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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Autoren: Marion Lennox
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probieren?“
    â€žWürstchen im Schlafrock?“ Ramón schaute zum Büfett, das für eine kleine Armee gereicht hätte.
    â€žDeine Köche hatten auch noch nie von Würstchen im Schlafrock gehört.“ Sie stieg mit dem Jungen auf dem Arm aus dem Pool, und Sofía folgte ihr samt Seedrachen auf dem Fuße. „Philippe und ich mussten ihnen beibringen, wie man sie macht. Außerdem haben wir Brote mit Erdnussbutter oder Schokoladensplitter im Angebot sowie Tacos, Tortillas, Erdbeeren und Eclairs. Philippe und mir gefällt es hier super. Wir finden, dass es keinen schöneren Ort auf der Welt gibt für einen Besuch.“
    Für einen Besuch, dachte Ramón, während Jenny und Philippe unter einem riesigen Handtuch verschwanden.
    â€žOh, wir haben übrigens auch Perpetua eingeladen.“ Jenny streckte einen Arm unter dem Handtuch hervor und deutete in die Richtung der zierlichen Frau. Perpetua lächelte scheu und ängstlich. „Du weißt schon, die Frau von Carlos. Und Carlos ebenfalls.“
    â€žUnd Carlos ebenfalls?“
    Perpetua blickte nur noch ängstlich drein. „Als Gianetta uns eingeladen hat, habe ich gesagt, er solle herkommen“, erwiderte sie kaum hörbar. „Er hat blöde Drohungen ausgestoßen, die er nicht so meinte. Er möchte sich entschuldigen.“ Sie klang jetzt fast flehend. „Er würde nie jemandem ein Leid antun …“
    Was ihm auch nicht gelingen dürfte, dachte Ramón, als Carlos sich in Begleitung von zwei Bediensteten näherte, die ihm kaum Bewegungsfreiheit ließen.
    â€žEr wird niemandem Schaden zufügen“, fuhr Perpetua leise fort. „Er war schrecklich dumm. Ich war so froh, als Gianetta anrief. Er braucht eine Gelegenheit zum Erklären.“
    â€žWas zu erklären?“, fragte Ramón, und Perpetua schwieg und wartete darauf, dass Carlos bei ihnen war und selbst antwortete.
    Ramón sah zu Jenny hin, die inzwischen unter dem Handtuch hervorgekommen war. Unerschrocken begegnete sie seinem Blick. Sie musste das Ganze inszeniert haben.
    Eine Angestellte hatte es übernommen, Philippe weiter trocken zu rubbeln. Erstaunt bemerkte er, dass sie mit dem Kleinen schäkerte und ihm ein Lächeln entlockte. Waren die Bediensteten schlecht behandelt worden und hatten sich aus Angst in einen Eisblock verwandelt?
    Erneut schaute er zu Carlos hin, der einige Wochen lang freudig geglaubt hatte, er würde den Thron erben. Als der Traum dann wie eine Seifenblase zerplatzte, musste dies seine Welt erschüttert haben. Vielleicht kann man dumme Drohungen mit Ignoranz strafen, überlegte Ramón und empfand plötzlich eine ungeheure Leichtigkeit. Wenn es keine Drohungen gab …
    â€žWir haben Carlos und Perpetua wegen Philippe eingeladen“, informierte Jenny ihn. „Philippe hat gesagt, dass Perpetua immer nett zu ihm war.“
    â€žEr ist ein kleiner Schatz“, fügte Perpetua hinzu und wurde offenbar mutiger. „Jedes Mal, wenn immer ich hier war, habe ich mir seinetwegen Sorgen gemacht.“
    â€žDu warst im Palast?“ Was hatte Señor Rodriguez ihm über Perpetua erzählt? Ja, sie sei freundlich, intelligent und eine ausgebildete Lehrerin, aber von den Mitgliedern des Fürstenhauses nicht als ebenbürtig betrachtet worden.
    â€žSehr oft. Carlos war gern hier. Philippe und ich sind Freunde geworden. Doch dann hat Carlos dummes Zeug geredet.“ Sie sah ihren Mann an. „Ich habe immer gemeint, dass ich als Frau eines Mitglieds des Fürstenhauses den Mund zu halten hätte. Aber Gianetta findet es unsinnig. Also schweige ich nicht länger. Du bedauerst sehr, was du getan hast, Liebling, oder?“
    Carlos schwitzte ein bisschen in seinem Anzug. Zweifellos musste er sich erst auf die neue Situation einstellen. „Ich … ich hätte das alles nicht sagen sollen.“
    â€žDu hast vom Umbringen gesprochen“, erwiderte Ramón.
    â€žDu … du weißt ja, wie es ist. In der Erregung redet man viel … dummes Zeug. Du … du hast es doch nicht ernst genommen, oder? Bitte nicht.“
    Ramón spürte große Erleichterung. Er hätte sich nicht zu sorgen brauchen. Die Geschehnisse in der Vergangenheit hatten Angst in ihm heraufbeschworen. Nicht um sich, sondern um seine Angehörigen. Um seine Familie. Um eine Familie, die er jetzt gründen konnte.
    Er würde nicht mehr allein sein und die
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