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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Autoren: Marion Lennox
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jemand zu sein, der lachen konnte.
    â€žDarf ich unter Deck gehen?“, fragte sie mit vor Ehrfurcht leiser Stimme.
    â€žNatürlich.“
    Er hatte kaum ausgeredet, als sie schon auf der Treppe war, die in den Salon führte. Fast könnte man wegen ihres Verhaltens eifersüchtig werden, dachte er, während er ihr folgte. Sie zeigte nicht das geringste Interesse an ihm, sondern war völlig von seiner Jacht fasziniert.
    Beinahe wäre er in sie hineingelaufen, denn sie war auf der untersten Stufe stehen geblieben. Er hatte gerade noch stoppen können und wartete jetzt schweigend hinter ihr.
    Für gewöhnlich gerieten die Leute beim Anblick dieses Raums sofort ins Schwärmen. Und es gab auch viel, wovon man begeistert sein konnte. Die herrliche Eichenholztäfelung, die mit weichem Leder bezogenen Sofas, die wunderschönen Farben und Stoffe der Vorhänge und Kissen …
    Als er das Boot unmittelbar nach dem Unfalltod seiner Mutter und seiner Schwester gekauft hatte, war es kaum mehr als eine schwimmende Hülle gewesen. Er hatte viel Zeit, Sorgfalt und Herzblut in die Restaurierung gesteckt.
    Seine Tante Sofía hatte ihn ebenfalls mit Rat und Tat unterstützt. Vielleicht war sie bei einigen Dingen, die sie gekauft oder veranlasst hatte, etwas übers Ziel hinausgeschossen. Doch hatte er nicht protestiert, denn er hing sehr an ihr und wollte sie nicht verletzen.
    Er liebte die Jacht – und momentan liebte er Jennys Reaktion. Völlig hingerissen, schlenderte sie durch den Salon, nahm jedes Detail in sich auf und strich fast andächtig über die Vertäfelung.
    Dann erkundete sie die Kombüse. Aufmerksam inspizierte sie den Gasherd, der für jedes Boot eine tödliche Gefahrenquelle darstellte. Dieser nicht, denn er hatte eine zusätzliche Sicherheitsausrüstung.
    Schließlich öffnete sie sogar den Schrank unter der Spüle. Lächelnd beobachtete er, wie sie die Rohre und Ventile begutachtete. Dann blickte sie kurz zu ihm hin und errötete.
    â€žEntschuldigung. Aber es ist so interessant. Darf ich mir das System anschauen?“
    â€žNatürlich. Es hat sich nur bislang noch niemand dafür begeistert.“
    â€žDiese Pumpe hier … Ich habe sie in einem Katalog gesehen … Haben Sie solche im ganzen Boot?“
    â€žIn allen drei Bädern.“ Ramón versuchte, nicht selbstgefällig zu klingen.
    â€žEs gibt drei Bäder?“, fragte sie atemlos. „Mein Dad war gegen sanitäre Anlagen. Er sagte, echte Seeleute würden Eimer benutzen. Vermutlich ist der Eigner kein ‚Eimertyp‘.“
    â€žNein, ganz bestimmt nicht.“
    Jenny lächelte und setzte die Erkundungstour fort. Sie schlenderte zum Navigationstisch, blätterte in den Karten und betrachtete die Instrumente. „Sie lassen das Funkgerät aus?“
    â€žIch benutze es bloß zum Senden.“
    â€žHat der Eigner nichts dagegen? Angesichts dieser Jacht hätte ich gedacht, dass er Sie täglich kontaktiert.“
    Jetzt musste er wohl Farbe bekennen und ihr erzählen, dass die Marquita ihm gehörte. Aber Jenny fing gerade an, aufzutauen. Er hatte schon zur Genüge erfahren, wie Frauen reagierten, wenn sie das wahre Ausmaß seines Reichtums erfassten. Aus irgendeinem Grund wollte er diese Reaktion zumindest jetzt noch nicht bei ihr erleben.
    â€žDer Eigner und ich stimmen überein, dass wir nur wenn nötig in Verbindung treten“, antwortete er ernst.
    â€žWie schön für Sie, einen Boss zu haben, der Ihnen nicht ständig auf die Finger schaut“, erwiderte sie und sah sich weiter um.
    Ramón beobachtete sie immer faszinierter. Es waren schon viele Gäste an Bord gewesen. Die einen hatten sich primär für die technische Ausrüstung interessiert, und die anderen hatten nicht frei von Neid die luxuriöse Ausstattung kommentiert. Jenny beurteilte die Jacht als Ganzes und versuchte zugleich, auch ihn etwas einzuschätzen.
    Unter dem Aspekt eines möglichen Arbeitgebers? Ja, dachte er und spürte, dass er optimistisch wurde. Jenny musste jetzt den Eindruck haben, dass der Eigner ihm voll vertraute. Was nur von Vorteil sein konnte.
    Schließlich hatte sie alles erkundet und wandte sich ihm erneut zu. „Jetzt ist wohl der Moment gekommen, festzustellen, was für eine herrliche Jacht dies ist. Nur erübrigt es sich. Denn sie ist es“, sagte sie lächelnd.
    â€žJa.“ Er mochte
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