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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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macht ihr die Küchentür auf und seht einen nackten Männerarsch. Ferdinands Arsch.»
    «Lief er nackt durch die Küche?», fragte ich, aber Bettina schüttelte den Kopf. «Nein, Herr Wendel bumste seine neueste Eroberung. Auf dem Küchentisch.»
    «Uups!», sagte ich.
    «Jessas», meinte Antonia.
    «Nein, Uschi!», sagte Bettina. «Wenn man schon Uschi heißt!»
    Ich dachte kurz über diese Logik nach und stellte fest, dass ich tatsächlich nur blöde Uschis kannte. «Und dann?» Nun wollte ich es genau wissen.
    «Uschi hat mich angeschaut, als wäre ich der Nikolaus … Und dann hat sie angefangen zu schreien.»
    «Kann man irgendwie verstehen.» Antonia guckte, als würde sie die Szene gerade auf Großleinwand verfolgen. «Und Ferdinand?»
    Bettinas Mund verzog sich zu einem breiten Alligatorengrinsen. «Der Trottel verhedderte sich in der heruntergelassenen Hose und fiel um.» Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. «Das war immerhin ein schönes Bild!» Sie beugte sich zu uns vor. «Aber am liebsten würde ich diesen triebgesteuerten Idioten nie wiedersehen.»

    Dies schien mir der passende Zeitpunkt, um von meinem Reinfall mit Tobias zu berichten.
    Bettina langte sich an die Stirn. «Und da wundern sich alle, dass Frauen keine Kinder kriegen wollen. Wie soll das denn mit solchen Waschlappen funktionieren?» Sie schaute zu Antonia. «Und du, Schöne? Wieso bist du eigentlich immer noch Single?»
    «Müller-4 meint, dass ich unter einem ziemlich ausgeprägten Kontrollzwang leide», erklärte Antonia. «Und dass ich insgeheim mit allen Männern, die mir begegnen, ins Bett möchte.»
    «Ach was …» Bettina sah sie verdutzt an. «Und wer bitte ist … Müller-4?»
    «Mein Therapeut», sagte Antonia und klärte Bettina bei der Gelegenheit auch über Müller-1 bis -3 auf. «Er meint, Max sei der Einzige, der mir meine vielen sexuellen Wünsche erfüllt, aber sonst keine Gefahr für mich darstellt. Deshalb klammere ich mich an ihn.»
    «Und was rät er dir?», fragte ich interessiert.
    «Ich soll den Männern einfach direkt sagen, dass ich mit ihnen ins Bett gehen möchte. Quasi als persönliches Experiment.»
    «Ich kann dir jetzt schon sagen, wie das ausgeht», brummte Bettina. «Sie werden dich mit großen Augen anschauen und schleunigst das Weite suchen. Männer schätzen so was nicht, glaube mir!»
    «Und warum gleich die Männer der ganzen Stadt aufmischen? Ich verstehe nicht, warum du es nicht mal ernsthaft mit Nicklas versuchst», sagte ich. «Auch wenn sein Sternzeichen in deinen Augen nicht optimal ist. Aber er sieht gut aus, er hat Manieren, man kann sich mit ihm über etwas anderes als Fußball unterhalten, und außerdem …
    «Außerdem was?», fragte Bettina gespannt.
    «Hat er einen entzückenden Knackarsch», brachte ich es auf den Punkt. «Ich muss mich manchmal geradezu beherrschen, nicht hinzulangen!»
    «Ja, ja, ich weiß», seufzte Antonia. «Nicklas ist echt nett. Entsetzlich nett. Aber meine Phantasie löst sich in Nichts auf, wenn ich versuche, mir eine Situation vorzustellen, die übers Kaffeetrinken hinausgeht. Dagegen ist Max im Bett ein echtes Erlebnis …»
    «Aber außerhalb eine dumme, chauvinistische Nullnummer», ergänzte ich.
    «Irgendwie schon», sagte Antonia matt.
    Es war ein Drama mit Antonia und dem anderen Geschlecht. Sie sah umwerfend aus mit ihren langen rotbraunen Haaren, und an Verehrern mangelte es ihr weiß Gott nicht. Aber sobald ihr einer zu nah kam, schickte sie den Typen in die Walachei. Oder ließ ihn zappeln, wie im Falle Nicklas: ein ausgesprochen sympathischer Journalist, mit dem sie zu jeder Tages- und Nachtzeit Kaffee trank. Wenn das so weiterging, endete der Gute noch als Frührentner mit einer ruinierten Magenschleimhaut.
    Während wir alle drei über unsere Probleme mit Männern nachdachten, hatte ich plötzlich eine Idee. «Sag mal, Bettina, Ferdinand ist damals doch nur vorübergehend bei dir eingezogen, oder?»
    Bettina nickte.
    «Also steht er nicht im Mietvertrag?»
    Kopfschütteln.
    «Die Lust auf einen neuen Mitbewohner ist mir aber ebenfalls gänzlich vergangen», sagte Bettina. «Woher weiß ich, dass der nicht wieder so eine Katastrophe wird?»
    «Dann kündige doch einfach die Wohnung und zieh bei uns ein!» Ich schaute fragend zu Antonia rüber. «Damit wäre sie Ferdinand los, und wir wären hier wieder komplett.»
    «Superidee!», rief Antonia. «Also, die Wohnung ist toprenoviert, super gemütlich, jede hat zwei Zimmer …» Sie dachte
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