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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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überstanden?» Unsere Nachbarin hatte uns, bevor sie wegfuhr, stündlich über die neuesten Entwicklungen ihrer Reisevorbereitungen berichtet. Und von ihrer Sorge, ob Herbertchen, ihr fetter rosa Pudel, die Zeit ohne «Mutti» überleben würde.
    «Schön isses gewesen.» Antonia angelte sich mein Weinglas und nahm einen kräftigen Schluck. «Und eine ‹sattängiche Hose› hat se sich gekauft. ‹Fast für umsonst.› Herbertchen kläfft hysterisch wie eh und je, und sie kommt demnächst mit Fotos vorbei und erzählt uns alles noch genauer.» Sie genehmigte sich einen weiteren Schluck. «Guter Wein. Von Müller-3?»
    Ich nickte. Antonias Leben war voller Männer namens Müller, und damit es nicht pausenlos zu Verwechslungen kam, hatten wir sie kurzerhand durchnummeriert. Müller-1 war ihr Zahnarzt, Müller-2 ein nerviger Kollege an der Schule, der seit Jahren in sie verliebt war, und Müller-3 unser hübscher Weinhändler um die Ecke. Müller-4 war ihr Therapeut, ein ganz frischer Müller.
    «Übrigens, Oliver hat einen neuen Mitbewohner für uns», fiel mir ein. «Egbert!»
    «Nein! Niemals!», kreischte meine Freundin.
    «He, keine Bange! Ich habe das schon abgebogen», beruhigte ich sie. «Obwohl Kirsti der Meinung ist, dass ein männlicher Mitbewohner wichtig für uns wäre.»
    «Jessas, du kannst einen ganz schön erschrecken!» Antonia leerte mein Weinglas in einem Zug. «Weißt du, manchmal frage ich mich, was Kirsti und Oliver miteinander verbindet. Zwilling und Schütze, ich bitte dich!»
    «So ein Quatsch», sagte ich genervt. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Antonia neuerdings auf diesen ganzen Astroscheiß abfuhr. Wir kannten uns bereits aus Sandkastenzeiten, und genauso lange waren wir schon dick befreundet. Während des Studiums waren wir zusammengezogen. Ohne Mars, Jupiter, Venus und wie sie alle hießen. Aber seit sich meine sonst so pragmatische Freundin in einem Anfall von Verwirrung ein «richtiges» Horoskop hatte erstellen lassen, mit Geburtsort und -zeit und all diesem Pipapo, waren diese Herrschaften bei uns eingezogen. Antonia war vom Ergebnis der Vorhersage dermaßen begeistert gewesen, dass sie prompt einen Kurs an der Volkshochschule gebucht hatte, um sich richtig in die Materie reinzuknien. Seitdem versuchte sie so ziemlich alles mit Hilfe der Sterne zu erklären.
    «Also wirklich, Eva, schau dir dazu noch ihre Vorlieben an: Kirsti hat nur ihre Diäten und ihre Boutique im Kopf und Oliver seinen Steuerkram. Wenn er im Bett so ist wie im richtigen Leben, hat Kirsti nicht nur ein koffeinfreies und fettarmes Leben, sondern auch Sex ohne Lendenflimmern und Orgasmus!»
    «Vielleicht kann er Kunststückchen», überlegte ich und gab den kleingeschnittenen Schinken in die Pfanne. «Im Augenblick frage ich mich sowieso, ob Sex und Beziehungen nicht total überbewertet werden.»
    Mit einem Ruck saß Antonia senkrecht auf dem Stuhl. «Moment mal … Warum bist du eigentlich nicht wie geplant bei Tobias, sondern stehst hier am Herd?»
    «Weil das Herzchen mir vorhin per Mail mitteilte, dass er mal wieder arbeiten muss.» Ich rührte wie eine Verrückte in der Pfanne. «Aber ich habe ihn durchschaut. Es ist wieder mal so weit. In Wirklichkeit ist er nämlich überhaupt nicht an mir interessiert, sondern nur an meinen Verlagskontakten.»
    «Und jetzt fühlst du dich wieder schuldig an allem?» Antonia kannte mich schließlich nicht seit vorgestern.
    «Nein, das spare ich mir zur Abwechslung», sagte ich tapfer. «Ich werde mir jetzt endlich darüber Gedanken machen, was ich möchte. Nicht, was der Mann vielleicht will.»
    «Klingt sehr vernünftig», sagte Antonia. «Und bis du das herausgefunden hast, könntest du mal ein bisschen mit dem armen Mario flirten. Der ist Jungfrau, also ein idealer Partner für einen Stier. Er hat mir erst gestern wieder sein Herz ausgeschüttet: wie süß du bist und wie hübsch und dass du seine Traumfrau bist.»
    «Das sagt er zu jeder», brummte ich. «Vergiss das mit der Jungfrau.»
    «Eva, du hast einen Knall!», rief Antonia. «Du bist eine sehr hübsche Frau. Wann kapierst du das endlich mal? Und Stiere harmonieren wirklich gut mit –»
    «Süße, soll ich dir nicht lieber erzählen, was ich möchte?», schlug ich vor.
    «Leg los!», sagte Antonia, und Mario war vergessen.
    «Einen richtig tollen Mann …» Ich überlegte. «Einen, der an mir interessiert ist und mich nicht für seine Zwecke ausnutzt. Aber da mir ein solches Exemplar
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