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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer
Autoren: Tina Folsom
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nicht zu sagen, dass sie vor zwei Wochen einen halben Tag mit ihm und ihrer Mutter verbracht hatte. „Ich weiß, Vati. Es tut mir leid.“
    „Na ja, wenigstens bist du jetzt hier.“ Dann sah er an ihr vorbei, und entließ sie aus seiner Umarmung. „Du hast einen Freund mitgebracht?“
    Leila drehte sich um. „Das ist Aiden, Vati.“
    Ihr Vater nickte. „Hallo.“
    „Sir, es freut mich, Sie kennenzulernen.“
    „Wie geht es Mama?“, fragte Leila und warf einen Blick auf ihre Mutter, die immer noch in den Fernseher starrte, als ob sie nicht einmal das Gespräch hörte, das keine fünf Meter von ihr entfernt stattfand.
    Ihr Vater zuckte mit den Schultern. „Gut, denke ich.“
    Leila machte ein paar vorsichtige Schritte in Richtung der Couch, dann ging sie vor ihrer Mutter in die Hocke.
    „Hallo, Mama.“
    Ihre Mutter starrte sie kurz an, dann lehnte sie sich zur Seite, um an ihr vorbei zum Fernseher zu sehen.
    „Mama, ich bin’s, Leila, ich bin zu Besuch hier.“
    Sie warf Leila einen neugierigen Blick zu, bevor sie sich wieder auf ihre Fernsehshow konzentrierte. Leila nahm ihre Hand und drückte sie, während sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die begonnen hatten, sich in ihren Augen zu sammeln.
    „Sie haben gesagt, dass Leila verschwunden ist“, sagte ihre Mutter plötzlich. „Die Nachrichten haben es gebracht.“
    Leila stieß einen Seufzer, halb Erleichterung, halb Schmerz, aus. Zumindest bedeuteten die Worte ihrer Mutter, dass sie noch ein paar Sachen verstand. „Leila ist hier, Mama, ich bin zurückgekommen. Die Nachrichten waren falsch.“
    Ihre Mutter drehte ihren Kopf vollständig zu ihr zurück. „Leila ist wieder da?“
    Sie ersticke ihre Tränen und antwortete: „Ja, Mama, Leila ist wieder da, und sie liebt dich sehr.“
    „Warum kommt sie dann nicht zu Besuch?“ Ihre Mutter blickte sie direkt an, aber ihre Augen zeigten immer noch kein Anzeichen, dass sie sie erkannte.
    „Sie wird kommen, Mama, sie wird sehr bald kommen. Deine Tochter liebt dich. Sie möchte, dass du das weißt.“
    „Ich liebe sie auch.“
    Leila ließ ihre Hände los und erhob sich. Sie wandte sich ab, um ihre Tränen nicht zu zeigen. Aiden legte eine beruhigende Hand auf ihren Unterarm.
    „Sie weiß nicht, wer du bist, aber sie weiß, dass du sie liebst. Ist das nicht das Wichtigste?“, fragte er.
    Sie nickte. „Ja. Das muss reichen.“
    Als sie sich ihrem Vater zuwandte, saß dieser wieder in seinem Stuhl und las Zeitung.
    „Vati?“
    Er blickte nicht auf, so als ob er wieder in seiner eigenen Welt war und nichts anderes hören konnte.
    „Ich muss gehen“, flüsterte sie, obwohl er sie nicht hörte.
    Wenige Augenblicke später verabschiedeten sie sich von Nancy und verließen das Haus. Aiden nahm ihren Arm und führte sie zum Auto zurück. Sie kurbelte das Fenster ganz herunter und winkte der Pflegerin zu, um sicherzustellen, dass Nancy später den Ferrari wiedererkennen würde.
    Aus Gewohnheit griff Leila nach dem Sicherheitsgurt, aber Aidens Hand stoppte sie.
    „Vielleicht ist es besser so“, meinte sie mit einem Blick auf Aiden, der das Auto in Gang setzte und losfuhr. „Vielleicht werden sie so nie erfahren, dass ich heute gestorben bin.“
    An der nächsten Kreuzung war die Ampel rot.
    „Zeit zu gehen, Baby“, wies Aiden sie an. „Hamish wartet auf dem Bürgersteig auf dich. Du wirst die ganze Zeit verhüllt sein.“
    Sie nickte und hob sich durch das Autofenster heraus, so wie sie es die ganze Woche geübt hatte. Dann warf sie Aiden einen letzten Blick zu. „Sei vorsichtig.“
    Als die Ampel auf Grün sprang, fuhr der Sportwagen los wie eine Rakete. Es gab keinen Verkehr. Die Hüter der Nacht hatten dafür gesorgt. Sie beobachtete, wie Aidens Auto die nächste rote Ampel überfuhr.
    Der Zusammenstoß war in der gesamten Nachbarschaft zu hören. Wenige Augenblicke später folgte eine Explosion. Aidens Auto war mit einem von rechts kommenden Benzinlastwagen zusammengeprallt. Sofort ging alles in Flammen auf. Das Benzin aus dem Tankwagen verbreitete das Feuers, sodass es die gesamte Kreuzung einnahm und Aidens Sportwagen verbrannte.
    „Bitte sei in Ordnung“, flüsterte sie. „Bitte.“
    „Er kann nicht durch Feuer getötet werden“, murmelte Hamish hinter ihr.
    „Wo ist er? Ich kann ihn nicht sehen.“ Nervosität kroch ihr über den Rücken hoch. Was, wenn Hamish unrecht hatte? Was, wenn eine Explosion doch einen Hüter der Nacht töten konnte?
    „Er hat sich beim Aufprall
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