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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes
Autoren: Sydney Croft
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des toten Agenten gesehen hatte.
    Endlich war sie frei. Befreit von ihrer Vergangenheit, von Hass und Zorn – von Gefühlen, die sie so lange begleitet hatten und ein Teil von ihr geworden waren.
    »Ich – wie? Das hast du getan?«
    »Moment mal, sagtest du nicht, du wüsstest es?«
    »O nein, das nicht. Es geht um jenen Tag, an dem du mir erklärt hast, ich dürfe nicht ständig hier auftauchen und müsse Termine vereinbaren. So wie alle anderen.« Ehe er sprechen konnte, eilte sie um den Schreibtisch herum und blieb vor seinem Sessel stehen.
»Natürlich hast du’s nicht so gemeint. Das weiß ich.«
    »Annika …«
    »Shhh, lass mich ausreden.« Sie kniete nieder und ergriff seine Hände. »Vielen Dank. Danke, weil du mich vor all den Jahren gerettet hast und seither für mich sorgst. Und danke, weil du mir klargemacht hast, zu wem ich gehöre. Zu Creed.«
    Dev atmete tief durch. Offenbar hatte er die Luft angehalten. »Also ist alles okay mit euch beiden?«
    »Noch viel besser als okay.«
    »Wundervoll!« Er stand auf, zog sie mit sich hoch und nahm sie in die Arme. »Glaub mir, dein Glück bedeutet mir sehr viel.«
    »O ja, ich bin glücklich. Und ich liebe dich, Dev.«
    Seine warmen Lippen drückten einen sanften Kuss auf ihren Scheitel. »Ich liebe dich auch.«
    »Wenn du irgendwas brauchst, sollst du mich immer noch zu dir rufen.« Sie rückte ein wenig von ihm ab und berührte seine Wange. »Wenn du reden oder einfach nur mit mir herumhängen willst. Was auch immer.«
    »Dann rufe ich euch beide.«
    »Gut.« Sie musterte ihn und bewunderte die Kraft, die sein Gesicht ausstrahlte, das Selbstvertrauen in seinem Blick. Ja, er würde die Scherben auflesen, die Oz hinterlassen hatte, und stärker sein denn je. »Jetzt muss ich zu Creed gehen.«
    »Ja.« Nach einem letzten liebevollen Lächeln wandte sie sich ab. »Dieses Jahr kommst du zu Thanksgiving zu uns. Nur zu deiner Information.«

    Als sie das Büro verließ, musste er lachen. Draußen wartete Creed mit ausgebreiteten Armen. »Lass uns nach Hause gehen.«
    Nach Hause. Das klang himmlisch. Bei ACRO hatte sie eine Familie gefunden, selbst wenn es ihr nicht bewusstgeworden war. Mit Creed aber würde sie in einem richtigen Heim leben.

26
    A NGENEHME WÄRME STRÖMTE durch Wyatts Körper als er wach wurde. Faiths Namen auf den Lippen, öffnete er die Augen und sah Amitola vor sich stehen.
    Zum ersten Mal war ihm richtig warm, seit Amitolas Gesang ihn vor Stunden in den Schlaf gelullt hatte.
    »Eine alte indianische Tradition – heilende Hände«, erklärte der alte Mann.
    »Danke, Bruder«, flüsterte Wyatt. »Nur zu gern nehme ich alle Hilfe an, die ich kriegen kann.«
    »Eine Frau hat Sie verletzt.«
    »Ja.«
    »Im Schlaf haben Sie ihren Namen gemurmelt – und nach ihr gerufen. Das muss etwas bedeuten.«
    »Ja, dass ich ein Idiot bin.«
    Amitola lachte tatsächlich, und das hörte sich bei ihm wie ein melodischer Singsang an. »Wenn es um Frauen geht, sind wir alle Idioten, Wyatt. Besonders, wenn sie in unsere Träume eindringen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Da ist sie schon.«
    Wyatt holte tief Atem und ja – ja , irgendetwas hatte sich verändert. »Wie kann ich solch einen Frieden empfinden und gleichzeitig so wütend sein?«

    »Diesem Zorn müssen Sie sich stellen – auch der Person, die ihn ausgelöst hat. Übrigens, Ihr Abteilungsleiter möchte Sie sehen. Darf ich ihn hereinschicken? Er wartet schon eine ganze Weile.«
    »Klar, in Ordnung.« Wyatt nahm einen großen Schluck Wasser. Dann trank er die Flasche leer, während Amitola aus dem Zimmer ging und Josh eintrat. Er schloss die Tür hinter sich.
    Auf halbem Weg zum Bett streckte er ihm seine Hand entgegen, und Wyatt erwiderte den Gruß in seinen Gedanken. Verwirrt starrte Josh seine Finger an, sobald er den Händedruck merkte, und schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, was das heißt, Wyatt? Wie selten diese Form von Telekinese vorkommt?«
    »Jetzt weiß ich’s.«
    »Damit haben wir keine Erfahrung. Mach dich auf eine Menge Arbeit gefasst. Wir können dir keine neuen Aufträge erteilen, ehe wir wissen, ob dieses Talent völlig integriert ist – bevor wir absolut sicher sind, dass du es unter Kontrolle hast und auf die richtige Weise nutzt.« Unbehaglich steckte Josh seine Hände in die Hosentaschen. »Wie ich gehört habe, besitzt diese Agentin von The Aquarius Group die gleiche Fähigkeit.«
    Wyatt wollte nicken, doch dann schüttelte er den Kopf, denn er erriet, was Josh von
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