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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht
Autoren: Victoria Laurie
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langsam die Vantür und stieg aus. »Ich als Nächster«, sagte Steven, während der Polizist Gilley bereits unsanft mit dem Gesicht zum Van drehte. »Vielleicht findet der Officer ja das Kleingeld in meiner Hosentasche und lässt uns gehen?«
    »Steven!«, zischte ich. »Denk nicht mal daran, ihn zu schmieren!«
    »Warum nicht?«
    »So läuft das hier nicht!«, zischte ich zurück, verstummte aber sofort, als der Polizist den Kopf in den Van steckte und mit dem Revolver auf Steven zielte. »Sie da – rauskommen!«
    Steven stieg aus und ging mit erhobenen Händen um die Motorhaube herum. Da piepste wieder das Funkgerät, und Karen sagte: »Ich rufe meinen Anwalt an. Ihr drei bleibt erst mal ganz ruhig und kooperativ.«
    Nicht, dass ich die Ermahnung brauchte. Der Cop drängte auch Steven gegen die Seite des Vans und klopfte ihn mit der freien Hand nach Waffen ab. Dann gab er mir ein Zeichen, und ich stieg ebenfalls aus. »Wir sind unbewaffnet«, sagte ich, während ich mit Gewalt umgedreht und mit der Brust gegen den Van gestoßen wurde.
    »Ich habs doch gesehen«, knurrte der Cop und tastete auch mich ab, wobei er an einer gewissen Stelle ein bisschen länger verweilte.
    Ich verzog angewidert das Gesicht, aber es gelang mir, meinen Ton ruhig zu halten. »Das Gerät, das Sie für eine Waffe gehalten haben, ist eine Wärmebildkamera. Die brauchen wir für unsere Arbeit.«
    »Ach ja?«, fragte der Cop sarkastisch. »Oh, ich bitte um Verzeihung. Dann fahren Sie mal schön weiter und schönen Tag noch.«
    »Wirklich?«, fragte Gilley voller Hoffnung.
    »Träumen Sie weiter!«, gab der Cop zurück.
    »Verzeihung, Officer«, sagte Steven. »Aber ich glaube, Sie haben etwas in meiner hinteren Hosentasche vergessen, als Sie mich gekämmt haben.«
    »Gekämmt?«, wiederholte der Cop.
    »Er meint gefilzt«, sagte ich und warf Steven einen warnenden Blick zu. »Und nein, Sie haben nichts in seiner Tasche vergessen. Er kommt aus Argentinien. Da geht man mi*. Situationen wie dieser hier anders um.«
    Aber der Polizist hatte schon in Stevens Gesäßtasche gegriffen und hielt ein dickes Bündel Scheine in der Hand. Einen Moment lang sagte niemand ein Wort. Dann nahm der Cop die Handschellen vom Gürtel und legte sie Steven an. »Sie sind verhaftet, Freundchen.«
    »Huu-huu«, ertönte eine zarte weibliche Stimme. Ich drehte den Kopf. Nicht weit von unserem Van stand Teeko. Ihr Mohairpullover war leicht zur Seite verrutscht, sodass eine Schulter zu sehen war, und die Haare hatte sie sich hochtoupiert.
    Der Cop ließ die Handschellen fest einrasten und trat einen Schritt zurück. »Das ist nicht Ihre Angelegenheit, Ma’am«, sagte er, aber sein Ton war schon nicht mehr ganz so barsch.
    Karen lachte kurz auf und warf ihre Haare zurück. »Oh, ich kann mir vorstellen, was Sie denken. Aber ich kann Ihnen versichern, dass das hier keine Kriminellen sind. Sie sind Geisterjäger, und ich habe sie für diese Woche angeheuert.«
    Der Polizist schien das erst einmal verdauen zu müssen. »Sie kennen diese Leute?« Die Neigung seines Kopfes ließ mich ahnen, dass er mit ihrem Busen redete.
    Karen lachte noch einmal und machte eine Bewegung mit den Schultern, die ihre Oberweite noch stärker betonte. »Ich fürchte, ja. Ich kann sie nirgendwohin mitnehmen, ohne Aufsehen zu erregen.«
    Genau in diesem Moment spürte ich ein deutliches Ziehen in meinem Solarplexus und dicht neben mir eine Präsenz. »Kennt jemand hier einen Randy Donald oder Donaldson?«, fragte ich. Der Name war mir in den Kopf geschossen, und ich sprach ihn aus, ohne mir überhaupt bewusst zu machen, was ich da sagte.
    Der Cop fuhr herum. »Was sagen Sie da?«
    Ich schloss die Augen. Randy stand genau neben mir und schrie mich an, ich solle seinen Namen sagen. »Randy Donaldson«, wiederholte ich langsam. »Er sagt, es habe hier einen Unfall gegeben und er habe Verstärkung angefordert. Er meint, Sie seien spät dran.«
    Als ich die Augen wieder öffnete, war der Cop blass geworden. Er blinzelte träge, dann schaute er sich um und schien zum ersten Mal wahrzunehmen, wo wir uns befanden. Schließlich schaute er über die Fahrbahn genau zu der Stelle, wo ich mit der Wärmebildkamera den Geist entdeckt hatte.
    Randy schimpfte immer weiter und so laut, dass es allmählich lästig wurde. »Er sagt, er müsse nach Hause zu Sarah und dem Baby. Das Baby hat einen schlimmen Husten, und er macht sich Sorgen.«
    Der Cop – MlCHELSON stand auf dem Namensschild – drehte ruckartig den
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