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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret
Autoren: Tom Knox
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konnte es Ihnen nicht verdenken, Rob. Ich hätte das Gleiche getan, wenn … wenn ein Kind von mir in Gefahr gewesen wäre. Den offiziellen Weg zu beschreiten hätte verheerend lange dauern können.«
    »Aber Kiribali haben Sie auf jeden Fall noch rechtzeitig verständigt. Deshalb, ich meine es wirklich so. Vielen Dank, dass Sie so gut … auf uns aufgepasst haben.« Rob rang nach Worten. Ein flüchtiges Schreckensbild von Cloncurry, die weißen Zähne gebleckt, schoss ihm durch den Kopf. »Ich möchte nicht daran denken«, fügte er hinzu, »was hätte passieren können, wenn Sie uns nicht zu Hilfe gekommen wären.«
    Forrester nahm einen Schluck Champagner und nickte. »Wie geht es ihr übrigens?«
    »Lizzie? Es ist wirklich kaum zu glauben. Sie scheint es einfach vergessen zu haben. Nur vor der Dunkelheit hat sie Angst. Wahrscheinlich wegen der Kapuze.«
    »Aber sonst kein Trauma?«
    »Nein …« Rob zuckte mit den Achseln. »Ich glaube nicht.«
    »Der Schutzengel von Fünfjährigen«, sagte Forrester. »Kinder können so vieles wegstecken. Wenn sie überleben.« Die Unterhaltung geriet ins Stocken. Rob schaute zur Tanzfläche am anderen Ende von Isobels Garten. Kiribali hopste klatschend auf und ab; er vollführte eine Art improvisierten Kosakentanz.
    Forrester deutete mit dem Kopf in Kiribalis Richtung. »Das ist der Mann, dem Sie danken sollten.«
    »Sie meinen, wegen seiner Schießkünste?«
    »Inzwischen habe ich alles darüber gehört. Einfach unglaublich.«
    »Offenkundig hat er sogar einmal an den Olympischen Spielen teilgenommen. Ein hervorragender Schütze.«
    »Aber es war Ihre Rettung, oder?«
    »Ja«, bestätigte Rob. »Kiribali sah, wie weit sie noch von Cloncurry entfernt waren und dass sie uns wegen der Überflutungen nicht mehr rechtzeitig erreicht hätten. Deshalb holte er sein Jagdgewehr heraus …«
    Die Musik war mitreißend. Die Bouzouki-Spieler kamen zunehmend in Fahrt. Rob trank sein Glas aus.
    Als die zwei Männer zur Hochzeitsgesellschaft zurückkehrten, kam Lizzie lachend und singend auf sie zugerannt. Rob bückte sich und strich seiner Tochter über das schimmernde Haar; das kleine Mädchen kicherte ausgelassen und griff nach der Hand seines Vaters.
    Der Anblick von Vater und Tochter, wie sie, lächelnd und lebendig, Hand in Hand durch den Garten schlenderten, versetzte Forrester einen schmerzhaften Stich - der übliche Kummer. Doch diesmal wurde der Schmerz über seinen Verlust von etwas vollkommen Unerwartetem gestreift: einem schwachen und flüchtigen Schatten von Glück.
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