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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt
Autoren: Robert N. Charrette
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die Schocknetze. Er reckte die Waffe in den Himmel, das Zeichen für Kit, den Zauber zu beenden. Er hatte seine Wirkung getan. Sie hatten die TOZ erreicht, ohne einen Alarm auszulösen.
    Markowitz und Andy rannten über das freie Feld, als Tom, flankiert von Hanley und Jackson, die Zentrale betrat. Ein paar Techs sahen auf, offenbar schockiert vom Anblick auf sie gerichteter Waffen, aber die meisten bekamen die Vorgänge einstweilen nicht mit - eingestöpselte Techs schenkten ihrer Umgebung nicht viel Aufmerksamkeit. Fürs erste konnten diejenigen, die sich in der Matrix befanden, ignoriert werden. Während Hanleys Männer die TOZ besetzten, forderte Tom die Anwesenden auf, sich zu ergeben.
    »Wenn sich keiner rührt oder sonst etwas Dummes unternimmt, geschieht keinem etwas«, sagte er zu ihnen. »Wir sind nicht die Konföderierten.«
    Im Angesicht von fast sechzig bewaffneten Soldaten wollte keiner der Anwesenden in der TOZ ein Held sein. Mehrere der anwesenden Offiziere sahen jedoch so aus, als zögen sie es in Erwägung.
    »Wir wollen lediglich ein paar Dinge mit General Trahn klären«, sagte Tom in der Hoffnung, die nervös aussehenden Offiziere würden ihm die Möglichkeit dazu geben.
    Markowitz' Ankunft mit der gefesselten und geknebelten Furlann im Schlepptau schien mehr zu ihrer Einschüchterung beizutragen als die Waffen oder das, was Tom gesagt hatte. Verfolgt von feindselig funkelnden Blicken, machte eine Abteilung von Hanleys Männern die Runde durch die TOZ und warf die Techs mit Gewalt aus der Matrix, indem sie sie einfach ausstöpselte. Als die TOZ gesichert war, führte Tom Andy zur Hauptkonsole. Andy hockte sich auf den Sitz und stöpselte sich ein.
    Sie hatten es geschafft!
    Oder nicht? Trahn war ebensowenig anwesend wie Jordan oder Lessem. Tom hatte im Grunde nicht damit gerechnet, Lessem zu erwischen. Auf Jordan hatte er gehofft, konnte aber mit der Enttäuschung leben, solange sie nur Trahn erwischten. Doch der General war nirgendwo zu sehen. »Wo ist Trahn?«
    Als er keine Antwort bekam, wiederholte Tom seine Frage, wobei er sie diesmal ausdrücklich an den ranghöchsten anwesenden Offizier richtete, ein Colonel namens Addison.
    »Wir wollen mit dem General sprechen, Colonel Addison. Sie werden uns sagen, wo er ist.«
    »Fahren Sie zur Hölle«, knurrte Addison. »Jeder, der mit diesen Männern redet, wird...« Addison verstummte mit einem Ächzen, als ihm Jackson den Kolben seines Gewehrs in den Magen rammte.
    Der Sergeant beendete den Satz für ihn. »...wird, wenn er viel Glück hat, der Anklage wegen versuchten Mordes entgehen, die den General erwartet.«
    Der Einschüchterungsversuch des Sergeants mißlang. Niemand sagte ein Wort.
    Markowitz flüsterte in Toms Ohr. »Er muß in der Nähe sein, sonst wären sie nicht so verschlossen. Wäre er weit weg, wären sie hämischer.«
    Tom war zu demselben Schluß gelangt. Der Wohnwagen des Generals war geschlossen. Trahn schloß ihn gewöhnlich nur, wenn er hineinging, um zu schlafen.
    Addison lag immer noch auf dem Boden und übergab sich, also fragte Tom einen anderen Offizier.
    »Also schön, Major Ridley, Sie sind an der Reihe. Der General ist in seinem Wohnwagen, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Ridley, aber sein Blick, der zum Wohnwagen irrte, strafte seine Worte Lügen.
    »Alleine?« fragte Tom.
    »Dort ist er nicht«, beharrte Ridley.
    »Das klingt so, als würde sich Major Ridley der Beihilfe schuldig machen«, sagte Markowitz.
    »Wir wollen dem General nur ein paar Fragen stellen«, sagte Tom.
    »Sind die Anschuldigungen wahr?« fragte Ridley.
    »Ich bin derjenige, den er umbringen lassen wollte«, sagte Tom.
    Ridley musterte forschend Toms Gesicht und traf eine Entscheidimg. »Der General wollte sich vor dem Beginn des Angriffs auf die von den Aufrührern gehaltenen Metro-Stationen um 2400 Uhr noch ein wenig hinlegen.«
    Tom hatte nichts von diesem Unternehmen gewußt. Die Uhr in der Zentrale besagte, daß das Unternehmen in wenigen Minuten anlaufen würde. Wenn der General die Befehle nicht gab, würde der Angriff auf sich warten lassen. Vielleicht war ihr verrückter Plan doch noch zu etwas nütze. Wenn alles vorbereitet war...
    Andy signalisierte mit dem hochgereckten Daumen, daß er die Kontrolle des MilNet-Zugangs von Trahns Kommandozentrale übernommen hatte. Tom nickte bestätigend. Sein Mund war trocken, als er die direkte Leitung zu General Trahns Wohnwagen aktivierte.
    »General, Sie wollten gerufen werden, wenn die nächste
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