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Gesichter der Nacht

Gesichter der Nacht

Titel: Gesichter der Nacht
Autoren: Jack Higgins
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los. Nach einer Weile sagte er: »Ich mußte
die Polizei benachrichtigen, Hugh. Ich konnte nicht einfach zusehen,
wie du dich ruinierst. Das ist die Frau nicht wert.«
      Marlowe nickte. »In Ordnung, Mac«, sagte
er. Und dann fügte er hinzu: »Der andere Lastwagen steht
noch am Bahnhof.«
    Mac zuckte die Achseln. »Den holen wir morgen.«
      Morgen, dachte Marlowe. Dann gibt es also ein
»Morgen«? Er merkte plötzlich, daß er naß
bis aufs Hemd war, und eine furchtbare Müdigkeit überfiel
ihn. »Wie geht es Maria?«
      Mac grinste. »Die hat sich eine Menge Sorgen um dich gemacht, Mann. Aber sonst geht's ihr gut.«
    Der Regen hatte aufgehört. Marlowe
kurbelte das Seitenfenster herunter und sog die kühle Nachtluft
tief in seine Lungen. Er hatte ein gutes Gefühl, obwohl er es sich
nicht erklären konnte. Er wandte sich dem Jamaikaner zu und
fragte: »Was machst du jetzt, Mac?«
    Mac zuckte die Achseln. »Kommt ganz darauf an.«
    »Worauf?« wollte Marlowe wissen.
    »Wie gut das Angebot ist, das ich kriege«, erwiderte Mac.
      Marlowe lächelte. »Darauf habe ich keinen
Einfluß«, sagte er. »Das Geschäft gehört
jetzt Maria. Und ich habe keine Ahnung, welche Vorstellungen sie
hat.«
      Mac schüttelte den Kopf. »Was dich betrifft, hat sie nur eine Vorstellung.«
      Marlowe steckte die Hand in die Brusttasche und zog
einen durchweichten Briefumschlag heraus. Er betrachtete ihn mit
ernstem Blick und sagte: »Da drin sind fast zweitausend Pfund,
Mac. So wie ich es sehe, hat Maria einen Ausgleich verdient. Ein kluger
Mann könnte das Geschäft im Lauf der Jahre ausbauen und sich
dabei dieses Geld zunutze machen, ohne daß sie es merkt.«
    Mac grinste. »Vor allem, wenn er die richtige Hilfe hat.«
      Marlowe klopfte ihm auf die Schulter. Der Lastwagen
fuhr auf den Hof, und als er ausrollte, öffnete sich die
Haustür. Licht flutete heraus.
      Maria stand auf der Schwelle. Ihr Gesicht lag im
Schatten. Marlowe stieg müde aus dem Fahrerhaus und wandte sich
ihr zu. Er konnte ihr Gesicht immer noch nicht sehen. Als er den ersten
zögernden Schritt tat, rief sie seinen Namen und rannte ihm
entgegen.
      Marlowe nahm sie in die Arme, zog sie an sich. Endlich
war Friede in ihm. Zum erstenmal in seinem Leben war er sich wirklich
sicher, wußte er genau, wohin er ging.
    Sie drehte sich um und zog ihn sanft aus der Dunkelheit ins warme Licht des Hauses.
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