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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig
Autoren: Emilie Richards
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Seine Lippen bewegten sich verführerisch über ihren und überzeugten sie, so hoffte er, davon, dass er Recht hatte.
    Er wusste, dass er Recht hatte. Er hatte so lange davon geträumt, Chloe wie jetzt zu halten, dass sein Traum schließlich zu einer Folter geworden war. Er hatte sich gesagt, er müsse es langsam angehen lassen und vorsichtig sein. Er hatte sich klar gemacht, dass es gefährlich sei, sich in eine Frau zu verlieben, die so offensichtlich Angst davor hatte, sich zu binden. Aber er hatte sich gegen diese Erkenntnis gewehrt. Denn diese Frau war Chloe, und irgendwie hatte er schon immer gewusst, dass es jeden Preis wert war, wenn er sie so halten durfte.
    Sie seufzte und vertiefte ihren Kuss. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, der Duft ihres Haars und ihrer Haut regte Egan an und beschleunigte seinen Puls. Egan hielt sie ganz fest. Die Wärme ihres Körpers drang durch ihre Kleidung und erhitzte ihn.
    Nach einer langen Zeit sagte er sich, dass es besser sei, diese Intimität nicht zu verlängern und Chloe loszulassen. Anderenfalls würde sie sich bedrängt fühlen und ihre Abwehrhaltung wieder einnehmen.
    Aber er wollte sie noch länger halten, er wollte mit den Fingern durch ihr schwarzes, seidenweiches Haar streichen, seine Lippen an ihre Wangen pressen, an ihren Hals. Er wollte die weichen Hügel ihres Busens an seiner Brust spüren.
    Egan wusste nun, dass er Chloe seit jenem Moment begehrte, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Je besser er sie kennen lernte, umso stärker wurde sein Verlangen. Daran würde sich nie etwas ändern.
    Chloe nahm Egans Gesicht zwischen die Hände und sah ihm in die Augen. Doch als ihre Vernunft zu schweigen begann und ihre Ängste durch wachsendes Begehren verdrängt wurden, spürte sie, wie Egan sie von sich schob.
    “Ich habe dir mein Puppenhaus noch nicht gezeigt.”
    Sie sah ihn einen Augenblick so an, als habe sie die Orientierung verloren. “Nein”, sagte sie dann atemlos, “das hast du noch nicht.”
    Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. “Das war der Grund dafür, dass ich dich hierher gebracht habe.”
    “Ja.”
    Egan lächelte, als er sah, wie verwirrt Chloe war. Doch nun konnte er nicht länger so dastehen und ihre roten Lippen und die glänzenden Augen betrachten. Deshalb nahm er Chloe an die Hand und führte sie in sein Schlafzimmer.
    Chloe bemühte sich, das breite Bett, den lässig über einen Stuhl geworfenen Bademantel, das anziehende Durcheinander nicht zu beachten, das verriet, dass hier ein Mann schlief und aufwachte und nach einer Frau verlangte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf den Baumstumpf, der auf einem kleinen Tisch in der Ecke stand.
    Sie war von dem Anblick sofort gefangen genommen. “Egan, das ist ja zauberhaft!”
    “Meine Mutter sagt, sie habe wochenlang darüber nachgedacht, was sie für mich bauen könne. Rick hatte einen Stall mit Pferden und Kühen und echtem Stroh. Meine Mutter wusste, dass sie für Gary ein Feuerwehrhaus würde bauen müssen, wenn er alt genug dafür war, denn seit seinem zweiten Lebensjahr ging er ohne seinen Feuerwehrhut nirgendwohin.”
    “Und da blieb für dich nur das Baumhaus.” Chloe griff hinein und zog das winzigste Eichhörnchen heraus, das sie jemals gesehen hatte. “Fantastisch!”
    “Das ist Chatters.” Egan nahm ein anderes heraus. “Und dies ist Merlin.”
    In dem ausgehöhlten Holzklotz waren noch vier weitere Eichhörnchen. Sie wohnten in vier wunderbaren Räumen, mit Möbeln und Gerätschaften, die zu ihrer Größe passten. Die Familiengeschichte der Eichhörnchen, die Egan erzählte, war sehr ausführlich. Jedes Tier hatte einen eigenen Charakter. Die Eichhörnchen aßen an einem Tisch mit einer karierten Decke, sie badeten in einer winzigen Wanne und schliefen in gemütlichen kleinen Kojen.
    Während Chloe Chatters auf der Handfläche hielt, konnte sie fast einen fünf Jahre alten Egan hören, wie er mit den pelzigen Gefährten spielte und sie von Raum zu Raum schob. Sie schaute auf, in die Augen des neunundzwanzig Jahre alten Egan, und versank beinahe in ihnen.
    “Niemand bekommt mein Baumhaus zu sehen, bevor ich seiner nicht völlig sicher bin”, erklärte Egan ernst.
    Chloe lächelte nur. Was hätte sie dazu auch sagen sollen? Der Kuss, der dann folgte und den beide nicht unter Kontrolle halten konnten, wollte kein Ende nehmen.
    Als Egan Chloe einige Zeit später zum Heim zurückfuhr, fühlte sie sich auf einmal sehr leer. Egan hatte an diesem Tag so viel
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