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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin
Autoren: Amanda Quick
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wollen.«
    »Sie eignen sich schlichtweg nicht für den Posten, den ich zu besetzen habe.«
    »Weil ich eine Brille trage?« Er runzelte die Stirn. »Und dabei hätte ich gedacht, das unterstreicht den Eindruck der Fadheit von Haferschleim erst recht.«
    »Ihre Brille ist nicht das Problem.« Es klang ganz so, als sei sie inzwischen reichlich aufgebracht und frustriert.
    »Ich dachte, Sie hätten gerade gesagt, darin bestünde das Problem.«
    »Haben Sie mir denn überhaupt nicht zugehört? Allmählich fange ich an zu glauben, dass Sie mich absichtlich missverstehen, Sir. Ich wiederhole es noch einmal: Sie eignen sich nicht für diesen Posten.«
    »Ich eigne mich blendend dafür. Dürfte ich Sie daran erinnern, dass mich kein anderer als Ihr eigener Sekretär für diese Stellung empfohlen hat?«
    Charlotte tat diesen Einwand mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Mr. Marcle ist nicht mehr als mein Sekretär tätig. Er ist in diesem Moment bereits auf dem Weg zu seinem Häuschen in Devon.«
    »Ja, richtig. Ich glaube, er hat sich tatsächlich dahingehend geäußert, dass er sich einen langen und friedlichen Ruhestand verdient hätte. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es sich bei Ihnen nicht gerade um eine besonders umgängliche Arbeitgeberin handelt, Miss Arkendale, und dass Sie enorm hohe Ansprüche stellen.«
    Sie nahm eine steife Haltung ein. »Wie bitte?«
    »Schon gut, das tut nichts zur Sache. Schließlich geht es hier nicht um Marcles Pensionierung. Was im Moment zählt, ist, dass Sie sich ein letztes Mal an ihn gewandt haben, um ihm die Anweisung zu erteilen, er solle seinen Nachfolger bestimmen. Seine Wahl ist auf mich gefallen, da es in seinem Sinne wäre, wenn ich seine bisherigen Verantwortungen übernähme.«
    »In dieser Angelegenheit liegt die endgültige Entscheidung bei mir, und ich sage Ihnen, dass dieser Posten nichts für Sie ist.«
    »Ich versichere Ihnen, dass Marcle der Meinung war, ich sei ganz außerordentlich gut für diesen Posten geeignet. Er hat nur zu gern das Empfehlungsschreiben aufgesetzt, das ich Ihnen vorgelegt habe.«
    Der adrette John Marcle mit dem silbergrauen Haar war gerade dabei gewesen, seinen Haushalt aufzulösen, als er die letzten Anweisungen von seiner Arbeitgeberin, die schon sehr bald seine ehemalige Arbeitgeberin sein sollte, erhalten hatte. Baxter hatte den perfekten Zeitpunkt für sein Erscheinen gewählt. Oder zumindest hatte er sich das eingebildet, bis er den Versuch unternommen hatte, den unschlüssigen Marcle davon zu überzeugen, dass er sich unter allen Umständen für diesen Posten bewerben wollte.
    Statt Erleichterung zu verspüren angesichts der Aussicht, er könnte dieses letzte »Arkendale-Problem«, wie er selbst es genannt hatte, aus der Welt schaffen, hatte sich der gewissenhafte Marcle gezwungen gesehen, Baxter von seinem Vorhaben abzubringen.
    »Miss Arkendale ist, äh, recht ungewöhnlich«, hatte Marcle gesagt, während er mit seinem Federhalter herumgespielt hatte. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie sich für diesen Posten bewerben wollen?«
    »Ich bin mir ganz sicher«, hatte Baxter geantwortet.
    Marcle hatte seine dichten weißen Augenbrauen hochgezogen und ihm ins Gesicht gesehen. »Verzeihen Sie, Sir, aber mir ist nicht ganz klar, warum Sie sich Miss Arkendale in dieser Eigenschaft verpflichten wollen.«
    »Die üblichen Gründe. Ich brauche dringend eine Anstellung.«
    »Ja, ja, das verstehe ich schon. Aber es sind doch gewiss auch noch andere Stellungen zu haben.«
    Baxter beschloss, seine Geschichte ein wenig auszuschmücken. Er schlug einen Tonfall an, von dem er sich erhoffte, dass er vertraulich klang. »Wir wissen doch beide, wie nüchtern und langweilig die meisten dieser Posten sind. Man erteilt Rechtsanwälten und diversen Maklern Anweisungen. Man trifft Vorkehrungen für den Ankauf und Verkauf von Immobilien. Man erledigt Bankgeschäfte. Das ist doch alles andere als anregend. Wer könnte sich für so etwas schon begeistern?«
    »Nach fünf Jahren als Sekretär in Miss Arkendales Diensten kann ich Ihnen versichern, dass sehr viel für eine Stellung spricht, in der man alltägliche Routineangelegenheiten abwickelt.«
    »Ich bin ganz versessen darauf, endlich einmal etwas anderes zu tun«, sagte Baxter ernst. »Dieser Posten klingt ganz so, als fiele er ein wenig aus dem Rahmen. Ich habe sogar tatsächlich das Gefühl, er könnte für mich eine gewisse Herausforderung darstellen.«
    »Eine gewisse Herausforderung?« Marcle schloss
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