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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell
Autoren: Heather Graham
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sonderbares Knistern entstand. Ihre Augen leuchteten in einem reinen, unschuldigen Blau eine Farbe, die nicht zu dem raffinierten schwarzen Kleid und dem überlegenen Lächeln passte. Offenbar wusste sie, wie anziehend sie auf Männer wirkte.
    Vielleicht, dachte er, verachtet sie sogar die hingerissene Bewunderung, die sie zu erwecken weiß. Lächelnd verschränkte er die Arme vor der Brust, fühlte sich in Versuchung geführt – und bereit, die Herausforderung anzunehmen. Du hast den richtigen Gegner gefunden, meine Süße, wollte er sagen. Ich werde mitmachen bei diesem Spiel.
    Während Chad mit den beiden anderen Frauen herüberkam, blieben Geoffrey Säble und die schöne Blondine am Tisch stehen. »Brent, das ist meine Assistentin, Gayle Norman. Sie hat die Ausstellung organisiert. Gayle – Brent McCauley. Ah, da sind Gayles Freundinnen…«
    Geoff sprach weiter, aber Brent hörte ihm nicht mehr zu.
    Gayle Normans Hand lag in seiner, warm und elektrisierend.
    Ihr etwas hochmütiges Lächeln sollte ihm offenbar bedeuten, dass sein Künstlerruhm sie nicht im mindestens beeindruckte. Alles Lüge, überlegte er. Oder vielleicht war sie wirklich unbeeindruckt. Jedenfalls ließ er sie nicht gleichgültig, denn er sah, wie rasch sich ihre Brüste unter der anschmiegsamen Seide hoben und senkten, und er ahnte ihren beschleunigten Herzschlag.
    »Mr. McCauley«, sagte sie schlicht. Ihre Stimme klang kühl und melodiös, und sie bekämpfte entschlossen ihre Emotionen.
    »Miss Norman«, erwiderte er. Er scheint mein Timbre zu testen, zu kosten, dachte sie.
    Nun ließ er ihre Hand los, sprach höflich mit den anderen Frauen. Alle nahmen am Tisch Platz und machten Konversation, lässig und heiter, eine nette, entspannte Gruppe. Sie unterhielten sich über die Ausstellung, über die Malerei im allgemeinen, über die Erwartungen, die sie in die morgige Vernissage setzten. Brent antwortete, wann immer man sich an ihn wandte in einigermaßen zusammenhängenden Sätzen, wie er glaubte.
    Aber sie saß ihm gegenüber, und er ließ sie nicht aus den Augen. Sie spürte sein Interesse, versuchte es zu ignorieren, beteiligte sich lebhaft am Gespräch, und ihre klare, feminine Stimme gefiel ihm. Manchmal schaute sie herüber, um festzustellen, ob er sie immer noch beobachtete. Und wenn sie sich dessen vergewissert hatte, errötete sie ein wenig, senkte den Blick und begann hastig weiterzureden.
    Als die Band eine Nummer von Robbie Nevül intonierte, fragte sie Chad lächelnd, ob er mit ihr tanzen würde. Bereitwillig sprang er auf und nutzte die Chance. Das störte Brent nicht. Er lehnte sich zurück, sah ihr zu und merkte ihre Nervosität. Auch er tanzte mit der Rothaarigen, mit der hübschen Brünetten.
    Immer wusste er, wo Gayle gerade war, verfolgte ihre graziösen Bewegungen beim Tanz und sagte sich erneut, sie würde nur seine Künstlerseele faszinieren. Er wusste genau, wie sie ihm Modell sitzen müsste – ein wenig nach hinten geneigt, die Beine leicht angewinkelt, den Kopf zu ihm gewandt, die Augen halb geschlossen, das Haar über der Schulter, so dass es seine Schönheit zur Geltung brachte, ohne den wundervollen Rücken zu verdecken.
    Die Musik verstummte, eine langsame Nummer begann – Lionel Ritchie. Gayle hatte mit Geoff getanzt, und als sie an den Tisch zurückkehrte, ergriff Brent ihre Hand. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Sie senkte die Wimpern. »Ich bin müde…«
    »Fürchten Sie sich vor mir?«
    »Natürlich nicht.«
    »Möchten Sie mir Modell stehen?«
    Da blickte sie zu ihm auf und lachte. »Hier?« entgegnete sie skeptisch. Sie konnte sehr kühl und überlegen wirken, wenn sie es wollte.
    »Wo immer Sie wollen.«
    »Und wie soll ich für Sie posieren, Mr. McCauley?« fragte sie sarkastisch.
    »Das ist doch selbstverständlich – nackt.«
    Nur ein paar Sekunden lang sträubte sie sich, als er sie zur Tanzfläche zog. Zwischen den anderen Paaren drehten sie ihre Kreise, Lichter wirbelten umher.
    »Nein«, erklärte Gayle. »Ich will nicht Modell stehen, weder nackt noch züchtig verhüllt.«
    »Möchten Sie mit mir schlafen?«
    »Nein«, entgegnete sie lachend. Hübsche Grübchen erschienen in ihren Wangen.
    Er zog sie enger an sich, legte sein Kinn auf ihren Scheitel und atmete den Duft ihres Haars ein. Seine Finger glitten über ihren Nacken, den bloßen Rücken und er spürte, wie sie unter der Berührung zitterte.
    Gayle sah zu ihm auf, hob herausfordernd die Brauen. Sie leistete keinen körperlichen
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