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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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Namen verraten hast. Dachtest du wirklich, dass du so leicht entkommen könntest?«
    Von Schmerzen gemartert sah ich, wie sich alles rundum veränderte. Ein Film, von außen auf die Abteilfenster projiziert, und eine plastische Fiktion der Central Station von Detroit hatten mich getäuscht. Dann Hologramme von Menschen, die im Bahnhof verkehrten und auf dem Bahnsteig standen.
    Alles erstklassig gemacht und täuschend echt, echte Gentec-Arbeit. Sie hatten schon etwas drauf. Der Zug war um- und zurückgeleitet worden. Ich befand mich wieder im Hype, von dem ich zuvor mit dem Zug weggerast war. Gentec hatte alles unter Kontrolle, und ich befand mich in der Gewalt der ärgsten Feinde und Gegner der Menschheit.
    Ich war in der Gewalt der Gencoys.
     
*
     
    Die Enttäuschung traf mich wie ein Hammerschlag in den Solar plexus. Ich krümmte mich zusammen. Da war die riesige Halle, in die ich zuerst eingedrungen war auf meinem Erkundungsgang in den Hype von Chicago. Die Bahnsteige, die filigranartig durch die Luft führenden Ein-Schienen-Gleise. Ein paar davon waren verbogen, wo der Spider gewütet hatte.
    Ein umgekippter und beschädigter Zug lag noch am Boden der Halle. Der Bahnsteig, an dem die energetische Superspinne vorhin losgetobt hatte, dort wo sie sie aus dem Container ausgebrochen war, sah noch immer schlimm aus. Die digitale Anzeigetafel war halb weggesengt – KAL konnte ich nur noch lesen.
    Gencoy One persönlich, Hiram Oldwater, hatte den Spider sehen wollen. Der stark beschädigte Sonderzug klebte am Gleis wie festgeschweißt. Er war deformiert, in seiner ganzen Länge aufgeplatzt, wie ich nun sah. Der Spider hatte ungeheure Kräfte entfesselt, und die Gencoys hatten anscheinend nicht alles im Griff.
    Mich aber schon.
    Die Szenerie hatte sich völlig verändert. Statt harmloser Passanten standen humanoide Gencoys um mich herum. Auch genveränderte Horrorwesen. Ich befand mich an einem Bahnsteig in der unteren rechten Ecke der Halle. Die beiden Transit Cops sahen aus wie zuvor, nur dass ihre Augen jetzt rot leuchteten und glühten.
    Mit Röntgenaugen durchschauten sie mich. Ich wurde durchsucht und entwaffnet, auch meine hohlen Absätze wurden jetzt entdeckt und von den Schuhen entfernt.
    Der Elektroschock schmerzte mich immer noch.
    »Legt ihr den Kragen um«, sagte eine sonore, befehlsgewohnte Stimme.
    Von meinem Blickwinkel aus, am Bahnsteig liegend, hatte ich den Sprecher zuvor nicht gesehen.
    Es war der weißuniformierte Offizier, der zuvor das Verladen des Containers mit dem Spider geleitet hatte. Zwei Meter groß, mit Achselstücken, die einen Code aufwiesen, weißblond, ohne ein Stäubchen an der Uniform stand er da.
    Man hätte ihn das Musterbild von einem Offizier und Gentleman nennen können, wäre er kein Gencoy gewesen. Er hielt die Maschinenpistole mit dem Diopter-Zielgerät in den Händen. Der Diopter war ein teuflisches Ding.
    Als Zielerfassung konnte man damit das Objekt fotografieren, das getroffen werden sollte, und seine Daten scannen. Das geschah vollautomatisch auf Knopfdruck. Dann suchte sich die Waffe selber ihr Ziel, ein Wunderwerk, das uns die menschlichen militärischen Forschungslabors beschert hatten, die im Erfinden von Tötungswerkzeugen schon immer sehr gut gewesen waren.
    Ich hob den Kopf ein wenig. Da sah ich, dass die linke Wange des Offiziers einen Brandfleck aufwies. Der Spider hatte ihn angesengt.
    Der Offizier trat zu mir. Seine Springerstiefel waren so blank, dass ich mich darin spiegelte. Sacht tippte er mir mit dem Stiefel gegen den Kopf.
    »Ich bin Captain Savage«, sagte er. »Ein Leitoffizier. Persönlicher Mittler zu Gencoy One, mit dem ich ständig in Funkkontakt stehe. – Er sieht jetzt durch meine Augen. – Sir!«
    Er nahm Haltung an. Die rot schimmernden Augen fixierten mich, und ich wusste, dass Hiram Oldwater in seinem Anwesen in De Kalb oder wo immer er weilte mich jetzt intensiv betrachtete. Per Bildfunk wurde ihm alles übermittelt, was Captain Savage sah.
    Oldwater war bei der NASA gewesen und hatte den Rang eines Colonels bekleidet. Das Militärische wurde er auch als Gencoy nicht los, was das Salutieren des Offiziers und der Name Captain Savage bewiesen.
    Ich fragte mich, was mit Oldwater passiert war, dass er zu Gencoy One wurde. Hatte er als Astronaut bei seinen Ausflügen ins All zuviel von der kosmischen Strahlung abbekommen? Oder eine besondere Strahlung?
    Was war geschehen?
    Mit veränderter Stimme, Gencoy One sprach durch ihn, sagte Captain
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