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Geliebt

Geliebt

Titel: Geliebt
Autoren: Morgan Rice
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einen Ring aus Blut,
    versammeln sich in dem Haus
    und finden die, die sie liebten,
    neben der vierten Spitze des Kreuzes.«
    »Wir haben ›das gemeinsame Land‹ verlassen«, überlegte er laut, »wir haben den ›Ring‹ betreten, und wir haben uns ›in dem Haus versammelt‹. Jetzt müssen wir noch ›neben der vierten Spitze des Kreuzes die finden, die wir liebten‹. Wenn du mit deiner Vermutung richtig liegst, haben wir noch ein letztes Ziel vor uns.«
    Beide dachten angestrengt nach.
    »Ich glaube, dieser letzte Punkt bezieht sich auf die Suche nach deinem Vater«, sagte er. »Wir haben bestimmt nur noch eine Station vor uns. Aber wo? Was ist ›die vierte Spitze des Kreuzes‹? Eine weitere Kirche?«
    Caitlin zerbrach sich den Kopf, trat dann einen Schritt vor und musterte wieder den Plan. Mit dem Finger verfolgte sie die Route, die sie bisher zurückgelegt hatte. Plötzlich leuchteten ihre Augen auf.
    »Einen Stift«, stieß sie atemlos hervor. »Schnell, ich brauche einen Stift.«
    Suchend lief Caleb den Gang entlang, bis er schließlich in einer Kirchenbank einen Stift fand.
    Sorgfältig zeichnete Caitlin eine Linie in den Plan des Freedom Trail ein.
    »Es ergibt ein Muster«, erläuterte sie aufgeregt. »Der Weg, den wir gegangen sind, ergibt ein Muster. Wir haben im Boston Common begonnen.« Sie fügte einen Kreis ein. »Dann haben wir den Ring aus Blut betreten«, fuhr sie fort und verband die beiden Punkte miteinander. »Als Nächstes waren wir in der Meeting House Church.« Sie kreiste auch die Kirche ein und zog eine Verbindungslinie.
    »Sieh mal, wo wir überall gewesen sind. Sieh dir das Muster an.«
    Unsicher kniff er die Augen zusammen.
    »Das Muster ist noch nicht ganz fertig, deshalb erkennst du es noch nicht. Schließlich haben wir erst drei Punkte aufgesucht. Aber ein vierter würde es vervollständigen.«
    Sie zog eine letzte Linie, um das Muster fertigzustellen.
    Die Kinnlade klappte ihm herunter, als er begriff.
    »Ein Kreuz«, sagte er leise. »Wir sollten den Konturen eines Kreuzes folgen.«
    »Ja«, bekräftigte sie aufgeregt. »Und wenn wir der Linie folgen, wenn wir das Kreuz symmetrisch vervollständigen, kann es nur auf einen Ort hindeuten.«
    Mit den Augen verfolgten sie die Linie.
    Genau dort am Ende der Linie, an der vierten Spitze des Kreuzes, lag der Friedhof von King’s Chapel.
    »›Die, die sie liebten‹«, sagte Caleb. »Der Friedhof.«
    »Dort ist er beerdigt«, ergänzte sie.
    »Und ich wette, dass sich dort auch das Schwert befindet.«
    ***
    Samantha ließ die Außenbezirke von Boston hinter sich und steuerte den BMW zügig den Highway entlang. Das Ziel hieß Salem. Sam saß auf dem Beifahrersitz. Samantha ärgerte sich immer mehr über die wachsenden Schwierigkeiten bei der Suche nach Sams Dad. Als sie die Nachrichten auf Facebook gesehen hatte, nachdem Sam ihr voller Aufregung erzählt hatte, dass er in Kontakt mit seinem Vater stand, war sie überzeugt gewesen, dass alles ganz leicht werden würde. Sie würde ihn einfach zu seinem Vater bringen, und daraus würde sich der direkte Weg zum Schwert ergeben.
    Doch die Dinge hatten sich komplizierter gestaltet. Diesen widerlichen Kerl hatte sie nicht auf der Rechnung gehabt, aber vor allem hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie Gefühle für Sam entwickeln könnte. Das machte die Dinge nur noch komplizierter und trübte ihre Wahrnehmung. Ihr ursprünglicher Plan war so simpel gewesen: Sie wollte seinen Dad finden, beide umbringen und mit dem Schwert zurückkehren. Inzwischen war sie sich nicht mehr sicher, ob sie Sam überhaupt töten wollte. Sie sah die frische Wunde an seiner Wange, eine ständige Erinnerung daran, dass er versucht hatte, sie zu retten.
    Mehr als alles andere war sie wütend auf sich selbst, auf ihren Mangel an Selbstdisziplin. Sie hasste Gefühle – sie kamen einem bloß immer in die Quere.
    Nachdem seine Uhr sie auf die Spur nach Salem gebracht hatte, hätte sie sich seiner entledigen können. Aber aus irgendeinem verrückten Grund wollte sie ihn bei sich haben – sie verstand sich selbst nicht mehr. Also hatte sie ihm gesagt, sie bräuchte seine Hilfe bei etwas, das ihr wichtig wäre. Dazu müssten sie nach Salem fahren. Ob er dabei wäre? Daraufhin hatte er über das ganze Gesicht gestrahlt. Es war mehr als offensichtlich, dass er keine Lust hatte, in die Schule zurückzukehren.
    Außerdem konnte sie ihn weiterhin benutzen, um seinen Dad aufzuspüren. Das mit der Uhr war ein Glücksfall
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