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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann
Autoren: Jude Deveraux
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lustig.«
    »Gerichte? Was für Gerichte?«
    »Die Gerichte, die ihm ein Scheidungsurteil geben und dir alles wegnehmen werden.«
    Bianca glitt, mit dem Rücken gegen einen Baum gestützt, nach unten, bis sie auf der Erde saß. »Ich habe für alles so hart arbeiten müssen. Er kann es mir nicht wegnehmen. Das kann er nicht!«
    Gerard kniete vor ihr. »Ist das dein Ernst? Dann gibt es Mittel, ihn daran zu hindern, dir dein Eigentum zu stehlen.«
    Sie starrte ihn an. »Du meinst einen Mord?«
    »Versucht er denn nicht, dich umzubringen? Wie gefiele es dir, als geschiedene Frau nach England zurückzukehren? Jeder würde sagen, du könntest keinen Mann halten. Was würde dein Vater zu dir sagen?«
    Bianca dachte daran, wie oft ihr Vater sie ausgelacht hatte. Clay würde sie nicht mehr haben wollen, würde er sagen, wenn er erst einmal eine Kostprobe von Nicole bekäme. Er würde dafür sorgen, daß sie ihre Schande nie vergaß, wenn sie zu ihm zurückkehrte. »Wie?« flüsterte sie. »Wann?«
    Gerard setzte sich auf die Fersen zurück. Ein eigenartiges Licht trat in seine Augen. »Bald! Es muß sehr bald geschehen. Wir dürfen nicht zulassen, daß er anderen von seinen Plänen erzählt.« Plötzlich lenkte eine Bewegung Biancas Blick auf sich. »Nicole!« flüsterte sie entsetzt und preßte dann die Hand auf den Mund. Gerard drehte sich blitzschnell um. Adele stand hinter ihm, halb verborgen vom Unterholz.
    Es hatte lange gedauert, bis Nicole ihre Mutter davon überzeugen konnte, daß im Wald hinter dem Haus keine Männer lauerten, die sie ins Gefängnis schleppen wollten. Es war erst ihr dritter Ausflug, den sie allein dorthin unternahm.
    Gerard machte einen langen Schritt und packte seine Frau am Arm. »Was hast du gehört?« sagte er, während sich seine Finger in ihr Fleisch bohrten.
    »Mord«, sagte sie, während sich ihre Augen vor Entsetzen fast verdrehten.
    Gerard gab ihr eine heftige Ohrfeige. »Ja, Mord! Dein Mord! Hast du mich verstanden? Wenn du nur ein Wort zu jemandem sagst, werde ich Nicole und die Zwillinge zur Guillotine schleppen. Möchtest du zusehen, wie ihre Köpfe in die Körbe rollen?«
    Adeles Entsetzen verwandelte sich in etwas, das nur jemand begreifen konnte, der selbst unbeschreibliches Grauen miterlebt hatte.
    Er zog mit dem Finger einen Kreis um ihren Hals. »Denk daran«, flüsterte er und stieß sie dann von sich weg.
    Adele fiel auf die Knie, raffte sich rasch wieder auf und lief wankend zurück zum Haus.
    Gerard rückte seine Krawatte zurecht und drehte sich zu Bianca um. Sie stand mit dem Rücken zum Baum und sah ihn mit ängstlichen Augen an. »Was hast du denn?« fragte er gereizt. »Warum schaust du mich so an?«
    »So habe ich dich noch nie erlebt«, flüsterte sie.
    »Du meinst wohl, du hast noch nie einen Mann gesehen, der eine Frau beschützt, die er liebt.« Als er sah, daß sie nur die Stirn runzelte, fuhr er fort: »Ich mußte dafür sorgen, daß sie nicht weitererzählt, was sie gehört hat.«
    »Sie wird es weitererzählen. Natürlich wird sie es.«
    »Nein! Nicht nach dem, was ich zu ihr sagte. Sie ist verrückt, weißt du das nicht?«
    »Wer ist sie? Sie sieht aus wie Nicole.«
    Er zögerte. »Ihre Mutter.« Dann fuhr er rasch fort, ehe sie weitere Fragen stellen konnte: »Triff mich morgen um ein Uhr an der Stelle, wo wir unser Picknick abhielten. Dort werden wir uns einen Plan ausdenken.«
    »Bringst du einen Lunchkorb mit?« fragte sie begierig.
    »Natürlich. Nun mußt du gehen, ehe dich jemand sieht. Ich will nicht, da_ß man uns zusammen sieht... noch nicht«, fügte er hinzu. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich zum Landungssteg hinunter.
    Als Nicole von der Mühle zurückkehrte, erwartete Janie sie mit ernstem Gesicht unter der Tür. »Deine Mutter hat einen schlimmen Anfall. Niemand kann sie beruhigen.«
    Ein schrecklicher Schrei drohte das Dach des kleinen Hauses zum Einsturz zu bringen, und Nicole rannte die Treppe hinauf.
    »Mutter!« rief Nicole und versuchte, die Arme um ihre Mutter zu legen. Adeles Züge waren bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.
    »Die Babies!« schrie Adele und schlug mit den Armen wild um sich. »Die Babies! Ihre Köpfe! Sie werden sie ermorden, sie totschlagen, überall Blut!«
    »Mutter, bitte. Du bist in Sicherheit.« Nicole sprach mit Adele französisch.
    Janie stand am Kopfende der Treppe. »Sie schien schrecklich um die Zwillinge besorgt zu sein. Ist es das, was sie zu dir sagte?«
    Nicole kämpfte mit den Armen ihrer Mutter. »Ich
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