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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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war Peter Augustus Frobisher, Earl of Darleston, Veteran des Spanischen Unabhängigkeitskrieges und Held von Waterloo.
    Als er seine Freunde erreicht hatte, meinte er augenzwinkernd: „Wie nett von euch, dass ihr noch geblieben seid. Habt ihr schon an mir gezweifelt?“
    „Wenn du nicht gekommen wärst, hättest du zwei Freunde weniger gehabt, mein Junge!“, erklärte Carrington entschieden.
    Der Earl wirkte belustigt. „Welch hartes Urteil! Ihr hättet einfach gehen können, wisst ihr! Tatsächlich kam mir der Gedanke – während ich in der Kutsche saß und versuchte, Mut zu fassen –, dass ich nur lange genug warten müsste, dann würdet ihr zwei schon draußen auftauchen. Nichts hätte euch daran hindern können!“
    Die Freunde starrten ihn stumm an. George fand als Erster die Sprache wieder. „O doch, es gibt etwas – Lady Seftons persönlicher Befehl, beim Essen anwesend zu sein.“
    Darleston schmunzelte. „Mach dir nichts draus, es gibt schlimmere Schicksalsschläge.“
    Ehe einer seiner verstimmten Freunde dazu kam, ihn zu fragen, was genau er vorhabe, tauchte eine attraktive Frau in den Fünfzigern hinter ihnen auf und berührte leicht Darlestons Arm.
    „Peter! Du ungezogener Junge! Was in aller Welt hast du auf dem Heiratsmarkt zu suchen?“ In ihrer Stimme lag eine tiefe Zuneigung, und der Earl wandte sich mit einem erfreuten Lächeln um.
    „Tante Louisa!“ Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Ich bin hier nur um der Freude willen, dich zu sehen. Zweifelst du daran?“
    „Ach, wie schön, dich zu treffen! Und auch euch, George und Michael!“ Lady Edenhope lachte die jungen Männer an. Tatsächlich war sie nicht mit Darleston verwandt, jedoch die beste Freundin seine Mutter gewesen, und sie hegte eine tiefe Zuneigung für ihn. Und da sie ihn gut kannte, ahnte sie auch, was ihn zu Almack’s geführt hatte. Wie vermutlich, so dachte sie, auch viele andere hier. Die ehestiftenden Mütter würden sich im Nu auf ihn stürzen. Genug, um jeden Mann den Kopf einziehen und in Deckung gehen zu lassen!
    Mit zweiunddreißig Jahren war der verwitwete Earl ein erstklassiger Fang. Äußerst wohlhabend und außerdem Träger eines alten und ehrenwürdigen Titels, charmant und attraktiv, was sein Schicksal endgültig besiegelte. Da er dies genau wusste, hatte er während der vergangenen Jahre die respektablen Unterhaltungen gemieden und sich von allem ferngehalten, was ihn in die Reichweite von heiratsfähigen jungen Damen und ihren Müttern gebracht hätte.
    „Nun, es ist reizend, euch alle hier zu sehen“, sagte Lady Edenhope. „Doch ich muss jetzt weiter. Die Tochter eines Freundes ist meiner Obhut anvertraut, und ich darf meine Pflichten nicht vernachlässigen. Nicht, dass dies eine Bürde wäre, sie ist ein nettes Mädchen, und schon vergeben.“
    Sie verschwand in der Menge, und die drei Gentlemen sahen einander nachdenklich an. Darleston brach das Schweigen. „Also, auf in die Schlacht, Freunde, wie Shakespeare schon sagte. Zweifellos sind wir bekannt genug, um Beachtung zu finden.“
    Sie ließen den Worten Taten folgen und mischten sich unter die Gäste. Einer nach dem anderen wurden sie jungen Damen vorgestellt, von denen jede einzelne sehr geschmeichelt schien und begierig darauf, ihnen zu gefallen und sie zu unterhalten. George Carstares und Lord Carrington machten dabei eine gute Figur und stellten sogar fest, dass sie sich amüsierten.
    Bei Lord Darleston aber lag der Fall anders. Obwohl er der sehr anziehenden Miss Ffolliot vorgestellt wurde, schweiften seine Gedanken ab, nachdem er sie höflich um einen Tanz gebeten hatte. Vor zwölf Jahren hatte er hier bei Almack’s seine erste Gattin getroffen und sich bis über beide Ohren in ihr schönes Gesicht und ihre charmante Art verliebt. Was muss ich für ein Narr gewesen sein!, dachte er bitter. Er war wie beflügelt gewesen bei der Vorstellung, dass ein so göttliches Geschöpf ihn so vielen Bewerbern vorgezogen hatte, die ihm alle viel begehrenswerter erschienen waren. Jung und bescheiden, wie er damals gewesen war, hatte er nichts von der Anziehungskraft seines Titels und seines Vermögens geahnt. Er hatte sich selbst als grünen Jungen gesehen, dem wunderbarerweise die hinreißendste Debütantin der Saison ihre Gunst schenkte.
    Nur mühsam gelang es ihm, seine Aufmerksamkeit von der Vergangenheit wieder auf sein Gegenüber zu lenken. „Verzeihung, Miss Ffolliot, ich war in Gedanken. Was sagten Sie gerade?“
    Miss
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