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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt
Autoren: Robert N. Charrette
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geringeres als die Heldin der Stunde, Captain Rita Fur-lann vom Thaumaturgischen Korps. Ganz genau! Die bezaubernde junge Dame, die uns alle vor dem fiesen alterj General Trahn gerettet hat, wird euch die wahre Geschichte hinter den Mediensplittern erzählen und sich direkt mit euch im WFDC-Kommunikationsforum unterhalten. Das dürft ihr nicht verpassen, Leute! Hey, ich weiß, daß ich zuhören werde.
    Bis dahin achtet auf gesperrte Straßen in der Nähe von vereinzelten Widerstandsnestern nicht aufgeklärter Komper. Bundespolizisten und Armee werden zwar von besorgten Konzernen wie Telestrian Industries Ost und Saeder-Krupp unterstützt, aber es gibt immer noch ein paar Unverbesserliche, zu denen weder die Nachrichten noch das PTTS-Gas durchgedrungen sind.
    Wenn ihr diesen kleinen Problemzonen ausweichen wollt, könnt ihr bei uns die jüngsten Updates abrufen.
    GEBÜHRENPFLICHTIG 
    Vergeßt nicht, wir sind im Geschäft, um euch sicher überallhin zu bringen.
    Wir schalten jetzt zu Johnny Willard, der uns seit Wochen eine Erholung von diesem schwülen Wetter verspricht. Johnny hat mir gerade erzählt, daß er sein Versprechen diesmal halten kann. Die reine Wahrheit, Frühaufsteher. Das hat er gesagt. Hey, Johnny ...«‹ ‹ ‹ ‹ ‹

25
    Tom schaltete das Autoradio aus, als er die Ausfahrt Glebe Road nahm. Er hatte sein Ziel fast erreicht, und da er nun aus dem zähflüssigen Verkehr heraus war, brauchte er die Ablenkung nicht mehr. Außerdem war er es leid, den Propagandisten zuzuhören, die so schwer arbeiteten.
    Er hatte keine Schwierigkeiten, auf dem Parkplatz hinter der Anlage eine freie Box zu finden. Das Gebäude war kein Gericht, nicht einmal ein Polizeirevier oder eine militärische Einrichtung, aber dennoch würde er hier seine offizielle Aussage bezüglich der Vorgänge in den letzten Wochen machen. Es sah wie ein gewöhnliches Bürogebäude aus, und vielleicht war es das auch meistens. Das Identifikationsschild war kürzlich entfernt worden. Was es auch gewesen war, heute war es der Ort, an dem sich die Sonder-Commis-sioner des Präsidenten trafen. Tom beantwortete bereits seit Tagen Fragen. Die heutige Übung war eine reine Formalität. Man hatte ihm versprochen, daß er sein Leben nach dem heutigen Tag würde normal fortsetzen können.
    Er war nicht der einzige, der vor die Commissioner treten mußte. Ein weiterer Wagen, ein alter, viertüriger, dunkelblauer Toyota Epsilon fuhr auf den Parkplatz. Markowitz öffnete die Fahrertür.
    »Gutes Timing«, sagte er.
    Andy und Kit stiegen hinten aus. Die Federung des Wagens quietschte, als der vierte Passagier ausstieg, ein klobiger Ork mit Trenchcoat und Schlapphut, die in der schwülen Morgenhitze ebenso fehl am Platz waren wie ein Badeanzug auf dem Schlachtfeld. Unter den Brauen des Orks funkelte Chrom. Tom mußte den Blick von dem Ork abwenden, als Andy zu ihm lief und ihn wie einen lange verschollenen Bruder begrüßte. Was er in gewisser Weise auch war.
    »Nette Uniform«, sagte Andy. »Aber du solltest die anderen Orden wirklich mal polieren, damit sie den Vergleich mit dem neuen standhalten.«
    Tom schaute auf die Ehrenmedaille des Präsidenten. Andy hatte recht. Sie sah nicht so aus, als gehöre sie dorthin. Tom war das egal. Der Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen gefiel ihm gut. Schließlich hatte Furlann in derselben Zeremonie, in der Steele diese an Toms Brust geheftet hatte, dieselbe Ehrenmedaille verliehen bekommen. Soviel zu der Ehren- Medaille. Er schob den Gedanken beiseite.
    »Was ist mit dem Ork? Wo ist Cinqueda?«
    »Sie war Ersatz«, sagte Markowitz. »Shamgar ist Stammspieler. Sag' guten Tag, Shamgar.«
    Shamgar schnitt lediglich eine finstere Miene und sagte kein Wort. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte Tom solch eine Unverschämtheit als persönliche Beleidigung aufgefaßt oder als unwichtig abgetan. Heute sah er, daß sich die Mißstimmung des Orks gegen Markowitz und die ganze Situation richtete. Tom konnte das verstehen und nachempfinden, fand es jedoch merkwürdig, daß er Sympathien für einen Ork aufbrachte. Aber der Ork hatte keinen Anteil an dem gehabt, was ihn hergebracht hatte, ganz im Gegensatz zu Cinqueda. »Was ist mit Cinquedas Aussage?«
    »Sie denkt, sie hat sie bereits gemacht«, sagte Kit.
    Cinqueda hatte überhaupt nicht mit den Commissio-ners geredet. Wenn sie ihre Aufzeichnung für sich selbst sprechen lassen und nicht durch eine persönliche Aussage stützen wollte, war das ihre Entscheidung. Er
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