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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit
Autoren: Julie Ann Walker
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Pakistan das Epizentrum des islamischen Terrorismus ist. Die britische Regierung schätzt, dass etwa achtzig Prozent der Terrordrohungen, die dieses Land erhält, über Pakistani-Connections laufen. Und was ist mit Bin Laden? Ich kann zweifelsfrei behaupten, dass es niemanden aus dem militärischen Stab überrascht hat, dass er dort gefunden wurde. Da haben Sie gute Arbeit geleistet, Senator. Wie der Präsident bereits zu Beginn sagte: Sie haben unsere Feinde bewaffnet.«
    Frank sah fasziniert mit an, wie Aldus’ Blick durch den Raum sauste und nach einem Ausweg aus dieser Misere suchte.
    Tut mir leid, Kumpel, aber dir kann keiner mehr helfen.
    »Ich habe Kontakte«, stieß Aldus hervor, der plötzlich in sich zusammenzusacken schien und verzweifelt nach Halt suchte. »Ich werde Ihnen die Namen derjenigen geben, die mir geholfen haben, wenn Sie mir garantieren, dass mir nicht die Todesstrafe droht. Ich habe Dokumente, die meine Behauptungen untermauern. Ich werde Ihnen sagen, wer das Computersystem der Black Knights gehackt hat, um diesen falschen Auftrag in Syrien einzuschleusen.«
    Diesen falschen Auftrag in Syrien …
    Auf einmal verspürte Frank das dringende Bedürfnis, ein schönes Stück Blei in dem verräterischen Herzen des Senators zu versenken. Ärgerlicherweise hatte ihm der Secret Service die Waffen abgenommen, bevor er das Weiße Haus betreten durfte. Diese empfindlichen Schweinehunde.
    Präsident Thompson drückte die Fingerspitzen gegeneinander und schien gründlich über das großzügige Angebot des Senators nachzudenken. Sie hatten schon darüber gesprochen, wie sie dem Senator die Namen seiner Helfershelfer entlocken konnten, und jetzt bot ihnen der Mann diese Namen sogar kampflos an.
    Rückgratloses Schwein.
    Frank unterdrückte den Drang, angeekelt auf den Boden zu spucken, denn der antike Teppich war vermutlich mehr wert, als er in seinem ganzen Leben ansparen konnte.
    »Ich weiß nicht, Senator Aldus«, meinte Präsident Thompson. Der Mann war ein begnadeter Schauspieler, was ihm in seiner Position gut zupasskam. »Was denken Sie, Ms Morgan? Ihr Leben wurde durch die Taten dieses Mannes auf den Kopf gestellt. Denken Sie, wir sollten ihm einen Deal anbieten?«
    Ali, die auf einmal kerzengrade auf ihrem Sessel saß, als sie vom Präsidenten angesprochen wurde, wusste, was sie zu tun hatte. Der Präsident und die Stabschefs hatten sie ausgiebig darüber informiert, wie der Prozess des Senators aller Wahrscheinlichkeit nach ausgehen würde, bevor der Mann hier eingetroffen war.
    Eine Gefängnisstrafe war das Schlimmste, was der Senator zu erwarten hatte. Zum Glück war Aldus der einzige Mensch in diesem Raum, dem das nicht bewusst war.
    »Vielleicht, Mr President«, antwortete sie, und Frank beobachtete, wie Aldus vor Dankbarkeit fast dahinschmolz. Der Mann schien in seinem Designeranzug immer kleiner zu werden. »Wenn er mir meine Fragen ehrlich beantwortet, dann habe ich nichts dagegen, dass Sie ihm einen Deal anbieten.«
    Präsident Thompson neigte gebieterisch sein Haupt.
    Frank beobachtete, wie es in Alis schmaler Kehle arbeitete, und er war schon besorgt, dass sie sich wieder übergeben müsste – der Magen dieser Frau behielt in etwa so viel bei sich wie ein defekter Feuerhydrant –, aber dann sah sie Senator Aldus mutig an.
    »Haben Sie meinen Bruder foltern lassen, um herauszubekommen, wo die verschwundenen Dateien versteckt waren?«, fragte sie mit fester, kristallklarer Stimme.
    Am liebsten hätte ihr Frank zu ihrem Mut gratuliert, aber er musste auch unbedingt die Antwort des Senators hören.
    »Ja.« Aldus sah aus, als ob er gleich in Ohnmacht fallen würde, und seine blutunterlaufenen Augen klebten an Alis hübschem Gesicht, als wäre sie sein Anker im Sturm, seine einzige Rettung.
    »Blödsinn!«, rief Ghost, und jeder Anwesende, Frank eingeschlossen, zuckte bei seinem unerwarteten Ausbruch zusammen. »Sie haben uns nie nach irgendwelchen Dateien gefragt. Sie haben uns überhaupt nichts gefragt!«
    »Ich schwöre, dass das die Wahrheit ist!« Senator Aldus drückte tatsächlich flehentlich die Hände gegeneinander. »Ich lüge nicht. Ich habe sie angeheuert, von Morgan zu erfahren, wo sich die Dateien befinden, aber sie haben es nie herausgefunden, und dann sind Sie geflohen und Morgan ist …«
    »Offenbar sind Sie auch in diesem Fall übers Ohr gehauen worden, Senator«, knurrte Fuller. »Vermutlich sollte man mit so etwas rechnen, wenn man versucht, mit Terroristen zu
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