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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer
Autoren: Tina Folsom
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Schwestern zusammen lebten. Alle Komplexe waren durch die kollektive Macht der Hüter der Nacht, ihrem Virta , geschützt und könnten genauso gut unsichtbar sein. Ein alter hypnotisierender Zauberspruch sorgte dafür, dass die Gebäude von Menschen nicht bemerkt wurden.
    Im Inneren waren keine Menschen erlaubt. Nicht einmal den Schützlingen der Hüter der Nacht konnte vertraut werden, den Standort geheim zu halten. Es gab immer die Möglichkeit, dass einer von ihnen sich gegen sie wenden und sie schließlich an die Dämonen verraten würde.
    Innerhalb der Mauern des Komplexes konnten die Hüter der Nacht ihre Energie nach jeder Mission wieder aufladen, Energie, die sie verbraucht hatten, während sie ihre Schützlinge vor den Dämonen tarnten.
    Längst vergessene Waffen wurden in den riesigen unterirdischen Gewölben aufbewahrt, Waffen, die sogar einen unsterblichen Hüter der Nacht töten konnten. Während keine menschliche Waffe wie eine Pistole oder ein Messer Aiden und seine Brüder und Schwestern dauerhaft verletzen konnte, hatten die in der Dunklen Epoche geschmiedeten Waffen die Macht, sowohl die Hüter der Nacht als auch die Dämonen der Angst zu töten.
    Als Aiden in die große Küche stürmte, die das Zentrum des Hauses darstellte, scannten seine Augen schnell die dort Versammelten. Manus war damit beschäftigt, den Kühlschrank zu plündern. Er war nur mit einer eng anliegenden Lederhose bekleidet, seine vernarbte Brust entblößt, während Logan sich einen Drink einschenkte. Sein dunkles Haar hing lose über seine Schultern, und er sah aus, als ob er gerade erst aufgewacht wäre.
    Enya, die einzige Frau in ihrem Komplex, lümmelte in einer Ecke der großen Couch im angrenzenden Wohnzimmer. Ihr langes blondes Haar war geflochten und in Kreisen auf ihrem Kopf hochgesteckt. Sie trug es selten offen und Aiden konnte nur vermuten, dass es mittlerweile bis zu ihrer Taille reichte. Anstatt das Fußballspiel, das auf dem riesigen an der Wand montierten Fernseher lief, anzuschauen, steckte ihr Kopf in einem Buch.
    Aiden fluchte. „Wo zum Teufel ist er?“
    Alle Köpfe drehten sich zu ihm um. Manus knallte die Kühlschranktür zu und legte in Plastik verpackte Wurst auf die Kücheninsel.
    „Ich befürchte, dass ich mich im Gedankenlesen arg schwer tue, also wie wär’s mit einem Namen?“ Manus wechselte einen Blick mit Logan, der seinen Drink in einem Zug hinunterkippte.
    „Jemand ist aber heute schlecht drauf“, fügte Logan hinzu, als wolle er ihn provozieren.
    Aiden spürte, wie er wütend wurde und straffte seine Haltung.
    „Manus hat schon recht“, warf Enya plötzlich ein, ohne von ihrem Buch aufzublicken.
    „Ich will Hamish!“ Aiden spürte, wie der Atem aus seiner Lunge wich. Die Wut darüber, dass sein Sekundant ihm nicht zu Hilfe gekommen war, stieg mit jeder Sekunde.
    Logan grinste und hob die Whiskyflasche noch einmal. „Hatte keine Ahnung, dass ihr Jungs euch so nahe seid! Aber na gut, wenn du Hamish willst , dann –“
    Aiden packte Logan an der Kehle, bevor dieser seinen Satz beenden konnte, und schleuderte ihn gegen die Ofentür. „Ich bin nicht in der Stimmung für deine verdammten Witze. Ich frage nochmals: Wo zum Teufel steckt Hamish?“
    Sein Gefangener stieß ihn weg und schüttelte seine Hände mit mehr Anmut ab, als ein so massiv gebauter Mann in der Lage sein dürfte. Während Logan sorgfältig sein T-Shirt gerade richtete und seine Schultern lockerte, warf er Aiden einen wütenden Blick zu.
    „Ich habe Hamish seit zwei Tagen nicht gesehen. Er war doch mit dir zusammen. Also verpiss dich und lass mich mein Fußballspiel anschauen.“
    Logan drehte sich um und ging zur Couch, wo er sich in die Ecke gegenüber Enya fallen ließ. Die Wucht, mit der es sich hinsetzte, erschütterte die Kissen so, dass Enya fast ihr Buch fallen gelassen hätte. Jedoch hob sie nur eine Augenbraue.
    „Testosteron“, murmelte sie vor sich hin.
    Logan kniff die Augen zusammen. „Und du weißt genau, was dagegen wirkt, oder? Aber nein, du machst ja für keinen hier die Beine breit, stimmt’s?“
    „Halt die Klappe!“, kam Manus’ Antwort, bevor Enya nach ihrem Dolch greifen konnte, der immer an ihrer Hüfte saß, selbst wenn sie sich entspannte.
    „Arschloch“, zischte sie.
    Manus blickte Aiden an. „Und wenn’s um Hamish geht: Wenn er nicht mit dir zusammen ist, dann ist er vielleicht in einen Hinterhalt geraten.“
    „Dann sollten wir sein Handy anpeilen, um ihn zu finden“,
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