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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer
Autoren: Tina Folsom
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vervollständigte eine Stimme von der Tür Manus’ Aussage.
    Aiden wirbelte seinen Kopf dem Neuankömmling entgegen: Pearce.
    „Er vernachlässigt doch normalerweise seine Aufgaben nicht“, fuhr Pearce fort, als er den Raum betrat.
    Aiden nickte. Pearce hatte recht.
    „Ich war in der Unterzahl.“
    Eine weiche Hand berührte seinen Arm. Sein Kopf wirbelte nach rechts. Enya hatte sich genähert, ohne dass er es bemerkt hatte. „Was ist heute passiert?“
    Aiden stützte sich mit einer Hand an der Küchentheke ab. Er kniff die Augen zusammen. „Ich rief Hamish an, aber er ist nicht gekommen. Ich konnte sie nicht länger in Schach halten. Ich tötete zwei von ihnen, aber der dritte blieb innerhalb der Schutzzone des Wirbels. Er war zu stark. Er hatte vollkommene Macht über sie.“ So sehr, dass sie versucht hatte, ihn zu töten, und stattdessen . . . „Mein Schützling hat ein unschuldiges Kind getötet. Ich musste sie eliminieren.“
    „Fuck!“, fluchte Manus.
    „Nicht schon wieder eine!“, fügte Logan an.
    „Verdammt noch mal, was zum Teufel hast du gemacht, Aiden, bei deiner Aufgabe gepennt? Warum war sie nicht getarnt?“, presste Manus zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Aiden erlaubte der Wut, aus seinen Augen zu lodern, als er Manus konfrontierte. „Ich habe sie beschützt so gut ich konnte!“
    „Wenn du sie vollständig getarnt hättest, wäre sie jetzt nicht tot!“
    „Was unterstellst du mir?“, fauchte Aiden.
    „Du weißt genau, was ich damit meine!“, konterte Manus und kam näher. „Wenn du wolltest, dass sie richtig getarnt wäre, dann hättest du sie verdammt noch mal die ganze Zeit berühren sollen!“
    Aiden wusste genau, worauf Manus anspielte. Er und alle Hüter der Nacht hatten zwei Möglichkeiten, Menschen zu tarnen: entweder durch Gedankenkraft oder durch Berührung. Die erste benötigte mehr Energie, aber ebenso wie ein Handy-Signal abgefangen oder unterbrochen werden konnte, war es möglich, auch hier die Verbindung zu unterbrechen und den Schützling versehentlich zu enttarnen. Die zweite Möglichkeit brachte andere Probleme mit sich. Die Berührung eines Hüters der Nacht konnte als intim empfunden werden, selbst wenn sie nicht so gedacht war.
    „So wie du sie berührst? So wie du vorgibst, etwas für sie zu empfinden, damit sie dir vertrauen? Das nenne ich nicht beschützen! Das verstößt gegen jede einzelne Regel!“, brummte Aiden.
    „Ich scheiß auf die verdammten Regeln. Regeln sind für Menschen, die nicht für sich selbst denken können.“
    „Und du brichst jede einzelne.“ Aiden fühlte, wie sich seine Brust hob. Er konnte nicht wie Manus sein, der vorgab, jede Frau, die unter seinem Schutz stand, zu lieben, damit er eine todsichere Methode hatte, die Frau jederzeit zu tarnen. Er auf der anderen Seite bevorzugte es, Menschen nicht zu berühren, wenn er es vermeiden konnte. Außer für einen gelegentlichen One-Night-Stand mit einer menschlichen Frau, war er nicht an Menschen interessiert. Nicht mehr. Nicht nach dem, was ein Mensch seiner Familie angetan hatte.
    „Du fickst sie, damit du keine zusätzliche Energie aufwenden musst!“
    Der Vorwurf brachte ihm nur ein Grinsen von Manus ein.
    „Das würde ich nicht sagen. Ich verbrauche dabei genügend Energie.“
    Bevor Manus sich abwenden konnte, landete Aiden einen Schlag in dessen Gesicht und wischte ihm damit das Grinsen von den Lippen.
    Verdammt, es fühlte sich gut an, jemanden zu schlagen! Jemanden zusammenzuschlagen, und seine Wut und Frustration an jemandem auszulassen. Vielleicht würde ihn das abstumpfen.
    Ein Aufwärtshaken zu seinem Kinn peitschte Aidens Kopf zurück. Einen Augenblick später schmeckte er Blut, ignorierte es jedoch, um Manus den Schlag zurückzuzahlen. Sich mit seinem rechten Bein gegen die Küchentheke stützend, stieß Aiden den Barhocker zu Boden und stürzte sich auf seinen Kollegen. Die Wucht schleuderte Manus gegen den Kühlschrank, der unter dem Aufprall ächzte.
    „Schweinekerl!“, spuckte Manus heraus. „Es geht dir doch nicht darum, welche Regeln ich gebrochen habe. Tu nicht so, als hättest du nie selbst daran gedacht, wie schön es wäre, ab und zu mal eine Regel zu brechen.“ Er warf ihm ein teuflisches Grinsen zu.
    „Fick dich!“ Es gab genug willige Frauen in den Bars, die Aiden frequentierte. Er musste seine Schützlinge nicht vögeln. Sex war Sex – und solange die Frau heiß war, was es ihm egal, wer sie war, solange sie nicht seine Schützlinge
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