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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer
Autoren: Tina Folsom
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sie dieses Mal überhaupt erkannten.
    „Du schaffst das.“
    Sie drückte die aufsteigenden Tränen zurück und zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. „Ich schaffe es.“
    Die Sachen, die sie seit jener verhängnisvollen Nacht, als sie Aiden begegnet war, durchgemacht hatte, hatten ihr gezeigt, dass sie stärker war als sie dachte. Sie hatte mehrere Angriffe der Dämonen und zwei Mordversuche eines Hüters überlebt. Irgendwie würde sie auch dies überleben, so sehr es ihr das Herz brechen würde. Aber sie verstand, wie wichtig dies war –für die ganze Menschheit – und dass sie dieses Opfer bringen musste. Das Wohlergehen von Milliarden von Menschen stand auf dem Spiel, und wenn sie diesen Schritt gehen musste, um ihnen eine Chance zu geben, dem Einfluss der Dämonen zu widerstehen, dann würde sie das tun. Sie hatte kein Recht, egoistisch zu sein.
    Als sie am Haus ihrer Eltern ankamen, und Aiden das Auto parkte, hatten sie alles durchgesprochen, was heute passieren würde. Sie griff nach der Türklinke, doch plötzlich umklammerte seine Hand ihre.
    Sie sah ihn an.
    „Du bist die stärkste Frau, die mir je begegnet ist.“
    Leila lächelte und sein Eingeständnis wärmte ihr Herz. „Weil du mich stark machst.“
    Als sie aus dem Auto stiegen und Hand in Hand die Auffahrt hochgingen, spürte sie ein Kribbeln im Rücken und verspannte sich.
    „Dreh dich nicht um“, murmelte er ihr zu.
    „Beobachten sie uns?“
    „Ja. Hast du Angst?“
    „Ja“, antwortete sie. Sie musste nicht lügen. Angst war gut, hatte Aiden ihr beteuert. Die Angst würde dafür sorgen, dass sie immer auf der Hut und sicher war.
    Sie erreichten die Tür, und noch bevor sie die Chance hatte zu klingeln, wurde diese aufgerissen und Nancy begrüßte sie stürmisch.
    „Leila! Meine Liebe! Wir waren alle wegen den Berichten im Fernsehen so besorgt. Ist alles in Ordnung?“
    Leila zwang sich zu einem charmanten Lächeln und umarmte die Haushälterin schnell, bevor sie an ihr vorbei ins Haus ging.
    „Keine Sorge, Nancy. Es war alles ein großes Missverständnis. Ich bin sicher, die Nachrichten werden in ein paar Stunden berichten, dass ich nichts mit dem zu tun hatte, was bei Inter Pharma passiert ist.“
    „Das ist aber eine Erleichterung!“, sagte Nancy und blickte dann zu Aiden, der jetzt die Eingangstür schloss und im Flur stand.
    „Oh, tut mir leid, das ist mein Freund, Aiden. Aiden, das ist Nancy, die Pflegerin meiner Eltern.“ Sie wusste, dass die eine Hälfte der Vorstellung nicht erforderlich war. Aiden wusste bereits, wer Nancy war.
Aiden schüttelte Nancys Hand und lächelte sie mit einem jungenhaften Grinsen an.„Sehr nett, Sie kennenzulernen. Leila erzählt ständig von Ihnen. Sie kümmern sich so gut um ihre Eltern.“
    Nancy errötete und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Oh, es ist so schön, für die beiden zu arbeiten.“
    „Wo sind sie?“ Leila blickte den Flur entlang und lauschte auf Stimmen.
    „Im Wohnzimmer. Dein Vater liest gerade die Zeitung, und deine Mutter schaut fern.“
    Der Weg durch den Flur zum Wohnzimmer erschien ihr länger als jemals zuvor. Würden ihre Eltern sie heute erkennen? Ihr Vater vielleicht. Er schien oft klarer zu sein als ihre Mutter. Würde sie ihre Tochter heute erkennen oder würde sie genauso sein, wie an dem Morgen, als Leila sie aus dem Massagesalon angerufen hatte? Leila betete, dass dies ein guter Tag für beide war.
    „Ich mache uns einen Tee“, zwitscherte Nancy und ging in Richtung Küche.
    „Wir können nicht lange bleiben“, rief Leila ihr nach.
    „Es ist sowieso Tee-Zeit für deine Eltern. Es macht keine Umstände.“ Dann verschwand sie in der Küche.
    Aiden drückte beruhigend ihre Hand. Sie nickte ihm zu, dann trat sie langsam ins Wohnzimmer. Ihre Mutter saß auf der Couch und starrte auf den Fernseher, wo eine Serie lief. Ihr Vater saß in seinem Lieblingssessel. Er faltete eine Zeitung und legte sie dann auf den Beistelltisch. Plötzlich blickte er auf und starrte sie an.
    Für einen Moment stand sie wie angewurzelt da und wartete. Sie versuchte, in den blauen Augen ihres Vaters ein Zeichen der Erkennung zu finden.
    „Leila?“, fragte er plötzlich und stand zögernd auf.
    Sie lief auf ihn zu und schlang ihre Arme um ihn. Er drückte sie an sich.
    „Danke, danke“, flüsterte sie. „Oh, Vati, es ist so schön, dich zu sehen.“ Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen.
    „Du hast uns schon lange nicht mehr besucht“, ermahnte er sie.
    Sie beschloss, ihm
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