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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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sich an wie das Geschäft deines Lebens oder eher so, als würdest du in wenigen Tagen völlig abgebrannt auf der Straße sitzen?“
    Noah lachte. „Weiß ich noch nicht so genau. Vermutlich werde ich dir diese Frage erst beantworten können, wenn die Kirche wieder in einem präsentablen Zustand ist. Aber, falls es mir nicht gelingt, eine Gemeinde zu gründen, bin ich schneller wieder in Seattle und verkaufe Fisch, als mir lieb ist.“ Er bezog sich damit auf seinen ehemaligen Job auf dem Fischmarkt von Seattle. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes mit großen Fischen zu tun gehabt. Es war ihm vorgekommen wie ein nicht enden wollendes Theaterstück. Dabei hatte George ihn entdeckt. „Ich werde sofort mit den Instandhaltungsmaßnahmen beginnen und hoffe, dass das Presbyterium mich nicht im Regen stehen lässt, falls niemand zu den Messen erscheint. Ich meine, soweit man der Kirche vertrauen kann …“
    George beantwortete diesen Kommentar mit einem herzhaften Lachen. „Das sind die Letzten, denen man trauen sollte. Diese Presbyterianer denken zu viel! Ich weiß, dass mir die Idee zuerst auch nicht besonders gefiel, Noah, aber ich wünsche dir viel Erfolg. Ich bin stolz auf dich, weil du die Gelegenheit beim Schopf packst.“
    „Danke, George. Wir bleiben in Verbindung.“
    „Noah“, sagte George diesmal in einem ernsten Tonfall. „Viel Glück, mein Sohn. Ich hoffe, du findest, wonach du suchst.“
    Noah traf am ersten Juli mit seinem Wohnwagen in Virgin River ein und steuerte schnurstracks auf die kleine Kirche zu. Vor dem Gebäude parkte ein großer alter Jeep, dessen Reifen mit Schlamm verschmiert waren. Daneben wartete eine winzige alte Frau mit drahtigen weißen Haaren, einer dicken Brille und einer Zigarette, die an ihren Lippen festzukleben schien. Sie trug große Turnschuhe, die aussahen, als seien sie noch nie weiß gewesen, und trotz der sommerlichen Temperaturen ein Jackett mit eingerissenen Taschen. Noah stellte seinen Wagen ab und stieg aus. Die Frau trat die Zigarette aus. Die Lady gehört vermutlich zu den sagenhaften Schönheiten dieser Stadt, dachte er ironisch.
    „Sie sind vermutlich Pfarrer Kincaid?“, fragte sie.
    Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sie wohl einen feineren Pastor erwartet, kam es Noah in den Sinn. Vielleicht einen, der Kakihosen und ein ordentlich gebügeltes weißes Oberhemd trug? Und polierte Slipper? Einen Pfarrer mit ordentlich geschnittenen Haaren? Oder wenigstens frisch rasiert? Noahs Haare waren zottelig, sein Bart stoppelig, und auf seiner Jeans gab es ein paar Motorölflecken, das Resultat eines unfreiwilligen Halts vor ungefähr hundert Kilometern, als er seinen Kombi hatte reparieren müssen. „Mrs McCrea“, begrüßte er sie und reichte ihr die Hand.
    Sie schüttelte sie kurz und übergab ihm die Schlüssel. „Willkommen. Möchten Sie eine Führung?“
    „Brauche ich Schlüssel?“, fragte er. „Bei meinem letzten Besuch war das Gebäude nicht abgeschlossen. Ich habe mir die Kirche schon einmal etwas genauer angesehen.“
    „Sie haben sie schon gesehen?“, fragte die Frau offensichtlich überrascht.
    „Ja. Ich war kurz hier, bevor ich im Namen der presbyterianischen Kirche ein Gebot abgegeben habe. Die Tür war nicht abgeschlossen, deshalb bin ich einfach hineingegangen. Meine Vorgesetzten benötigen von Ihnen lediglich eine Bestätigung des Statikers, dass die Bausubstanz der Kirche grundsätzlich noch in Ordnung ist. Ich habe ihnen bereits eine Menge Fotos gezeigt.“
    Hope McCrea schob sich die übergroße Brille auf der Nase zurück. „Sind Sie wirklich Pastor oder arbeiten Sie vielleicht als Geheimagent?“
    Er grinste sie an. „Haben Sie geglaubt, die Presbyterianer kaufen die Katze im Sack?“
    „Das dachte ich tatsächlich, weil ich mir nichts anderes vorstellen konnte. Gut, wenn damit alles geklärt ist, lassen Sie uns doch zu Jacks gehen – es ist Zeit für meinen Drink. Vom Arzt verordnet. Ich gehe vor.“
    „Hat der Arzt Ihnen auch das Rauchen verordnet?“, fragte Noah lächelnd.
    „Sie sind verdammt direkt, mein Lieber. Verscherzen Sie es sich lieber nicht mit mir!“
    „Den Arzt muss ich kennenlernen“, murmelte Noah, während er ihr folgte. Plötzlich blieb Hope stehen und sah ihn über die Schulter hinweg an. „Er ist tot“, sagte sie nur, drehte sich wieder um und stapfte vor ihm in Jacks Bar.
    Noah war erst wenige Tage in der Stadt, als ihn die Suche nach einer Reinigung in den Nachbarort Fortuna führte. Eine
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