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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel
Autoren: Kat Martin
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verwöhnte kleine Caralee McConnell das anstrengende Leben wohl aushalten, das viele seiner Leute Tag für Tag ertragen mußten - und das alles nur wegen solcher Betrüger wie Fletcher Austin, deren Gier grenzenlos war.
    »Steigt auf, Männer!« kommandierte Austin. »Es wird Zeit.«
    Ramon schwang sich auf seinen Palominohengst, schob seine Stiefel in die mit Silber beschlagenen tapaderos und folgte Austin mit seinen Männern in halsbrecherischem Tempo zur Hollingworth-Ranch.
    Sie hatten nicht das Glück, den Banditen zu erwischen, was Onkel Fletcher zwei Wochen nachhaltig beschäftigte und aus der Fassung brachte. Abends ging er vor dem großen Kamin am anderen Ende des sala unentwegt auf und ab. Carly versuchte, mit ihm zu reden, ihn auf irgendeine Art auf andere Gedanken zu bringen, aber er war furchtbar unleidlich, mußte sie feststellen, und meistens schickte er sie weg.
    Erst am Anfang der dritten Woche hatte er sich wieder gefangen. Sie redeten beim Abendessen miteinander, allerdings nicht über El Dragon. Statt dessen berichtete Onkel Fletcher ihr stolz von seinen Errungenschaften auf der Ranch, dem Zuwachs an Rindern und Pferden und seinen Plänen für die Zukunft.
    »Die Politik, das ist mein Ziel. Dieser Staat braucht Männer, die sich für ihn einsetzen und sich darum kümmern, daß Gerechtigkeit herrscht. Einer dieser Männer will ich sein, Caralee.«
    »Ich bin sicher, du würdest gute Beiträge dazu leisten, Onkel Fletcher.«
    Sie saßen an dem langen Eichentisch im Eßsaal, ließen sich schmecken, was es zu Abend gab, gebratenes Fleisch, frischgebackene Tortillas, pastel de toma, einen Zwiebelkuchen, Knoblauch, Hähnchen, Mais, Tomaten und Paprika in Maismehl und mostaza, der spanische Name für Senffrüchte, in Öl und Knoblauch gebraten. Das ungewohnte Essen war lecker, wie Carly bald schon entdeckte, obwohl es eine Weile gedauert hatte, bis ihr Magen die scharfen, würzigen Speisen vertrug.
    Onkel Fletcher nahm sich bereits nach. Dampf stieg von seinem Teller auf. »Vielleicht wäre ein Termin bei der Landkommission ein Anfang«, sagte er. »Bannister hat dort Einfluß. Vielleicht ...« Er brach ab und lächelte. Bei dem flackernden Licht der Kerzen zeigte sich ein roter Schimmer in seinem dichten, leicht ergrauten Haar. »Vincent wäre eigentlich eine gute Partie. Er scheint auch sehr von dir hingerissen.«
    Carly versuchte sich an den jungen Mann zu erinnern, mit dem sie getanzt hatte, aber das Bild, das vor ihrem geistigen Auge auftauchte, glich dem des dunkeläugigen Don. »Vincent ... ja, er scheint recht nett zu sein.«
    »Es freut mich, daß du ihn magst, meine Liebe. Und du wirst ihn schon bald Wiedersehen.«
    Sie hob eine Braue. Es war ein Zwei Tages Ritt von San Francisco nach Rancho del Robles. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß der Mann so rasch wiederkehren würde. »Wirklich? Wie kommt das?«
    »William und ich veranstalten ein Pferderennen. Bannister hat die halbe Stadt eingeladen. Es wird ein ziemliches Spektakel, wie du dir vorstellen kannst.«
    Carly beugte sich begeistert vor. »Ein Pferderennen? Hier auf der Ranch?«
    »Genau. William hat ein hervorragendes Tier erworben. Einen Vollbluthengst namens Raja, der gerade aus Australien eingetroffen ist. Er wird gegen de la Guerras andalusischen Hengst reiten.«
    »Du meinst doch nicht etwa Don Ramons Palomino?« Sie hatte das wunderbare Tier an dem Abend draußen vor der Scheune gesehen.
    »Doch, den meine ich in der Tat. Das Pferd ist bisher unbesiegt. William wollte es kaufen, aber de la Guerra hat jedes Angebot abgelehnt. Bannister will nicht aufgeben. Er hat den Don zu einem Pferderennen herausgefordert und dann wie besessen gesucht, bis er ein Tier finden konnte, von dem er glaubt, daß es Chancen hat zu gewinnen.«
    »Aber du sagtest doch, der Don hätte nur wenig Geld. Sicher wurde auch ein Einsatz gemacht.«
    Er nickte. »Bannister hat zweitausend Dollar gegen das Pferd des Don gesetzt.«
    Carly dachte darüber nach. Wenn Don Ramon Geldprobleme hatte, konnte er den Gewinn sicher gut brauchen. Der Gedanke, daß er so ein wunderschönes Pferd verlieren sollte, erschien ihr unerträglich. Sie hoffte im stillen, daß er gewinnen würde.
    Sie hatte den Don seit dem Abend der Fiesta nicht mehr gesehen, obwohl seine hochgewachsene, gutaussehende Gestalt gelegentlich vor ihrem inneren Auge auftauchte. Sie dachte auch jetzt an ihn und versuchte sich einzureden, daß die Begeisterung, die sie verspürte, nur mit der kommenden
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