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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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meine persönliche Note, du Bastard!«
    Gencoy One reagierte nicht, er unterbrach einfach die Verbindung. Es interessierte ihn nicht, ob ich spuckte, blutete oder sonstwas tat. Die beiden Cops und den Offizier interessierte es etwas mehr. Ich wurde gepackt und hochgerissen. Ein Metallspider kam auf mich zu, eins jener Wesen mit einem runden Kugelkörper und langen Teleskopbeinen.
    Es sah ganz anders aus als der organische – oder halborganische – Spider, der vorhin außer Kontrolle geraten war. Die drei Meter hohe haarige Riesenspinne mit den Superfähigkeiten, die längst abtransportiert worden war.
    Der Metallspider fuhr Greifarme aus und legte mir einen Kragen um. Eine Injektionsnadel drang schmerzhaft am oberen Ende meiner Wirbelsäule ein. Es tat furchtbar weh, wie bei einer Rückenmarkspunktion, von der ich gehört hatte, wenn eine Probe der Rückenmarksflüssigkeit zu Untersuchungszwecken bei Menschen entnommen wurde.
    Ich brauchte keine Handschellen, nichts. Ich stand stocksteif da, wie sie mich aufgerichtet hatten, und wartete, dass der Schmerz nachließ.
    »Schmerz ist relativ«, sagte der weißuniformierte Offizier. Captain Savage. »Bringt sie weg. – Gehen Sie in kleinen Schritten, Bug Snipe, und gehorchen Sie allen Anweisungen, die das Personal Ihnen gibt. Sie sind jedem Gencoy weisungsunterworfen. – Ist das klar?«
    »Ja, Sir.«
    »Fein. Dann ab mit Ihnen, weg, ich habe Wichtigeres zu tun, als mich um Wanzen zu kümmern.«
    Ich marschierte los. Der Metallspider lief vor mir, die zwei Cops folgten. Ich ließ die Arme baumeln, und es tat weniger weh. Doch immer noch so, dass ich wusste, was kommen konnte wenn ich widerstrebte. Schmerz, ein Elektroschock in die Rückenmarksnerven oder hoch ins Gehirn, eine Injektion.
    Nichts Gutes.
    Der Kragen war eine teuflische Empfindung, wobei teuflisch an sich nicht stimmte. Denn der Teufel war immerhin böse, was eine menschliche oder ihm von Menschen zudiktierte Eigenschaft war. Die Gencoys waren nicht böse auf uns, sie wollten uns nur erledigen.
    Sie taten, was ihnen die Logik gebot und wie es ihren Zwecken diente.
    Humanität war ihnen genauso fremd wie absichtliche Grausamkeit. Wenn sie einen Menschen zu Versuchszwecken in Scheiben schnitten oder lebendig ohne Betäubung sezierten, um Organe zu entnehmen, dann taten sie das eben. Betäubung war umständlich – wozu? – der Mensch hatte dann ohnehin seinen Zweck erfüllt und taugte zu nichts mehr.
    Wenn er schrie, störte das den Gencoy nicht. Oder, wenn die Geräuschentwicklung schädlich war, dann dämpfte man sie oder sorgte dafür, dass sie nicht stattfinden konnte. Diese Dinger, fiel mir ein, bearbeiteten uns genauso, wie menschliche Techniker einen Computer ausschlachteten, Teile entnahmen, austauschten, ihn reparierten oder verschrotteten.
    Für Schmerz und dergleichen hatten die Gencoys keinen Sinn, außer wenn sie ihn beim Menschen gezielt, wie bei dem Kragen, den ich trug, für ihre Zwecke einsetzen konnten.
    Wir marschierten also durch die Halle, gelangten durch eine Tür auf ein Laufband. Dann ging es auf- und abwärts. Manchmal tat es verdammt weh. Es war mir nicht möglich, die Zähne zusammenzubeißen, sonst schmerzte es noch mehr. Tränen des Schmerzes rannen mir aus den Augen.
    Der Haß, den ich empfand, war überwältigend. Ich hätte all diese Dinger abfackeln können, angefangen von Gencoy One bis hin zum letzten Gentec-Apparat. Die Menschheit hatte eine Schlange an ihrem Busen genährt und großgezogen, die sie nun bei lebendigem Leib auffaß, verschluckte und für sich verwertete.
     
*
     
    Überall brannte helles Licht. Wir begegneten zahlreichen Gencoys verschiedener Arten. Durch den Kragen war mein Blickwinkel beschränkt. Ich verlor das Zeitgefühl. Dann führte man mich in eine Kabine, die sanitären Zwecken diente.
    »Entleeren Sie Ihre Eingeweide«, sagte der Gencop oder Gencoy-Cop. »Sonst besorgen wir das.«
    Mit Katheder und Schläuchen, an eine Apparatur angeschlossen. Ich tat lieber, was sie von mir verlangten, zumal mich die Blase drückte. Immerhin ließ sich die Kabinentür schließen.
    »Sie haben maximal drei Minuten.«
    Ich hätte bersten können vor Zorn. Am liebsten hätte ich ihn ins Gesicht geschlagen, das war jedoch nicht möglich. Ich zog also den hellblauen Gentec-Dress wieder an – Rock, Bluse, die jetzt flachen Schuhe, mit denen ich jedoch gut gehen konnte. Am liebsten hätte ich mir das Zeug vom Leib gerissen, so haßte ich Gentec.
    Als ich die Kabine
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