Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
sagte: „Das könnte Lucy sein. Ihr Besitzer war ein hiesiger Viehzüchter. Er kam vor ein paar Monaten oben im Norden in der Nähe von Redding bei einem Unfall ums Leben. Er und das Pferd, das er im Anhänger hatte. Man hat seine Border-Collie-Hündin nie gefunden. Vielleicht wurde sie aus dem Auto geschleudert und verletzt. Oder vielleicht hatte sie auch Angst und ist davongelaufen. Oh, Mann, falls das Lucy ist, wette ich, dass sie versucht hat, nach Hause zu kommen.“
    „Gibt es noch eine Familie, die sich um sie kümmern könnte?“
    „Das ist der Punkt – der alte Silas war Witwer. Er hatte eine Tochter, die einen Soldaten geheiratet hat und schon vor zwanzig Jahren weggezogen ist. Silas’ Hof und die Ställe wurden sofort verkauft. Die verbliebenen Tiere – Pferde und Hunde – wurden ebenfalls verkauft oder woanders untergebracht. Ich glaube, die Tochter ist nicht einmal zum Verkauf hier heruntergekommen. Ich könnte ein paar Leute anrufen, um herauszufinden, ob jemand weiß, wo sie steckt. Aber das kann dauern, und der alten Lucy bleibt vielleicht nicht mehr so viel Zeit. Die Tochter hat keines der Tiere ihres Vaters aufgenommen. Und wir wissen nicht einmal sicher, ob das …“
    „Die alte Lucy?“, fragte Noah.
    „So habe ich es nicht gemeint. Sie ist noch gar nicht so alt. Vielleicht drei oder vier Jahre. Silas hatte eine Menge Hofhunde. Hirtenhunde. Doch Lucy war sein Lieblingshund und begleitete ihn überallhin. Sie ist in einem furchtbaren Zustand.“
    „Können Sie ihr helfen?“
    „Ich könnte ihr eine Spritze geben, ihre mutmaßliche Kopfverletzung behandeln, die Ursache der Blutung finden, Lucy sauber machen und nötigenfalls betäuben, ihr ein paar Antibiotika verpassen und sie im schlimmsten Fall einschläfern – aber das bedeutet größere Ausgaben, die Silas’ einzige Tochter möglicherweise nicht übernehmen wird. Die Leute hier in der Gegend – Bauern und Viehzüchter – sind meistens nicht so sentimental, wenn es um ihre Hunde geht. Sie würden nie mehr ausgeben, als das Tier wert ist.“
    „Ich fange langsam an, das zu begreifen“, erklärte Noah und holte sein Portemonnaie heraus. Dann nahm er die Kreditkarte und sagte: „Ich habe noch kein Telefon – ich bin gerade erst angekommen, und hier gibt es kein Handynetz. Ich rufe entweder an, sobald es geht, oder komme kurz vorbei. Tun Sie bitte, was immer Sie für das Tier tun können.“
    „Es wäre nichts Schlimmes dabei, sie einfach gehen zu lassen, Noah“, gab der Tierarzt sanft zu bedenken. „So geschunden, wie sie ist, wäre das die Lösung, die die meisten Menschen bevorzugen würden. Und selbst falls sie durchkommt, gibt es keine Garantie, dass aus ihr je wieder ein brauchbarer Hund wird.“
    Noah streichelte die Hündin und dachte, von uns kann auch niemand garantieren, brauchbar zu sein, aber wir versuchen es trotzdem. „Geben Sie ihr bitte etwas gegen die Schmerzen und schauen Sie mal, was man noch tun kann.“
    „Sind Sie sicher?“, fragte Nathaniel noch einmal.
    Noah lächelte. „Ja. Ich rufe Sie morgen Nachmittag an. Und danke.“
    Am nächsten Tag erfuhr Noah, dass Lucy ein paar gebrochene Rippen, einige Platzwunden und Abschürfungen hatte. Sie war unterernährt und von Würmern befallen. Außerdem litt sie unter Krämpfen und an einer ernst zu nehmenden Infektion. Dr. Jensen war der Meinung, sie könne sich möglicherweise wieder erholen, doch ihr Allgemeinzustand war sehr schlecht. Der Tierarzt bestand darauf, dass sie kastriert werden müsse, sollte sie jemals wieder zu Kräften kommen. Noah ließ sich darauf ein und gab Nathaniel Jensen die Telefonnummer der benachbarten Bar; für den Fall, dass etwas sein sollte. Wie sich herausstellte, kannte Dr. Jensen den Barbesitzer Jack.
    Noah entdeckte recht bald, dass die Kommunikationszentrale von Virgin River sich gleich neben der Kirche in Jacks Bar befand. Jack war ein sehr netter Mensch, der jeden zu kennen und alles zu wissen schien. Er fragte Noah kurz über seine Herkunft und Ausbildung aus und wollte wissen, welche Pläne er mit der Kirche habe. Kurz darauf wusste die ganze Stadt Bescheid. Noah war auf derbe Witze und lockere Sprüche auf Kosten des Pastors, der sich eine Kirche bei eBay ersteigert hatte, gefasst, und er wurde nicht enttäuscht. Dennoch schien es, als ob die Bewohner der Stadt erleichtert auf die Nachricht reagierten, dass er, der von seiner Arbeit auf Fischerbooten und in den Hafendocks vernarbte Hände hatte und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher