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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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anlässlich eines Balls Miss Ffolliot gegenüber ein paar spitze Bemerkungen fallen ließ. Miss Ffolliot erwiderte nichts, wirkte aber ziemlich verwirrt.
    Abgesehen von diesen Gerüchten gewann Lady Daventry den Eindruck, dass ihr Geliebter ihr entrückter war denn je. Es schien, als weile er im Geiste in weiter Ferne, selbst wenn er sie mit der üblichen Raffinesse liebte. Lady Daventry entwarf in Gedanken die verschiedensten Pläne und entschied sich dann zu handeln, wobei sie dafür sorgte, dass Darleston sie mehr als eine Woche lang nicht allein zu Gesicht bekam.
    Der erste Schritt zur Ausführung ihres Plans war, Lord Darleston diskret zum Essen einzuladen.
    Am Abend, an dem das Dinner stattfinden sollte, betrat Darleston Lady Daventrys Salon und traf sie mit ihrer Gesellschafterin an. Miss Jameson war eine griesgrämig wirkende Frau um die sechzig, eine Cousine des verstorbenen Sir Neville Daventry. Ihr oblag die Aufgabe, Carolines Haushalt einen Anschein von Respektierlichkeit zu verleihen. Tatsächlich tat Caroline meistens, was sie wollte und entzog sich Miss Jamesons Aufsicht, wann immer es ihr gefiel.
    Darleston begrüßte die beiden Damen höflich und war zu der älteren besonders nett. „Miss Jameson, welch ein Vergnügen, Sie zu sehen. Ich hoffe, es geht Ihnen gut?“
    Es machte einen Teil seines Charmes aus, dass er stets freundlich war zu jenen, denen es weniger gut ging als ihm. Freundlich, aber nie herablassend, und Miss Jameson reagierte wie immer mit einem Lächeln, das sie sonst kaum jemandem schenkte.
    „Mir geht es sehr gut, Mylord. Und Ihnen? Wir haben Sie seit Ewigkeiten nicht gesehen!“
    An dieser Stelle mischte sich Lady Daventry ein. „Ja, ich bin sicher, dass es Lord Darleston gut geht, Cousine Lucy. Sonst wäre er nicht hier! Und nun wollen wir dich nicht länger davon abhalten, schlafen zu gehen. Wir wünschen dir eine gute Nacht!“
    Diese abrupte Verabschiedung veranlasste Darleston zu einem leichten Stirnrunzeln, nicht weil es ihn nach Miss Jamesons Gesellschaft verlangte, sondern weil er Carolines Verhalten ein wenig geschmacklos fand.
    Miss Jameson schien nicht überrascht zu sein, dass man ihren Abend auf diese Weise beendete. Ihr war klar gewesen, dass Caroline sie so bald wie möglich loswerden wollte. In den beiden Jahren seit Sir Nevilles Tod waren ihr wenig Illusionen über den Charakter ihrer Schutzbefohlenen geblieben, und über die Art der Beziehung zwischen Lord Darleston und Lady Daventry war sie vollkommen im Bilde.
    „Dann, liebe Caroline, wünsche ich dir auch eine gute Nacht, und Ihnen ebenfalls, Mylord“, erwiderte sie würdevoll. Sie war nicht ganz sicher, was Caroline vorhatte, aber sie kannte ihren Schützling gut genug, um zu wissen, dass sie etwas im Schilde führte.
    Als Miss Jameson gegangen war, schritt Caroline zu Darleston und schlang die Arme um seinen Nacken. „O Peter! Ich wollte nicht unfreundlich zu der armen Lucy sein! Aber ich habe dich in der letzten Zeit so selten gesehen, dass ich es nicht erwarten konnte, dich ganz für mich zu haben.“ Auf ihren Lippen lag ein verführerisches Lächeln, das sich vertiefte, als sie zum Sofa schwebte und sich mit einem einladenden Lächeln darauf niederließ. Der Hausmantel öffnete sich, und ihr nacktes Bein wurde sichtbar. Darleston streifte seinen Überrock ab und löste sein Krawattentuch, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden. Langsam kam er auf sie zu, doch Caroline bemerkte die Anspannung in seinem athletischen Körper. Mit wachsendem Verlangen stand er vor ihr und blickte hinunter auf ihre üppigen Rundungen.
    „Gefällt dir mein Hausmantel?“, fragte sie herausfordernd. „Er ist neu.“
    „Sehr elegant, Süße“, sagte er leichthin, „aber mir gefällt er noch besser, wenn ich ihn dir vom Leib gerissen habe.“
    Am darauffolgenden Morgen schlief Darleston lange, da er erst nach vier Uhr in der Frühe nach Hause zurückgekehrt war. Endlich, gegen Mittag, hörte Fordham, der Kammerdiener, dass nach ihm geläutet wurde.
    Fordham fand seinen Herrn vollständig angekleidet vor, abgesehen von den letzten Falten seines Krawattentuchs, die der Earl eben dabei war zu richten. Der Bedienstete wartete ruhig, da er eine so delikate und wichtige Beschäftigung nicht stören wollte.
    Im Spiegel begegnete Darleston seinem Blick. „Ah, da sind Sie ja, Fordham. Guten Morgen – oder besser, da ich vermute, dass der Tag bereits fortgeschritten ist –, Guten Tag.“
    „Guten Tag, Mylord. Ich nehme an,
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