. Sie dringen überhaupt nicht bis zu den Orexin-Neuronen im lateralen Hyp o thalamus vor. Bei einem Energiebedarf im Gehirn springt in der Relai s station, die im unteren Hypothalamus auf dem Weg hin zu den Orexin-Neuronen liegt, gewissermaßen eine Sicherung raus, das egoistische Gehirn zieht die unliebsamen Leptinsignale einfach aus dem Verkehr. Wird dies zu einem Dauerkonflikt, ist Übergewicht unvermeidlich. Denn obwohl das speichernde Fettgewebe den Körper mit Sattheitsbotschaft en flutet, verfügt das Gehirn: ‚weiter essen‘ . Es sind also nicht die Fettze l len selbst, die Übergewicht verursachen , indem sie ständig Nachschub fo rdern. Es ist die mangelhafte Energieversorgung des Gehirns, die bei übergewichtigen Menschen dazu führt, immer mehr zu essen!
    Leider stimmen bei beiden zitierten Äußerungen bereits die Grundanna h men nicht, denn das Gehirn kann neben Glukose im Prinzip auch aus Ketonkörpern (beziehungsweise „Ketonen“, die in der Leber aus Fetten hergestellt werden) Energie gewinnen, nur tut es das nicht immer. Wie die wirklichen Verhältnisse sind, lässt sich kurz und bündig „dem“ deutsc h sprachigen Medizinfachbuch zum menschlichen Stoffwechsel entnehmen, nämlich dem Lehrbuch zur Biochemie und Pathobiochemie von Löffler und Petrides (siehe Literaturverzeichnis):
    Im Gehirnstoffwechsel eines Säuglings werden zu einem weitaus höh e ren Anteil Ketonkörper verarbeitet als beim Erwachsenen. Infolge dessen können Säuglinge wesentlich geringere Blutglukosekonzentrationen (20 – 30 mg/dl = 1,2 – 1,8 mmol/l) ohne neurologische Ausfälle tolerieren als Erwachsene. Kurz nach der Geburt steigen die Aktivitäten der K e ton körper verwertenden Enzyme ß-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase und Succinyl-CoA-Acetacetyl-CoA-Transferase deutlich an, wodurch eine optimale Ausnutzung des hohen Fettanteils der Muttermilch möglich wird. Glukose kann jedoch auch beim Säugling nicht vollständig durch Ketonkörper ersetzt werden. Nach dem Abstillen und der Umstellung des Kleinkindes auf kohlenhydratreiche Nahrung fallen die Ketonkörper metabolisierenden Enzymaktivitäten wieder ab.
    Falls Ihnen das Buch von Löffler und Petrides nicht bekannt sein sollte: Früher standen Frauen ganz häufig mit der Nudelrolle hinter der Tür, wenn ihr Ehemann mal wieder mitten in der Nacht sturzbetrunken aus seiner Stammkneipe heimkehrte, heute hat die gebildete Frau dafür den viel wirkungsvolleren Löffler und Petrides. Ganz entsprechend entstammt das obige Zitat aus der Seite 1.055 des schwergewichtigen und wuchtigen Wälzers.
    Ich möchte die Kernaussage des Löffler/Petrides-Zitats einmal kurz erläutern und kommentieren:
    Säuglingsgehirne beziehen einen erheblichen Anteil ihrer Energie aus Ketonkörpern. Man nennt die Fähigkeit dazu „Ketolysefähigkeit“. Diese ist gemäß Löffler/Petrides im Säuglingsalter allein schon deshalb erforderlich, um die sehr fettreiche Muttermilch optimal verstoffwechseln zu können. Bewirkt werde die Fähigkeit durch bestimmte Enzymaktivitäten, die im Säuglingsgehirn kurz nach der Geburt im geeigneten Maße ansteigen. Ganz auf Glukose verzichten können Säuglingsgehirne – wie die von Erwachsenen – jedoch nicht.
    Der entscheidende Satz im obigen Zitat ist der letzte: Stellt man das Kind nach dem Abstillen auf eine kohlenhydratreiche (!) Nahrung um, verliert
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