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Geliebt

Geliebt

Titel: Geliebt
Autoren: Morgan Rice
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nachvollziehen. Aber trotzdem weiß ich nicht, wohin wir gehen sollen.«
    »Na ja«, überlegte sie, »hier heißt es, ›sie verlassen das gemeinsame Land‹ und ›betreten einen Ring aus Blut‹. Unser nächster Anlaufpunkt wäre demnach der Ring aus Blut.«
    »Und was soll das sein?«
    Caitlin stand neben ihm und starrte auf den Plan. Die sechzehn historischen Sehenswürdigkeiten entlang des rund vier Kilometer langen Freedom Trail waren aufgeführt. Der bloße Anblick auf dem Plan überwältigte sie. Sie hatte keine Ahnung, in welche Richtung sie gehen sollten. Erneut betrachtete sie eine Sehenswürdigkeit nach der anderen, aber keine schien die Form eines Kreises oder eines Rings zu haben. Und ganz sicher gab es keinen Hinweis auf einen Ring aus Blut.
    Auch die Bildunterschriften halfen nicht weiter.
    Doch dann sah sie es.
    Ganz unten auf dem Plan gab es eine Fußnote, unter der Bildunterschrift zum Old State House. Dort hieß es: Direkt vor dem Gebäude auf der Devonshire Street ereignete sich das Massaker von Boston.
    »Hier!«, rief sie aufgeregt und zeigte darauf. »Das Massaker von Boston. Es gibt hier zwar keinen Ring, aber zweifellos wurde an dieser Stelle viel Blut vergossen.«
    Sie sah Caleb fragend an. »Was meinst du?«
    Nachdem er nochmals den Plan studiert hatte, nickte er ihr schließlich zu.
    »Lass es uns versuchen.«
    ***
    Caitlin und Caleb verließen den Park, bogen in die Court Street ein und steuerten auf die Bostoner Altstadt zu. Bald kam das Old State House in Sicht. Es war ein großes Backsteingebäude, das in den Anfangsjahren des achtzehnten Jahrhunderts errichtet worden war, mit historischen Sprossenfenstern und einem großen, weißen Turm. Das Bauwerk war in seiner Schlichtheit und Schönheit atemberaubend.
    Sie umkreisten das Gebäude auf der Suche nach dem Schauplatz des Massakers von Boston. Als sie um eine Ecke bogen, standen sie plötzlich davor.
    Abrupt blieben sie beide stehen.
    Es war ein Ring – ein perfekter Kreis.
    Die Stelle, die an das Massaker erinnerte, war klein, kaum größer als ein Gullydeckel. Caitlin und Caleb traten näher und betrachteten sie aufmerksam.
    Es gab keine besondere Kennzeichnung: Es handelte sich lediglich um einen schlichten Kreis aus kleinen Kopfsteinen, die vor dem Old State House in den Boden eingelassen waren.
    »Wir sind definitiv auf der richtigen Spur«, bemerkte Caleb.
    »Warum?«
    »Wegen des Balkons darüber«, erläuterte er und zeigte auf das Gebäude. »Von diesem Balkon aus wurde die amerikanische Unabhängigkeitserklärung erstmals verlesen.«
    Neugierig betrachtete Caitlin den kleinen Balkon.
    »Und?«
    »Die Gründung des amerikanischen Staatenbundes war in Wahrheit die Gründung eines Vampirstaates . Freiheit und Gerechtigkeit für alle. Glaubensfreiheit, keine religiösen Verfolgungen mehr. Eine kleine Gruppe von Leuten, die eine riesige und mächtige Nation eroberte. Glaubst du wirklich, eine kleine Gruppe Menschen hätte das bewerkstelligen können?
    Wir waren es, die Vampire, auch wenn das natürlich nicht in den Geschichtsbüchern steht. Die Gründung Amerikas war die Gründung unserer Nation.
    Aber die bösen Clans wie beispielsweise der Blacktide Clan haben seither wieder und wieder versucht, die Macht an sich zu reißen. Deshalb hat es immer zwei verfeindete Lager gegeben. Gut und Böse. Freiheit und Verfolgung. Wo das eine ist, gibt es auch das andere.
    Ich bin davon überzeugt, dass dein Vater einer der Gründer gewesen sein muss. Zu ihnen gehörten nur die mächtigsten Vampire. Sie besaßen die mächtigsten Waffen und bewahrten sie für künftige Generationen auf.«
    »Sie bewahrten sie auf?«, fragte Caitlin, während sie versuchte, diese Informationen zu verarbeiten.
    »Das Schwert, nach dem wir suchen – das türkische Schwert – ist dazu gedacht zu beschützen, nicht anzugreifen. Aber dazu muss es in den richtigen Händen sein. Sollte es in die falschen Hände geraten, könnte es zu einer schrecklichen Waffe werden. Deshalb wurde es so sorgfältig versteckt – damit nur die richtigen Leute es finden. Und wenn irgendjemand in der Lage gewesen wäre, es zu verstecken, dann dein Dad.«
    Momentan war Caitlin damit überfordert, diese Einzelheiten richtig zu verarbeiten. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass all das der Wahrheit entsprach. Doch ganz offensichtlich ergab das einen Sinn. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Suche sich dem Ende zuneigte.
    »Aber ich kann hier keine weiteren Hinweise erkennen«, sagte sie
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