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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
Autoren: Christine Feehan
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Hannah an. Die Leute sind da, um die neueste Kollektion zu bewundern.«
    Jonas schnaubte angewidert und blieb mitten in dem geräumigen Zimmer stehen, den Blick gebannt auf den Bildschirm gerichtet. Die große, schlanke, absolut umwerfende Hannah schritt selbstbewusst über den Laufsteg, blieb mit einer Hand auf der Hüfte und einem Ausdruck hochmütiger Verachtung auf ihrem wunderschönen Gesicht stehen und drehte sich so, dass die Lichter die schillernden Farben ihres Gewandes zur Geltung brachten, bevor sie zum stampfenden Rhythmus der Musik weiterlief.
    »Warum muss sie sich so unerhört schminken? Himmel noch mal, Sarah, dieses Kleid springt bis zum Nabel auf und sie haben sie von Kopf bis Fuß mit irgendwelchem Glitzerzeug eingesprüht, damit auch ganz bestimmt kein einziger Mann unter den Anwesenden das Kleid anguckt. Ich könnte das Kleid nicht mal beschreiben, und dabei sehe ich es in diesem Moment vor meinen Augen.«
    »Erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du die Brüste meiner Schwester angaffst.« Sarah massierte ihre pochenden Schläfen.
    » Alle starren ihre Brüste an.«
    »Geh nach Hause«, sagte Sarah. »Du machst mich nervös mit deinem ewigen Umherlaufen. Und wenn du noch einmal mit der Faust auf die Anrichte in der Küche schlägst, wird sie zerbrechen, und ich werde dir für eine volle Woche Hausverbot erteilen.«
    Er blieb stehen und sah sie frustriert an. »Das kannst du nicht tun. Ich erhole mich von einer Schussverletzung und kann noch nicht wieder arbeiten. Ich weiß ohnehin nicht, wohin mit mir.«

    Das große, verschachtelte Haus stand auf einer Klippe über dem Meer. Vor einer Weile hatte Sarah die Jalousien geöffnet, damit sämtliche Fenster den unglaublichen Blick auf das Meer freigaben. Sie konnte die beruhigenden Wellen hören und weiße Schaumkronen auf der Wasseroberfläche tanzen sehen, während sie dasaß und Tee trank. Die Furcht, mit der sie erwacht war, hatte sich gelegt, bis Jonas eingetroffen war, um sich gemeinsam mit ihr die Modenschau anzusehen. Inzwischen war sie ein Nervenbündel und hatte bohrende Kopfschmerzen. Es würde ein langer Abend werden, wenn sie ihn nicht loswurde.
    Jonas war nie ein ruhiger Mensch gewesen, aber in all den Jahren, seit sie ihn kannte, hatte er noch nie so viel Spannung ausgestrahlt wie jetzt. Sarah war nicht so empfindlich wie manche ihrer Schwestern, aber diese Energien setzten ihr trotzdem zu. Sie fühlte sich fast krank vor Sorge.
    Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand und beobachtete die schnellen, unruhigen Schritte, mit denen sich Jonas lautlos durch das Zimmer bewegte. Der Mann war von einer unbeschreiblichen Ungeduld. »Ich habe kein Mitleid mit dir. Ich kann kaum glauben, dass du jemals Ranger warst, Jonas. Du benimmst dich wie ein Irrer. Ich schwöre es dir, bei deinem Anblick verkrampft sich mein Magen.«
    Ihr Magen war tatsächlich verkrampft und stand unter einem solchen Druck, dass es sie Mühe kostete, sich nicht zu übergeben. Sarah unterdrückte den Drang, ihn anzuschreien. Sie wollte Hannahs Auftritt sehen. Sie war stolz darauf, dass Hannah eines der Topmodels weltweit war. Es kam nur äußerst selten vor, dass eine der Drake-Schwestern sie durch den Besuch einer ihrer Modenschauen unterstützen konnte. Sarah wollte wenigstens sagen können, sie hätte sich das Ereignis im Fernsehen angeschaut.
    »Sie wollte uns alle bei sich haben«, murmelte sie, ohne den Bildschirm aus dem Auge zu lassen. »Es war ihr so wichtig. Libby ist irgendwo im Amazonasgebiet, und niemand weiß,
wo Elle steckt. Sie verschwindet oft wochenlang.« Sie sprach über zwei ihrer jüngeren Schwestern. »Joley macht auf ihrer Welttournee gerade Station in Europa, Kate stellt in England Recherchen für ein Buch an und Abbey ist in Australien und tut dort irgendetwas Verrücktes mit Delfinen, und ich muss allein die Stellung halten.«
    »Sie haben mich alle im Stich gelassen«, sagte Jonas.
    »Du hast sie vertrieben, du Dummkopf. Jonas, ich finde, du solltest endlich begreifen, dass deine Umgangsformen die meiste Zeit einiges zu wünschen übriglassen, und wenn du verwundet bist, hast du überhaupt keine mehr.«
    Er zog lässig die breiten Schultern hoch, ohne den Fernseher aus den Augen zu lassen. Er konnte selbst sehen, warum Hannahs blonde Locken so berühmt waren. Diese Pracht, die sie von Natur aus besaß, kringelte sich wild und unbändig auf ihrem Rücken. Ihre großen blauen Augen und ihre makellose Haut zeigten sich der Kamera von ihrer besten Seite,
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