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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666
Autoren: Alfred Weidenmann
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Weber die Wäscheleine aufgeknüpft hatten. Sie klappten den Kofferdeckel hoch und sagten: „Bitte, Herr Kommissar!“
    „Ich geb’ auch zu“, meinte in diesem Augenblick der Kerl in der Lederjacke und mit den kurzgeschorenen schwarzen Haaren. „Ich meine, daß ich auch dabei war. Und bitte notieren Sie, daß ich mein Geständnis freiwillig abgebe.“
    „Kühnast, zählen Sie nach, wieviel in dem Koffer drin ist“, ordnete Kriminalkommissar Lukkas an. Dann sah er sich den jungen Mann, der Joe Louis genannt wurde, von oben bis unten an, als sähe er ihn zum erstenmal. „Von freiwillig kann jetzt wohl nicht mehr die Rede sein, mein Engel.“
    „Eine tolle Rübe!“ flüsterte der Sheriff und schielte zu Francis und dann zu Peter.
    „Zwei Adreßbücher und ein Telefonbuch. Und dann noch dieser Zettel“, stellte jetzt Kriminalassistent Kühnast fest. „Soll ich das ins Protokoll mit aufnehmen?“
    „Was ist das nun wieder für ein Unsinn?“ wollte Kriminalkommissar Lukkas wissen.
    „Der Inhalt des Koffers, Herr Kommissar.“
    „Wollen Sie damit sagen —?“ knurrte Kriminalkommissar Lukkas und kam blitzartig hinter seinem Schreibtisch hervor. Mit einem Satz, den ihm auch seine besten Freunde nicht zugetraut hätten, war er bei dem Koffer, an dessen Seite immer noch die Nummer „999“ klebte. Beinahe gleichzeitig waren auch Francis, Peter und der Sheriff neben ihm.
    Aber leider stimmte das, was Kriminalassistent Kühnast gesagt hatte.
    In dem Koffer lagen tatsächlich nur die zwei letzten Bände des amtlichen Adreßbuches, zwischendrin noch ein Telefonbuch, weiter nichts.
    Das Geld war weg!
    „Ich krieg’ die Motten!“ stöhnte Peter.
    „Wie ist denn das möglich?“ fragte der Sheriff und hatte eine ganz weiße Nasenspitze.
    „ Ich ,kombiniere’ “, meinte Francis, und zog bereits wieder einmal seine Stirn in dicke Denkerfalten.
    „Quatscht jetzt keinen Unsinn!“ meinte Kriminalkommissar Lukkas. „Sie sagten noch etwas von einem Zettel, Kühnast!“
    „Hier, Herr Kommissar“, sagte Kriminalassistent Kühnast.
    „Steht was drauf?“ fragte Francis gespannt.
    „Ich heiße Gottfried mit Vornamen“, bemerkte in diesem Augenblick der Hoteldetektiv.
    „Darf ich Sie um eine Erklärung bitten“, sagte Kriminalkommissar Lukkas. Dabei gab er den Zettel an die drei Jungen weiter. Auf diesem Zettel stand: „Inhalt entnommen, Gottfried Meyer, Zimmer 477.“
    „Ich verstehe kein Wort!“ gab Peter zu.
    „Dabei ist es so einfach!“ lächelte Hoteldetektiv Meyer und fingerte an der weißen Nelke herum, die er im Knopfloch hatte. Er war jetzt plötzlich der Mittelpunkt, und alle sahen ihn an.
    „Ich bin im ATLANTIC Hoteldetektiv.“
    „Wissen wir allmählich“, knurrte Kriminalkommissar Lukkas.
    „Schön“, fuhr Herr Meyer von 477 höflich fort. „Sie können sich also vorstellen, daß ich mich für alles interessiere, was im Hotel vorgeht. Nun, die beiden jungen Herren fielen mir auf. Ich meine Herrn Overseas junior und den Pagen Peter Pfannroth.“
    „Wieso?“ fragten Francis und Peter gleichzeitig.
    „Es kam so einiges zusammen“, wich Herr Meyer von 477 aus, „und dann hat man so etwas in der Nase. Ohne Nase ist unser Beruf überhaupt nicht denkbar. Stimmt’s oder habe ich recht?“ Der Hoteldetektiv lächelte jetzt zum Schreibtisch hinüber.
    „Nennen Sie’s, wie Sie’s wollen“, meinte Kriminalkommissar Lukkas.
    „Dazu kommt noch, daß mich die Hoteldirektion ausdrücklich darum gebeten hatte, während der Abwesenheit von Mister Overseas seinen Jungen besonders im Auge zu behalten. Herr Direktor Adler war sehr besorgt um den jungen Herrn und trug schwer an der Verantwortung. Das ist verständlich, Mister Overseas, nicht wahr?“
    „Mich interessiert jetzt nur, wo das Geld ist“, gab Francis zu.
    „Einen Moment müssen Sie sich noch gedulden“, meinte der Hoteldetektiv. „Zuerst wurde ich hier durch diesen Koffer aufmerksam. Ich sah, wie ihn der Page Peter Pfannroth ins Overseassche Zimmer trug. Ein derartiger Koffer, mit einer Wäscheleine verschnürt, konnte keinesfalls zum Gepäck von Mister Overseas gehören. Das war gestern früh, und von diesem Augenblick an nahm ich mir vor, die beiden jungen Herren sehr eingehend zu beobachten. Leider wurde nichts daraus. Ich muß zugeben, daß ich sie aus den Augen verlor. Sie fuhren mit dem Wagen weg und kamen nicht zurück, bis auf den jungen Mister Overseas. Aber als er um die Mittagszeit für einen kurzen Augenblick wieder im
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