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Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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das Fenster offen lassen, so dass Mario in die Kabine einsteigen kann.«
    »Okay«, meinte Ronny. »Aber wie gesagt, muss ich mir das alles erst noch einmal durch den Kopf gehen lassen.«
    »Lass es nicht zu lange gehen«, meinte Lilly, »denn wir laufen die Insel bald an. Spätestens dann möchte Mario die Klunkerchen haben. Es tut Eleonore bestimmt nicht weh; sie hat doch genug davon.«
    Ronny gab darauf keinen Kommentar.
    »Ich geb' dir Bescheid«, sagte er nur, »wenn ich mich durchgerungen habe.«
    Am gleichen Abend trafen Mario, Anja und Lilly im Kasino zusammen. Mario trug einen eleganten Abendanzug. Lilly hatte sich entschlossen, das grüne Kleid aus schimmerndem Satin anzuziehen, das ebenfalls vom Kostümverleih stammte. Lillys Schmuck kam aus dem Kaufhaus, aber er wirkte so täuschend echt und fiel auch durch seine Größe nicht besonders auf, so dass man ihn durchaus für echten Schmuck halten konnte.
    »Wir müssen unbedingt unser Image wahren«, zischte Anja. »Der kleine Dicke da drüben ist 'n ziemlich reicher Weinhändler aus Südtirol. Ich weiß noch nicht, ob ich mich durchringen kann, ihn mir unter den Nagel zu reißen. Wie sieht's aus? Machen wir ein Spielchen?«
    »Denk an unsere Kasse!«, mahnte Mario.
    »Wenn das mit den Steinchen klappt, dann sind wir doch bald wieder flüssig«, sagte Anja. »Aber vielleicht gewinnen wir auch etwas. Dann haben wir das Ganze nicht mehr nötig. Lilly, was sagst du dazu?«
    »Für ein Spielchen bin ich immer zu haben. Aber wie ihr wisst, natürlich noch lieber für Champagner. Da weiß ich, was ich habe.«
    »Okay«, sagte Anja, »dann bekommst du deinem Schampus, während Mario und ich ein Spiel machen, einverstanden? «
    Lilly nickte. Sie nahm an einem der kleinen Tische Platz, und der Ober brachte ihr den bestellten Champagner.
    Während Lilly das Glas betrachtete, trat ein Mann in mittleren Jahren auf sie zu. Er neigte schon ein wenig zum Bauchansatz.
    »Schampus-Lilly!«, sagte er.
    »Ach Gottchen!«, stammelte sie und hob den Kopf.
    »Na, Mädchen, machst du auch mal Ferien von der Horizontalen?«
    Diesen Mann kannte Lilly nur als »Kurt«, und er war einmal Kunde bei ihr gewesen. Sie entsann sich ganz genau, denn er trug seinerzeit Hosenträger.
    »Sie, Sie müssen mich verwechseln!«, stammelte sie.
    »Aber Lilly, ich kenne dich doch! Hast du immer noch diesen zauberhaften Leberfleck neben dem Bauchnabel?«
    »Sie alter Schweinigel!«, rief Lilly empört. »Wenn Sie mich noch weiterhin belästigen, werde ich den Ober kommen lassen.«
    »Ist ja schon gut, schon gut«, sagte der Mann. Dann ging er. Lilly war es heiß und kalt geworden. Ein Wunder, dass ihr dieser Kurt nicht früher bege g net war . Aber jetzt begann die Geschichte brenzlig zu werden, denn dieser Mann konnte alles auffliegen lassen - restlos alles.
    Sie sah, wie er mit einem anderen flüsterte und zu ihr herüberwies. Da stand sie auf und ging zum Spieltisch.
    »Wir müssen hier verschwinden!«, raunte sie. Dann nahm sie Anja zur Seite.
    »Was ist denn los?«, fragte Anja. »Einer meiner Freier ist hier. Er hat mich erkannt. Wenn der über uns quatscht, dann gehen wir alle hoch. Ich werde abdüsen.« »Und dein Schampus?«
    »Lasse ich ausnahmsweise - wenn auch nicht gern - stehen. Aber ich muss hier raus. Mir fehlt die Luft. Sieh nur, wie der mich anstarrt, das halte ich nicht aus. Ich gehe runter in die Cafeteria.«
    »Wir kommen später nach«, sagte Anja. »Jetzt sind wir gerade so schön drauf.«
    Beinahe fluchtartig verließ Lilly das Kasino. Auf dem Weg zur Cafeteria lief ihr Ronny in den Weg.
    Sein Gesicht war krebsrot.
    »Sag mal, was ist denn mit dir los?«
    »Eine Katastrophe!«, stöhnte er.
    »Wieso, was ist passiert?«
    »Du, ich will soeben mit Eleonore in die Bar, als ich einer ehemaligen Kundin von mir direkt in die Arme laufe!«
    Da lachte Lilly prustend.
    »He, ich finde das nicht zum Lachen! Wenn die mich an Eleonore verpfeift, dann ist dies das Ende, verstehst du? Dann geht nichts mehr! Im nächsten Hafen können wir unsere Koffer von Bord nehmen und zusehen, wie wir nach Hause kommen. Du bist dir überhaupt nicht bewusst, wie ernst die Situation ist!«
    »Bin ich doch!«, erklärte Lilly. »Ein merkwürdiger Zufall. Aber mir ist es vor ein paar Minuten nicht anders ergangen. Ich sitze im Kasino, habe eben Schampus eingeschenkt bekommen, und da steht plötzlich ein Freier vor mir.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Ronny. Sie hat mich erkannt! Ich weiß ganz
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