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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht
Autoren: Victoria Laurie
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neugierig.
    »Naja, man sah dich und den Umriss von Randy – er war grünlich blau mit einem winzigen Hauch Gelb außen rum. Aber dann gab es um ihn plötzlich einen gelben Blitz, und – schwupp! – weg war er!«
    »Jep.« Ich nickte ihm durch den Rückspiegel zu. »Kommt ziemlich nahe an das heran, was ich vor meinem geistigen Auge gesehen habe.«
    »Diese Wärmebildgeräte sind gut, hm?«, meinte Steven und hielt eines in die Höhe.
    »Die sind der Hammer«, sagte Gil. »Ich hab fast einen Herzschlag gekriegt, als der Cop es fallen ließ. Ich dachte, jetzt ist es garantiert kaputt.«
    Steven drehte die Kamera nach allen Seiten und untersuchte sie genau. »Scheint noch in Ordnung zu sein.«
    »Gut zu hören«, sagte ich. »Das Ding hat enorme Vorteile, ich hätte es bei diesem Auftrag wirklich gern dabei.« Da kam mir ein Gedanke. Ich klappte den Laptop auf und begann zu tippen.
    Gil beobachtete mich durch den Rückspiegel. »Was machst’n?«
    »Ich schaue, ob ich was über dieses Internat finde, das Evie besucht. Vielleicht gibt’s ja irgendwo einen Hinweis, wer der Kerl mit der Axt sein könnte.«
    Ich tippte den Namen der Schule ein und klickte auf den Link. Das Internat Northelm lag an einem großen Weiher in einem Tal am Fuß der Adirondack Mountains. Es war im frühen 19. Jahrhundert gegründet worden, und auf der Homepage waren unter den ehemaligen Schülern einige namhafte Persönlichkeiten aufgelistet, darunter zwei Gouverneure von New York, einige Kongressmitglieder und Senatoren und ein halbes Dutzend Journalisten und Schriftsteller.
    Die Schule sah, ganz im Stil ihrer Umgebung, ungefähr wie eine sehr lange Skihütte aus. Es gab ein Hauptgebäude, in dem die Unterrichtsräume für die neunte bis zwölfte Klasse untergebracht waren, flankiert von zwei Nebengebäuden. In einem davon wurde die sechste bis achte Klasse unterrichtet, das zweite, der ehemalige Grundschulflügel, sollte bis Ende des Jahres zu einem großen Wohnheim für die Internatsschüler umgebaut werden.
    Der Homepage zufolge hatte die Schule derzeit achtundneunzig Schüler und zweiundvierzig Schülerinnen. Knapp über hundert Kinder wohnten vollzeitlich dort. Das Schulgeld betrug um die 40000 Dollar, nicht eingerechnet natürlich diverse Zusatzausgaben, die sich jährlich auf weitere viertausend Dollar summierten.
    Eine der Hauptattraktionen der Schule schien das Sportangebot zu sein. Es gab ein kilometerlanges Netz von Skipisten und Loipen, eine Eishalle, Tennisplätze, ein Leichtathletikstadion, und Lake Placid war nur zwanzig Minuten entfernt. Das reinste Paradies für Sportskanonen.
    »Und, was steht drin?«, fragte Gilley. Mir wurde bewusst, dass ich schon eine ganze Weile still vor mich hin las. »Das ist mehr oder weniger ein Nobel-Sportclub für Jugendliche«, sagte ich. »Hat ganze hundertvierzig Schüler, die meisten davon voll intern.«
    »Steht auch was über die Geschichte der Schule da?«
    Ich überflog die Seite. »Nicht viel. Nur, dass sie im frühen neunzehnten Jahrhundert von einer Familie Habbernathy gegründet wurde, und die leitet sie noch heute.«
    »Nichts über unseren mysteriösen Freund mit der Axt, hm?«, fragte Gil.
    »Nicht auf der Schulwebsite. Das würde sicher die Eltern abschrecken, die sich überlegen, ihr Kind dorthin zu schicken.«
    »Guter Punkt. Gib doch mal den Namen der Schule und Geist in die Suchmaschine ein.«
    Ich tat es, bekam aber nur ein paar Links auf die Schulhomepage und zwei, drei Artikel über Geister allgemein. »Nada, Gil«, sagte ich. »Kein Hinweis auf eine Geistererscheinung auf dem Schulgelände. Da wir aber schon wissen, dass wir’s mit einem ziemlich aktiven Geist zu tun haben, vermute ich mal, dass die Schulleitung sich mit aller Macht bemüht, den Vorfall unter dem Deckel zu halten.«
    Gil seufzte. »Wir haben’s auch nie leicht.«
    »Warum ist das so schlecht?«, wollte Steven wissen.
    »Wenn es da Informationen über unseren mysteriösen Axtschwinger gäbe, hätten wir jetzt vielleicht einen Anhaltspunkt. Schon ein Name wäre nützlich. Manchmal ist es unmöglich, einen Geist auf sich aufmerksam zu machen, außer man ruft ihn beim Namen.«
    »Es ist ganz schön kurios, dass der Kerl eine Axt hat«, sagte Gil. »Ich meine, wer läuft heutzutage schon noch mit einer Axt rum?«
    »Es könnte jemand aus dem sechzehnten, siebzehnten Jahrhundert sein«, überlegte ich. »Vielleicht steht die Schule auf dem Grundstück eines der ersten Siedler dort, und er versucht die Leute
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