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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht
Autoren: Jay Valentine
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die Jägerin saß vor ihm. Ihr Blick durchbohrte ihn und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Ihr erwartet tatsächlich ein Kind«, sagte er und ihr fiel die Kinnlade herab.

Kapitel 1
    ~James~

    Die Zeit ohne Cassandra war langsam vergangen und Caleb auch wieder abgereist. Margret hatte bis heute nichts von Miras Verwandlung und Hinrichtung durch die Jäger erfahren. Mit Mühe hatte Caleb einen weiteren Brief an die Magd gefälscht und ihr darin geschrieben, dass Mira einen reichen Geschäftsmann traf und mit diesem durchgebrannt war. Die verlassene Mutter hatte viel geweint und sich in die Arbeiten im Haus gestürzt, um ihr gebrochenes Herz zu heilen, aber seitdem war sie wie ausgewechselt. Sie war immer noch herzlich und freundlich, doch lachte sie nicht mehr so häufig. Für den Grafen war jedoch klar, dass es so am besten war, denn hätte Margret die Wahrheit erfahren, dann hätte James fliehen müssen. Solange Jahre war er auf der Flucht gewesen und nun wo er nach vielen Wintern, als sein eigener Enkel, in seine Heimat zurückgekehrt war, war er endlich zufrieden. Aber glücklich ... das war er nicht, weil Cassandra ihm fehlte. Seine Tage verbrachte er in seinem Schreibzimmer oder bei Spaziergängen in seinen Ländereien. Shadow war sein einzig treuer Freund und sein Zuhörer in diesen Monaten. Noch immer sah er Cassandra vor sich, wie sie sich von ihm verabschiedete. Beinahe jede Nacht träumte er von der wunderschönen Jägerin und hatte mehr als einmal daran gedacht, ihr nach Belron zu folgen. Doch würde die Gilde erfahren, was er wirklich war, dann wäre er sofort des Todes gewesen. Obwohl die Dame ihm wichtiger als sein Leben war, wollte er sie nicht in die Schande stürzen.
    Den Brief an den Herzog von Dulanis, Cassandras Vater, hatte er noch immer in der Schublade seines Schreibtisches und häufig las er diesen. Es zerriss ihm das Herz, das er ihn nie abgeschickt hatte, auch wenn ihr Vater wahrscheinlich abgelehnt hatte. Wobei James‘ Familie an vierter Stelle in der Thronfolge stand. Nun saß er an seinem Sekretär und schrieb einige Zeilen an umliegende Dorfvorsteher. Er gewährte Gelder für den Aufbau von verfallenen Gebäuden und sorgte dort für Nahrung, wo die Ernten im Herbst knapp ausfielen. Der Winter in Avabruck war hart, schon früh hatte Schneefall eingesetzt und die Seen gefroren, sodass die Fischer zum Eisangeln übergehen mussten. James seufzte und betätigte sein kleines Glöckchen. Es waren Minuten vergangen, bis Margret im Schreibzimmer erschienen war.
    »Ihr habt geläutet, Herr?«, fragte sie freundlich.
    »Ja Margret. Die Weihnacht steht an und ich bitte Euc h, die Festtage auf dem Anwesen zu verbringen. Eure und Esras Familien sind ebenfalls eingeladen hier zu feiern«, sagte er und lächelte die Dienstmagd an.
    Er wollte während dieser besinnlichen Zeit nicht allein sein und er wusste, dass Margret, wenn sie auch Mira verloren hatte, noch einen älteren Sohn hatte, der bereits Vater war. Esra hatte ebenso Verwandtschaft, seinen Verdienst schickte er immer seinen Kindern, die auf dem Land lebten.
    »Das ist sehr großzügig, Herr«, erwiderte die Magd und rang sich ein Lächeln für ihn ab.
    »Ist dies eine Annahme meiner Einladung?«, fragte James.
    »Ja Herr«, nickte sie und lächelte breiter.
    Margret ließ ihn wieder allein und James nahm Pergament und Feder zur Hand.
    Er begann zu schreiben:

    Meine Schöne,
    es ist nun mehr als zwei Monde her, dass Ihr Euch verabschiedet habt. Ich wünschte, Ihr wärt geblieben und würdet an meiner Seite sein, aber weiß ich, dass Eure Berufung Euch die Welt bedeutet. Jeden Tag fehlt Ihr mir und ich bin nicht sicher, wie ich ohne Euch leben soll. Ich hoffe sehr, dass es Euch gut geht, weil Ihr Euch nie gemeldet habt. Wärt Ihr doch nur bei mir geblieben. Es war nicht möglich, ich weiß, doch mein Herz hofft darauf, dass wir in einem anderen Leben zueinanderfinden können.
    In Liebe,
    James von Avabruck

    Er faltete die Nachricht und verschloss ihn mit heißem Wachs, in das er seinen Siegelring drückte. Abermals läutete er mit der Glocke und Margret erschien, als er fein säuberlich ‚Cassandra von Dulanis – Silberstreifgilde – Belron‘ auf das Pergament schrieb.
    »Ihr habt geläutet, Herr?«, erkundigte sie sich.
    »Ja Margret. Würdet Ihr diesen Brief bitte einem Boten übergeben, damit er ihn nach Belron bringt?«, fragte James.
    Sie trat einen Schritt näher und nahm das Schreiben entgegen, den ihr der Graf
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