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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht
Autoren: Jay Valentine
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hinhielt.
    »Natürlich Herr«, antwortete sie.
    »Ich gebe Euch die fünf Goldstücke für den Sendboten«, meinte er und erhob sich.
    Er zog einen kleinen Messingschlüssel aus der Tasche seines Gehrocks und ging an eine Truhe, die er aufschloss. Er zählte die Münzen ab und übergab sie der Magd.
    »Ich werde den Brief sofort auf seinen Weg bringen«, sagte Margret.
    »Ich danke Euch«, erwiderte James und nahm wieder am Schreibtisch Platz.

~ Cassandra~

    Völlig desorientiert lief Cassandra durch den ausgeschürften Fels, in dem ihre Gilde beheimatet war. Die Nachricht des Arztes hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht und nun fragte sie sich, wie sie sich allein um ein Kind kümmern sollte. Der Jägerin rannen die Tränen über die Wangen, da sie ihre Situation für aussichtslos hielt. Ihr Vater würde sie sicher verstoßen und ihr Bruder sie hassen, weil sie nicht in den Dienst trat, ihn und seine Familie zu beschützen. Der Mediziner hatte ihr gesagt, dass sie sich unverzüglich beim Rat melden musste und nun machte sie sich auf den Weg zur Ratskammer.
    Diese Nachricht war alles andere, als gut und sie rechnete damit, dass man sie verbannte. Cassandras Hoffnungsschimmer war Magnolia, die einzige Dame im Rat. Heute war eine Versammlung, weshalb sie wohl alle antreffen würde. Sie erreichte die große Tür und atmete tief durch. Nur wie sollte sie ihnen sagen, dass sie guter Hoffnung war? Cassandra wusste es nicht und sie wollte auch James nicht verraten. Sie straffte sich und klopfte an die Tür, die sofort von zwei Jägern geöffnet wurde und sie ansahen.
    »Lady von Dulanis die Ratsversammlung darf nicht gestört werden«, wandte sich Morynn an sie. Sie schluckte und sah ihn an.
    »Ich fürchte, in diesem Fall müsst Ihr eine Ausnahme machen«, erwiderte sie.
    »Lady von Dulanis was verschafft uns die Ehre?«, fragte Magnolia von weiter hinten und winkte sie heran.
    Cassandra betrat den kreisrunden Saal und ging in die Mitte des Rates. Man sah sie erwartungsvoll an und musterte sie von allen Seiten. Die Jägerin holte tief Luft und sah Magnolia an.
    »Ehrenwerter Rat, es ist meine Aufgabe mitzuteilen, dass ...«, sie machte eine Pause und schloss ihre Augen.
    »Das was?«, erkundigte Ylan, einer der Ratsherren, sich.
    »Dass ich guter Hoffnung bin«, antwortete sie.
    Ein Raunen ging durch die Ratsmitglieder.
    »Wer ist der Vater des Kindes?«, erfragte Magnolia. Die Frage, die Cassandra auf keinen Fall gestellt bekommen wollte, war nun doch ausgesprochen. »Hernan von Epjeskess«, erwiderte die Jägerin und log den Rat abermals an, seit sie James kennengelernt hatte.
    »Wann habt Ihr das Lager mit ihm geteilt?«, fragte der älteste Ratsherr.
    »Das war in Avabruck«, antwortete sie und fuhr fort: »Es tut mir leid, dass ich den Kodex mit Füßen trat und ich nehme jede Strafe an, die Ihr mir auferlegt.«
    Ylan erhob sich und kam auf Cassandra zu. Väterlich legte er seine Hände auf ihre Schultern und sah in ihre Augen. Die Jägerin bemühte sich beschämt auszusehen und errötete.
    »Eine Dame, die ein Kind erwartet, wird nicht gezüchtigt, aber Ihr könnt nicht mehr auf die Jagd gehen, solange Ihr guter Hoffnung seid«, meinte er.
    Cassandra nickte. Magnolia stand ebenfalls auf. »Lady von Dulanis Ihr solltet heimkehren und Euch dort auf Euer Baby freuen. Wenn Ihr es wünscht und Euer Nachwuchs in Sicherheit ist, so ist es uns eine Freude Euch als Nimrod wieder aufzunehmen«, sagte Magnolia entschieden.
    »Ihr werdet Begleiter bekommen, die Euch nach Dulanis bringen«, erklärte Ylan und drehte sich von ihr weg.
    »Ich danke dem ehrenwerten Rat der Jäger«, entgegnete Cassandra laut.
    »Ihr dürft nun gehen«, meinte einer der ältesten Ratsherren und die Jägerin nickte.
    Sie wandte sich ab und verließ die Ratskammer eilig. Tränen brannten in ihren Augen. Sie trug einen Bastard in sich und wurde nun auch noch nach Dulanis geschickt. Die Angst vor der Wut ihres Vaters wuchs in ihr, als sie in ihre Kammer zurückkehrte und dort ihre Habseligkeiten zusammenpackte. Der Arzt hatte geschätzt, dass das Kind im Sommer das Licht erblicken würde, wenn ihr nichts geschah und dann würde sie es zu James bringen. Es klopfte und ein junger Jäger, Tylsar war sein Name, stand in der Tür und sah sie an.
    »Lady von Dulanis seid Ihr bereit die Reise anzutreten?«, fragte er. Man hatte wirklich schnell dafür gesorgt, dass sie Belron verließ und es war dem Rat scheinbar egal, dass draußen die Nacht
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