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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin
Autoren: Julie Garwood
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bitte entschuldigen«, rief sie und hastete aus dem Raum.
    Sir Richards und der Prinzregent sahen ihr verwundert nach, standen dann ebenfalls auf und erreichten die Tür, als Nathan mit Caine hereinkam.
    »Wo ist Sara?« fragte Nathan sofort, nachdem sich der Prinzregent verabschiedet hatte.
    »Sie ist offenbar zum Waschraum gegangen, vielleicht fühlt sie sich nicht gut«, entgegnete Sir Richards und sank in seinen Schreibtischsessel. »Die Sache ist besser ausgegangen, als ich gehofft hatte«, sagte er.
    Die drei Männer unterhielten sich noch über die Angelegenheit, bis Nathan unruhig wurde, weil Sara schon über eine Viertelstunde weg war.
    »Wo zur Hölle ist dieser Waschraum? Vielleicht braucht Sara Hilfe.«
    Sir Richards beschrieb ihm den Weg. »Lady Sara sah aus, als ob sie schreckliche Angst hätte«, sagte er, nachdem Nathan die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Ihre entsetzte Miene, als der Prinzregent andeutete, daß ihre Mutter den Namen von Luther Grant weitergegeben hatte …«
    »Der Prinzregent hat ihre Mutter erwähnt?« hakte Caine alarmiert nach.
    »Ja, kurz nachdem Ihr mit Nathan den Raum verlassen habt, hat er Winston gesagt, daß Lady Victoria den Namen seines Informanten preisgegeben hat, um ihrer Tochter zu helfen.«
     
    »Sara ist nicht im Waschraum«, brüllte Nathan auf dem Flur. Caine stürmte ohne ein Wort aus dem Raum und zerrte Nathan mit sich auf die Treppe hinunter, während er ihm kurz erzählte, was vorgefallen war.
    Als sie auf die Straße kamen, raste gerade eine Kutsche vorbei, und Nathan nutzte die Gelegenheit. Er rannte in die Straßenmitte und ergriff die Zügel der beiden Pferde, während er gleichzeitig seine Schultern in die Flanken der Tiere drückte. Caine half ihm, und das Gefährt kam quietschend zum Stillstand.
    Der Kutscher stürzte vom Bock und schrie um Hilfe. Sein Fahrgast steckte den Kopf aus dem Fenster, um nachzusehen, was geschehen war, als Nathan die Tür aufriß. Bevor der Mann einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Nathan ihn schon aus der Kutsche gezerrt, und Caine, Nathan und Sir Richards sprangen in das Gefährt.
     
    Die Fahrt zum Haus ihrer Eltern war für Sara nicht halb so aufregend wie für ihren Mann. Sie war sicher, daß ihr Vater zuerst zu Onkel Henry fahren würde und daß sie genügend Zeit hatte, mit ihrer Mutter zu sprechen.
    Als die Droschke vor dem Haus ihrer Eltern hielt, bat Sara den Kutscher, auf sie zu warten und lief die Stufen zum Eingang hinauf.
    Ein neuer Butler öffnete ihr die Tür und sagte, daß sowohl Lady Victoria als auch Lady Belinda das Haus vor einiger Zeit verlassen hätten.
    Sara glaubte ihm kein Wort und drängte sich an ihm vorbei, um selbst im Haus nachzusehen. In den Schlafzimmern war niemand, und Sara war zunächst erleichtert. Aber nur Sekunden später wurde ihr klar, daß sie ihre Mutter finden mußte, ehe ihr Vater oder Henry zu ihr gelangen konnten. Vielleicht wußte einer der Diener, wo sie sich aufhielt.
    Als sie die Halle erreichte, flog die Haustür auf, und Henry stolzierte ins Haus. Er sah Sara sofort, und sein höhnisches Grinsen verursachte ihr Übelkeit.
    Sie raffte all ihren Mut zusammen und sagte: »Vater ist mit seinem Kummer sofort zu dir gelaufen. Ich wußte, daß er das tun würde. Er glaubt, daß er besonders schlau ist, wenn er seinen betrunkenen Bruder bittet, die schmutzige Arbeit für ihn zu erledigen.«
    Henrys Augen verengten sich zu Schlitzen. »Deine Mutter sollte sich lieber die Zunge abbeißen, ehe sie ihren Mann noch einmal verrät. Sara, geh mir aus dem Weg, ich habe ein Wörtchen mit deiner Mutter zu reden.«
    Sara schüttelte den Kopf. »Du wirst nicht mit ihr sprechen«, schrie sie. »Mutter wird England verlassen und nie wieder zurückkommen.«
    Henry hielt sich zurück, er erinnerte sich noch zu gut an die Behandlung, die Saras Mann ihm in der Taverne hatte angedeihen lassen.
    »Geh lieber zu dem Halunken, den du deinen Mann nennst«, zischte er und brüllte gleich darauf: »Victoria! Kommt sofort her!«
    »Mutter ist nicht hier. Und jetzt verschwinde.« Henry ging auf die Treppe zu, aber er hielt abrupt inne, als er den Regenschirm in der Ecke stehen sah. Er war zu wütend, um die Konsequenzen zu bedenken. Diesem Mädchen mußte jemand eine Lektion erteilen, dachte er und griff nach dem Schirm mit der Eisenspitze. Nur ein gut plazierter Schlag …

16
     
    Sie war verdammt nahe daran, ihn umzubringen.
    Gequälte Schreie hallten über die Straße. Die Kutsche hatte noch
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